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Regionalliga Nord

4:2 gegen BTSV: HSV II bewahrt letzte Titelchance

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Mit 4:2 konnte sich die Hamburger SV U21 zum Saisonabschluss gegen Eintracht Braunschweig U23 durchsetzen. Dank sechs Siegen in Folge kann man sich nun doch noch Titelchancen ausrechnen. Die Rothosen müssen nun auf einen Ausrutscher von Spitzenreiter SC Weiche Flensburg 08 hoffen.

Im Vorfeld der Begegnung stand für den HSV bereits fest, den Titel und die damit verbundene Teilnahme zur Aufstiegsrunde der 3. Liga nicht selbst in der Hand zu haben. Entsprechend ging der Blick auch parallel zu Weiche Flensburg, die von ihren zwei übrigen Partien mindestens eine verlieren müssen, um den HSV nicht überholen zu können. Doch so viel sei vorab gesagt: Die Nordlichter erledigten auswärts in Eutin ihre Hausaufgaben, gewannen mit 5:2. Der heutige Sieg bewahrt die letzte Chance im Titelrennen.

Das Spiel in Hamburg begann eher zerfahren. Beide Teams brauchten etwas, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Unter den Augen von u. a. Bernhard Peters, Thomas von Heesen und Matti Steinmann waren es die Hausherren, die nach einiger Zeit das Zepter in die Hand nahmen. Zur ersten Großchance kam es in Minute 16, als Ferati zu Knöll durchsteckte. Der künftige Nürnberger verzog allerdings aus einer Mischung aus Pass und Schuss. Die Kugel rauschte knapp am rechten Torpfosten vorbei. Der HSV ließ den Ball gut laufen, doch zu wirklichen Hochkarätern sollte es nicht kommen. Stattdessen meldete sich völlig aus dem Nichts Braunschweig. Ein kurz ausgeführter Freistoß aus dem Halbfeld überraschte die gesamte Hamburger Abwehrreihe. Nach Hereingabe von Linksaußen musste Maik Lukowicz nur noch den Fuß hinhalten (31.). Der Schock war den Rothosen, die zwar weiter bemüht, aber erfolglos waren, anzusehen. Nach einer Ecke hätte Braunschweig beinahe die Führung ausgebaut, doch Keeper Morten Behrens konnte einen Kopfball noch über die Querlatte lenken. Mit dem 0:1-Rückstand ging es in die Kabinen.

Der Start in die zweite Hälfte verlief für die Truppe von Steffen Weiß denkbar schlecht. Bjarne Thoelke verlor in der Braunschweiger Hälfte das Leder, die in Person von Deniz Undav konterten und auf 2:0 erhöhten (48.). Doch die Hamburger Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Auf Höhe der Grundlinie flankte Fabian Gmeiner zu Knöll der am zweiten Pfosten komplett blank zum Anschluss einnickte (49.). Kurz darauf sollte sogar der Ausgleich gelingen. Arianit Ferati kam 25 Meter vor dem Tor an die Kugel und zog einfach mal ab. Der Schuss des ehemaligen Düsseldorfers strich wuchtig in die linke untere Ecke (54.). Die Hausherren waren nun endgültig am Drücker. Mit Ronstadt für Behounek und Köhlert für Mundhenk ließ Weiß es anschließend noch offensiver angehen. Kurz vor Schluss sollte der Bann dann brechen.

Janjicic feuerte die Kugel aus gut dreizig Metern aufs BTSV-Gehäuse. Schlussmann Bangsow konnte nur abwehren. Das Spielgerät flog kurios gegen den Kopf von Knöll, von wo der Ball bei Thoelke landete. Die Profi-Leihgabe stocherte zur Führung über die Linie (81.). In der Folge machten die bis dahin destruktiv spielenden Gäste komplett auf. Ferati bediente Ronstadt, der wiederum zu Gouaida steckte. Der Tunesier schob sicher zum 4:2 ein (84.). Anschließend hatten Janjicic, Gouaida und Köhlert noch Möglichkeiten, im Fernduell mit Weiche das Torverhältnis zu verbessern. Doch es sollte beim 4:2 bleiben. „Wir haben in der Halbzeit ganz klare Aufgaben verteilt und die haben sie gut umgesetzt. Von dem 0:2 haben sie sich dann auch noch gut erholt. Wir wussten auch, dass wir konditionell wahrscheinlich etwas mehr Körner haben. Von der spielerischen Leistung haben wir heute dominiert und es gut gemacht. Nach der Leistungsdelle durch die vielen Veränderungen hatten wir einen Teambuilding-Prozess. Die Mannschaft hat das alles gut umgedreht“, erklärte Weiß die positive Leistungskurve seines Teams. Nach dem Abpfiff erkundigte sich der Übungsleiter der Rothosen dann auch prompt nach dem Endresultat von Verfolger Flensburg.

Das dortige 5:2 bedeutet, dass der HSV auf eine Niederlage von Weiche in Havelse hoffen muss, um an der Aufstiegsrunde zur 3. Liga teilzunehmen. „Wir haben in Havelse gespielt. Das ist ein sehr schwerer Gegner. Es ist ein Tor, das Havelse schießen muss. Die Arbeit wird erstmal weiter gehen. Die Jungs kriegen ein paar Tage frei und dann entscheiden wir Mittwoch, ob sie zurückkommen. Vielleicht ist es auch ein Vorteil, dass wir durch sind. Flensburg hat jetzt einen brutalen Druck“, schätzte Steffen Weiß den letzten Hoffnungsschimmer auf die Meisterschaft und die einhergehende Teilnahme zur Aufstiegsrunde ein.

Besonders bitter dürfte sich die Rückfahrt für die Gäste aus Braunschweig gestalten. Nach Abpfiff spielte die Profimannschaft der Niedersachsen. Die Niederlage gegen Holstein Kiel besiegelte den Abstieg der Löwen. Dadurch muss die U23 ebenfalls runter. Die BTSV-Reserve spielt nächstes Jahr in der Oberliga.

Foto (Archivbild): KBS-Picture

Redakteur: Johannes studiert in Hamburg Sportjournalismus. Seit Frühjahr 2018 ist er bei Amateur Fussball Hamburg an Bord. Nebenbei schreibt er in Schleswig-Holstein und begleitet dort den SV Eichede und seinen Klub, den TSV Trittau.