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Regionalliga Nord

Altona desaströs: 0:3-Klatsche gegen Hildesheim

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Altona 93 kann zu Hause nicht punkten: Auch gegen Schlusslicht VfV Borussia 06 Hildesheim verlor der AFC sang- und klanglos mit 0:3. Das Ergebnis hätte sogar höher ausfallen können. Fast alle AFC-Spieler blieben unter Normalform, 1107 Zuschauer sahen die schlechteste Saisonleistung.

„Die Mannschaft ist total traurig und hat eher das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen.“ Wenn ein solcher Satz fällt, dann muss einiges vorgefallen sein. Altona-Trainer Berkan Algan sagte genau das nach einem desaströsen Auftritt seines Teams. 0:3 gegen den Tabellenletzten aus Hildesheim, der in den vorherigen neun Saisonspielen nur zwei Tore erzielt hatte. Doch schon früh deutete sich im Spiel an, dass die Gäste sich einiges vorgenommen hatten. Hildesheim überraschte von Beginn an, denn die Borussia hatte deutlich mehr Spielanteile. Die erste gute Chance gehörte aber Altona 93. Nick Brisevac schlug einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo Wachowski den Ball zwar mit dem Kopf erwischte, aber nur in die Mitte verlängern konnte. Dort verpasste Niklas Holz nur knapp (9.). Die Gäste nutzten dagegen ihre erste Möglichkeit. Ante Blasevic dribbelte sich durch die AFC-Abwehr in den Sechzehner und ließ Du Preez mit einem platzierten Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit (17.). Altona reagierte geschockt, nach vorne gelang den 93ern gar nichts mehr. Und hinten wurde es ebenfalls brenzlig. Diouf köpfte zwei Meter vorbei (24.), drei Minuten später machte es der Hildesheimer besser. Nach einem langem Seitenwechsel konnte Diouf auf der rechten Seite ungehindert in den Strafraum laufen. Aus spitzem Winkel donnerte er die Kugel ins lange Eck – 0:2! Berkan Algan regierte und wechselte innerhalb von drei Minuten gleich zweimal.

Cayir, der beim zweiten Gegentreffer viel zu weit weg vom Mann war, und Kunter machten Platz für Sachs und Schultz. Doch auch die Neuen konnten nichts bewirken, sodass es mit einem leistungsgerechten 0:2 in die Kabinen ging. Wer jetzt gehofft hatte, dass Altona mit neuem Elan aus der Kabine kommen würde, wurde enttäuscht. Stattdessen stand Hildesheim kurz vorm dem 0:3. Der eingewechselte Ibekwe behauptete den Ball stark und steckte durch zu Blazevic, der knapp am Tor vorbeischoss (51.). Es ging munter so weiter: Bautista zielte aus der Distanz etwas zu hoch (52.), 60 Sekunden hatte Altona noch mehr Glück. Denn Staron umspielte Du Preez, traf aber nur den Pfosten des leeren Tores. Altona 93 fiel nach vorne überhaupt nichts ein und hinten waren Löcher wie in einem Schweizer Käse. Eine Hildesheim-Ecke senkte sich leicht abgefälscht ins lange Eck, wo Jakob Sachs in höchster Not auf der Linie klärte (68.). Auch Rettstadt klärte auf der eigenen Torlinie, nachdem Staron aus 18 Metern abgeschlossen hatte (75.). Staron war auch an der nächsten gefährlichen Aktion beteiligt. Nach Zuspiel von Bautista scheiterte er an einem tollen Reflex von Du Preez, anschließend klatschte das Leder noch an den Pfosten (84.). Das längst überfällige 0:3 fiel kurz vor Schluss doch noch – unter freundlicher Mithilfe des sonst sehr starken AFC-Torhüters. Du Preez ließ einen eigentlich harmlosen Freistoß von Schulze durchrutschen (88.).

Dieser Treffer markierte auch den Endstand. „Wir waren heute nicht da, sechs Spieler haben heute nicht annähernd ihre Normalform gehabt“, meinte der sichtlich niedergeschlagene Berkan Algan nach dem Schlusspfiff. Auf der Gegenseite war die Freude hingegen groß. „Wir hatten ein bisschen Spielglück, dass Altona nicht in Führung gegangen ist. Der Sonnengott kam heute aus Hildesheim, deswegen haben wir das 1:0 selber gemacht“, beschwor VfV-Trainer Jörg Goslar überirdische Kräfte. Gar nicht überirdisch war aber der Grund für die starke Leistung nach der Führung: „Den Mut, das Selbstbewusstsein, das uns in den vergangenen Wochen abhanden gekommen ist, haben wir heute endlich gehabt. Wir haben nicht gespielt wie ein Absteiger“, freute sich Goslar, der mit seinem Team nun die rote Laterne abgegeben hat und auf Platz 16 vorgerutscht ist. Zwei Plätze davor steht Altona 93 – mitten im Abstiegskampf. „Ich glaube dass wir an den richtigen Schrauben drehen werden und am Ende den Klassenerhalt schaffen“, zeigte sich Berkan Algan optimistisch. Ob es mit dem Klassenerhalt klappt, scheint sich momentan vor allem auswärts zu entscheiden. Denn zu Hause geht bei Altona gar nichts. Die desaströse Heimbilanz nach fünf Spielen an der AJK: 0 Punkte, 2:13 Tore. Die Frage bleibt: Wann kann der AFC den Bock umstoßen?

Foto (Archivbild): KBS-Picture

Leitender Redakteur: Jonas studiert Politikwissenschaften an der Universität Hamburg. Der 22-Jährige kommt von der Nordseeinsel Föhr und interessiert sich für alle Themen rund um den Fußball in Hamburg und in der Welt.