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Oddset-Pokal

Vicky verliert Pokalschlacht bei Wedel

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Der Wedeler TSV steht im Viertelfinale des Oddset-Pokals! Die Schleswig-Holsteiner schalteten den SC Victoria Hamburg mit 3:2 nach Verlängerung aus. Vicky stand schon nach 90 Minuten am Rande einer Niederlage, kam aber nochmal zurück. Moslehe schoss Wedel dann in die nächste Runde.

Tim Jeske (li.) drückt die Kugel gegen Vicky-Keeper Victor Medaiyese über die Linie. Foto: KBS-Picture

Wedeler TSV gegen Victoria Hamburg: Dieses Duell gab es diese Saison auch schon in der Oberliga. Damals schoss „Vicky“ die Schleswig-Holsteiner mit 6:1 ab. Wedels Trainer Jörn Großkopf zog demzufolge im Pokalspiel die Lehren aus der Klatsche: „Ich hab mir das Spiel heute morgen nochmal komplett angesehen. Wenn man Scharkowski und Kohpeiß Räume gibt, dann sind die richtig gut. Deswegen haben wir die beiden durch Manndeckung heute bewusst aus dem Spiel genommen“, so Großkopf nach einer wahren Pokalschlacht. Tatsächlich kamen die beiden angesprochenen Spieler zu Beginn kaum zur Geltung. Trotzdem ging Victoria früh in Front. Eine Flanke aus dem Halbfeld landete auf dem Kopf von Utz, der am zweiten Pfosten freistand und die Kugel ins linke Eck nickte (9.). Der Treffer saß bei Wedel, die in der Folge fahrig wirkten. Najjar ging überhart gegen Petzschke zu Werke und sah zurecht die gelbe Karte (17.). Da sich der Wedeler auch danach immer wieder kleine Einsätze an der Grenze des Erlaubten leistete, nahm ihn Großkopf schon nach 24 Minuten vom Feld und brachte Eibl. In der 29. Minute war dann auch Kohpeiß nicht mehr zu stoppen. Bergmann flankte von rechts in die Mitte, wo Kohpeiß den Ball per Flugkopfball an die Latte setzte. Doch Wedel kam zurück ins Spiel und traf zum Ausgleich. Steinecke tankte sich auf der linken Seite an der Grundlinie durch und passt scharf in die Mitte. Dort verpasste erst Theodoros Ganitis, doch hinter ihm stand Tim Jeske bereit, der aus kurzer Distanz das 1:1 markierte (34.).

Nick Scharkowski (li.), hier im Luftduell, knipste sehr spät noch den Ausgleich. Foto: KBS-Picture

Jeske hätte per Kopf sogar beinahe das Spiel gedreht (42.). Das gelang im dafür spät in der zweiten Hälfte. Diese verlief größtenteils ereignislos, es passierte nahezu nichts auf dem Rasen. Doch dann kam der große Auftritt von Moslehe. Der Wedeler rannte bei einem Konter über den halben Platz und spielte einen zielgenauen flachen Pass auf den zweiten Pfosten. Dort rauschte Jeske heran und brachte den Ball im Tor unter (83.). „Vicky“ antwortete mit wütenden Gegenangriffen. Bergmann kam frei zum Kopfball und lenkte das Leder ins lange Eck. Torwart Steen war schon geschlagen, aber Bergmann hatte die Rechnung ohne Tim Vollmer gemacht! Der Verteidiger setzte zum Fallrückzieher an und konnte den Ball spektakulär von der Linie kratzen (88.). Es hätte die Heldenaktion des Spiels werden können, aber Victoria hatte noch einen auf Lager. Mit der letzten Aktion der regulären Spielzeit gelang dem SC tatsächlich noch der Ausgleich. Petzschke setzte sich auf der Grundlinie durch und passte in die Mitte. Dort stand Schark-owski vollkommen frei und schob zum Ausgleich ein (90.+3). In der Verlängerung sorgte dann Moslehe für das entscheidende Tor. Der Wedeler nahm einen langen Ball von Dirksen klasse mit der Brust an und drehte sich dabei zum Tor. Aus 18 Metern schoss er platziert ins linke untere Eck – 3:2 (95.)! Auch wenn die Gäste alles nach vorne warfen, gelang ihnen dieses Mal nicht erneut ein später Ausgleichstreffer. Der Frust saß tief beim Tabellenzweiten der Oberliga, der als eigentlicher Favorit ins Spiel gegangen war.

Wedel-Coach Jörn Großkopf und Walter Zessin feiern den Viertelfinal-Einzug. Foto: KBS-Picture

Luis Hacker sah nach dem Abpfiff noch die rote Karte, weil er einige unschöne Worte in Richtung Schiedsrichter äußerte. „Ich habe die Szene persönlich nicht gesehen und werde da nochmal nachhaken. Grundsätzlich wird so etwas von mir aber nicht geduldet und da wird es auch Konsequenzen geben“, kündigte SCV-Trainer „Jonny“ Richter an, der sehr niedergeschlagen war: „Das ist eine Niederlage, die für die nächsten Wochen mehr als nur wehtun wird. Wenn keiner zuguckt, dürfen wir auch heulen“, brachte der 30-Jährige seine Enttäuschung zum Ausdruck. Richter zeigte aber auch Kampfgeist: „Wir müssen Größe zeigen und aus der Asche aufstehen. Die Mannschaft ist mental gefestigt und wird damit umgehen können“, meinte der Victoria-Trainer abschließend. Auf der anderen Seite war die Freude dagegen groß: „Ich bin sehr stolz auf die Truppe. Wir haben vor allem aufgrund unserer kämpferischen Leistung gewonnen“, meinte Wedel-Trainer Großkopf. Und Doppeltorschütze Tim Jeske dachte schon an die Zukunft: „Ich hab den Jungs versprochen, sie ins Finale zu führen. Im letzten Jahr hat das mit Halstenbek-Rellingen ja auch funktioniert“, so der 29-Jährige, der im Pokal schon viel Erfahrung gesammelt hat: „Ich stand jetzt schon zweimal im Finale und habe beides Mal gegen Norderstedt verloren. Dieses Jahr ist Norderstedt nicht mehr dabei, jetzt ist die Chance da, den Pokal zu holen“, richtete Jeske eine klare Kampfansage an die Konkurrenz. Einen Wunschgegner gaben sowohl er als auch Großkopf nicht an – Wedel scheint für jeden Gegner gewappnet zu sein. Wer es wird, entscheidet sich dann demnächst.

Foto: KBS-Picture

Leitender Redakteur: Jonas studiert Politikwissenschaften an der Universität Hamburg. Der 22-Jährige kommt von der Nordseeinsel Föhr und interessiert sich für alle Themen rund um den Fußball in Hamburg und in der Welt.