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Oberliga Hamburg

AFC holt Rückstand auf – Vicky im Pech

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Der SC Victoria Hamburg und Altona 93 haben sich im ältesten Stadtderby, vor 1113 Zuschauern, mit einem 2:2-Unentschieden getrennt. Dabei holten die Algan-Schützlinge einen 0:2-Rückstand auf und hätten sich am Ende trotzdem nicht über eine Niederlage beschweren dürfen.

Konnte an diesem Abend seinen Doppelpack bejubeln: Len-Aike Strömer. Foto: noveski.com

Konnte an diesem Abend seinen Doppelpack bejubeln: Len-Aike Strömer. Foto: noveski.com

„Das ich den Gegenspieler geschoben haben soll, ist schlicht und ergreifend gelogen. Vielleicht hat er es so gesehen, dann hat er aber schlechte Augen“, erklärte ein sichtlich saurer Maris Ebbers nach dem Schlusspfiff und fügte an: „Wenn ihm das in der Oberliga zu schnell geht, dann sollte er hier nicht pfeifen.“ Konkret spielte der 38-Jährige damit auf seinen Treffer an, der allerdings von Referee Björn Krüger nicht gegeben wurde. Aber der Reihe nach. Die Partie begann sehr zerfahren, beide Teams konnten ihre Qualitäten in der Offensive nicht wirklich aufs Tablot bringen. Das erste Mal gefährlich wurde es nach einer halben Stunde, als Tobias Grubba eine Torschuss-Flanke von Pascal El-Nemr noch gerade so retten konnte. Vier Minuten später gingen die Bajramovic-Schützlinge dann in Führung. Marcus Rabenhorst spielte ein schönes Zuspiel auf Len-Aike Strömer, der etwas überraschend völlig freie Bahn hatte und dann sein Tempo ausnutzte. Im eins gegen eins war der 25-Jährige dann eiskalt und traf zur Vicky-Führung. Und diese wurde nur 120 Sekunden später ausgebaut. Vicky machte direkt weiter Druck und Strömer drang erneut in den Strafraum ein. Beim Versuch den Ball noch quer zu legen wollte Jan Novotny das Spielgerät dann klären – fälschte es in die eigenen Maschen ab. Nach der Pause wendete sich allerdings das Blatt, die Gäste wurden stärker.

Die Gastgeber feierten den späten Ausgleich im Stadion Hoheluft. Foto: noveski.com

Die Gastgeber feierten den späten Ausgleich im Stadion Hoheluft. Foto: noveski.com

Das erste Mal meldeten sich der AFC zehn Minuten nach Wiederanpfiff, doch der Volleyschuss von Nick Brisevac stellte SCV-Schlussmann Viktor Medaiyese vor keine Probleme. Vicky verlor in der Folge mehr und mehr den Zugriff auf die Partie, gewährte dem Algan-Ensemble viele Freiräume und wurde, eine Viertelstunde vor Schluss, mit dem Anschlusstreffer bestraft. Pablo Kunter probierte es mit dem Abschluss aus spitzem Winkel. Marcus Rabenhorst wollte den Ball dann auf der Linie klären, doch der Assistent hatte das Leder hinter der Linie gesehen – strittige Entscheidung. Es begann eine spannende Schlussphase, in der die Griegstraßler sogar noch den Ausgleich schafften: Wieder war es Pablo Kunter, der mit seinem Flachschuss in die Herzen aller Blau-Gelben Fans traf, auf der Gegenseite aber für großen Jubel sorgte. In der Schlussminute wurde es dann kurios: Vicky machte noch mal Druck und es rollte ein letzter Angriff auf das Tor von Tobias Grubba – am Ende köpfte Marius Ebbers den Ball über die Linie in die Maschen. Doch Björn Krüger entschied auf Abseits und pfiff die Partie anschließend ab. Die Vicky-Bank tobte vor Wut rannte auf den Referee zu, Krüger verschwand schnell in der Kabine.

Hätte der Treffer zählen müssen? Referee Björn Krüger gab das Tor nicht. Foto: noveski.com

Hätte der Treffer zählen müssen? Referee Björn Krüger gab das Tor nicht. Foto: noveski.com

„Ich hatte nicht das Gefühl, dass Altona den Anschlusstreffer hätte erzielen können. Warum das dann doch passiert, bleibt mir persönlich ein Rätsel. So wie der Ball dort wieder rausspringt, kann der gar nicht hinter der Linie gewesen sein“, kommentierte Vicky-Coach Jasko Bajramovic nach dem Schlusspfiff. „Insgesamt ist das für uns dann enttäuschend. Aber was dann zum Schluss passiert ist, dass konnte ich einfach nicht glauben“, schildert der SCV-Trainer und fügt an: „Ich finde es schon sehr mutig, dass man so einen Treffer abpfeift. Aus meiner Sicht hat er dort ein ganz klares reguläres Tor abgepfiffen“, so der 35-Jährige, der trotzdem konsternierte: „Am Ende ging das Unentschieden aber doch in Ordnung“, so Bajramovic. Sein Gegenüber, AFC-Trainer Berkan Algan, freute nicht nach dem Spiel über die Moral seiner Truppe: „Wir sind sehr froh, dass wir einen 0:2-Rückstand hier bei Vicky drehen konnten. Da bin ich sehr stolz und auch froh drüber“, erklärte der 39-Jährige. „Beide Mannschaften hätten gewinnen können, auf beiden Seiten waren ein paar schwierige Entscheidungen dabei, aber auch für den Schiedsrichter ist es nicht immer ganz leicht. Im Endeffekt bin ich froh, dass wir das Ergebnis noch umgebogen haben.“

Foto: noveski.com

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.