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Oberliga Hamburg

Shirdel-Schock: MSV rettet Punkt gegen Wedel

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Punkteteilung zwischen dem Meiendorfer SV und dem Wedeler TSV: In einem schlechten Oberliga-spiel, bei dem sich Meiendorf-Kicker Josef Shirdel wohl schwer verletzte, traf Christian Dirksen für die Gäste. Doch Kalif Koura sicherte den Gastgebern kurz vor Schluss dann doch noch einen Punkt.

Musste früh vom Platz und konnte nicht mehr gehen: MSV-Kicker Josef Shirdel. Foto: Heiden

„Die Verletzung war für uns ein Schock-Moment“, blickte Meiendorf-Coach Baris Saglam nach Abpfiff auf eine bestimme Szene in der ersten Halbzeit zurück. Ohne Fremdeinwirkung sank Josef Shirdel nach 23 Minuten zu Boden und hielt sich das Bein. Der Grund: Der 25-Jährige war auf dem äußerst stumpfen Rasen an der B75 auf der Bewässerungsanlage (ein Loch im Rasen, Anm. d. Red.) umgeknickt. Mit Verdacht auf Kreuzbandriss konnte Shirdel nicht weitermachen, für ihn kam Lucas Hallmann auf den Platz (26.). Nicht nur Shirdel blieb auf den stumpfen Rasen über die ganze Partie hinweg hängen. Auch weitere Spieler beider Teams mussten öfter behandelt werden. Saglam: „Bei uns ist aktuell der Wurm drin, was die Anfälligkeit bei Verletzungen angeht. Eigentlich wollten wir den Platz wässern, aber die Pumpe war kaputt. Somit konnten wir den Platz nicht wässern.“ Sportlich lässt sich die Begegnung im Grunde genommen an zwei Szenen im zweiten Durchgang festmachen. In der 71. Minute riss Lucas Hallmann Tim Vollmer im eigenen Sechzehner völlig unnötig um, Referee Florian Pötter zeigte zurecht auf den Punkt. Christian Dirksen übernahm die Verantwortung und versenkte das Leder anschließend in den Maschen. Doch den Dreier konnte die Domingo-Elf nicht über die Zeit retten. Sechs Minuten vor Ultimo gelang den Gastgebern der Ausgleich. Nach einem kurz ausgeführten Eckball flankte Hallmann den Ball perfekt in den Wedel-Sechzehner, wo Kalif Koura goldrichtig stand und den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (84.). Den anschließenden Jubel widmete Koura dann dem verletzten Shirdel. „Ich hoffe, dass sich diese Diagnose nicht bewahrheitet und es nur eine Schock-Reaktion ist. Ich muss das Ganze erstmal verdauen“, kommentierte Baris Saglam kurz nach Abpfiff und wirkte durchaus besorgt um seinen verletzten Kicker.

Tim Vollmer stoppt im letzten Moment und kurz vor Schluss Can Düzel am Abschluss. Foto: Heiden

Währenddessen lief im Abschlusskreis der Wedeler ein lautstarkes Wortgefecht zwischen zwei Spielern und dem Trainer. Zwei Akteure hatten den eingewechselten Lee für den Ausgleich verantwortlich machen wollen. Wedel-Trainer Daniel Domingo: „Man kann nicht sagen, dass die Spieler die reingekommen sind, nicht wissen, was sie zu tun haben. Das ist Schwachsinn. Der entscheidende Ball ist der, der reingespielt wird. Den muss man verteidigen. Deswegen wurde ich auch laut“, so Domingo, der anschließend zum Spiel ergänzte: „Wenn man Fußball liebt und sich dieses das Spiel als neutraler Zuschauer anguckt, dann hätte ich gesagt, dass ich nach Hause fahre. Es war von beiden Seiten eher ein passives Spiel.“ Dennoch lobte der Deutsch-Spanier sein Team. „Ich fand den Auftritt von uns sehr stark, wir haben nicht viel zugelassen. Aber wenn man 1:0 führt, dann muss man sich auch mal belohnen. Es sind zwei verlorene Punkte, das gebe ich gerne zu“, fügte der 42-Jährige an. Und weiter: „Eine andere Mannschaft würde uns sicher nicht dieses Geschenk geben, dann noch den Ausgleich zu erzielen. Und dann bekommt man so eine Gurke hinten rein.“ Auch auf den Platz und den Gegner kam Domingo zu sprechen. Domingo: „Ich hatte erwartet, dass Meiendorf mehr Alarm macht. Aber das war sicherlich auch dem stumpfen Platz geschuldet, der vorher nicht gewässert wurde.“ Meiendorf-Coach Baris Saglam erklärte zur Begegnung: „ich nehme die Jungs ganz klar in Schutz. Das wir so unterirdisch gespielt haben war eine Folge von der Verletzung“, so Saglam, der anfügte: „Am Ende ist man dann froh, dass man noch einen Punkt mitnimmt. Aber wenn man sich nur auf seine Stärken bezieht, dann sind es zwei verlorene Punkte. Wedel war besser im Spiel als wir, dass muss man klar so sagen“, so Saglam, der den Elfmeter abschließend wie folgt kommentierte: “ Da müssen die Spieler, egal wie lange er auf dem Platz ist, den Kopf einschalten.“

Foto: Heiden

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.