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Oberliga Hamburg

„Du kleiner Wichser“: Gossow-Ausraster bei Cordi-Sieg

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1:0-Heimsieg gegen den Niendorfer TSV: Eigentlich wäre der Dreier von Concordia ein normales Oberligaspiel gewesen. Wäre da nicht Cordi-Coach Florian Gossow, der kurz vor dem Ende durch eine sehr unschöne Aussage auffiel. Im Anschluss war sich der 44-Jährige keiner Schuld bewusst.

Duell um das runde Leder: Ronny Buchholz (li.) im Zweikampf mit Adam Benn. Foto: KBS-Picture

Es lief die 81. Minute am Bekkamp: Nach einem Zweikampf an der Außenlinie, auf Höhe der NTSV-Bank, sprangen Ersatzspieler der Gäste auf und forderten eine Karte. Auch Cordi-Coach Florian Gossow verließ seine Coaching-Zone und legte sich mit Niendorfs Pascal Ehrenberg an. Dieser wurde wenige Minuten zuvor bereits ausgewechselt. Plötzlich pöbelte Gossow: „Du kleiner Wichser“ in Richtung des NTSV-Kickers. Beide konnten nur schwer auseinander gehalten werden. Die Szene blieb ohne Folgen, auch weil Referee Marco Kulawiak zu weit entfernt stand. Im Nachgang war sich der 44-Jährige keiner Schuld bewusst: „Das ist mir nicht herausgerutscht, sondern das ist eine Reaktion von ganz, ganz vielen Dingen, die passiert sind. Ich habe in dem Moment so reagiert, wie man reagieren muss, um auch die eigene Mannschaft zu schützen“, versuchte Gossow seine verbale Entgleisung klein zu reden. Niendorf-Coach Ali Farhadi zeigte sich erschrocken von den Aussagen Gossows: „Die Bank von Cordi war sehr beleidigend gegenüber uns. Das war einfach nur unangenehm und peinlich. Aber das ist vielleicht das neue Schema hier.“ Aber der Reihe nach. Zu Beginn der Partie zeigte sich die Begegnung sehr offen, die ersten dicken Gelegenheiten hatten aber die Gäste aus Niendorf. Pascal Ehrenberg steckte die Kugel wunderbar in die Tiefe durch, wo Nico Kukuk völlig frei vor Maximilian Rohrbach auftauchte. Doch dem Niendorfer versagten im entscheidenden Moment die Nerven (3.). Und die Gäste versuchten sofort nachzulegen. Lennart Speck schickte Kevin Trenel über den linken Flügel auf die Reise, der Goldgraebe locker überlief. An seiner hohen Hereingabe flog Ante-Akira Kutschke im Fünfmeterraum nur äußerst knapp vorbei (7.).

Marvin Karow sieht den roten Karton und kann die Strafe nicht nachvollziehen. Foto: KBS-Picture

Von den Gastgebern kam, in einem ansonsten eher mageren Fußballspiel, kaum wirklich zwingendes nach vorne. Die beste Chance im ersten Durchgang vergab Jan Kämpfer, der in Marcel Kindler aus der Distanz seinen Meister fand (37.). Nach dem Seitenwechsel änderte sich dann das Bild. Concordia investierte deutlich mehr in die Partie und verpasste nur sehr knapp die Führung. Kevin Zschimmer kam im Sechze-hner an die Kugel und zog von halblinks auf das kurze Eck ab. Doch NTSV-Keeper Marcel Kindler tauchte ab und parierte so die Pille im letzten Moment noch (54.). Eine Viertelstunde vor dem Ende wurde es dann turbulent. Nach einem Eckball brachte Ilyas Afsin den Ball von der Sechzehnerkante erneut scharf in den Sechzehner, wo die Pille vor den Füßen von Ante Kutschke landete. Dieser feuerte drauf, wurde aber im letzten Moment von Timo Stegmann geblockt. Zwei Minuten später musste der NTSV in Unterzahl weiter kicken. Marvin Karow beschwerte sich bei Referee Kulawiak über eine Entscheidung mit den Worten „Was soll denn dieser Scheiß“ und flog dafür mit glatt Rot vom Feld. In Überzahl sicherten sich die Gossow-Kicker dann den Dreier. Jeremy Bauer wurde von Agdan im Sechzehner gelegt und Kulawiak entschied auf Strafstoß. Diesen führte Timo Stegmann aus und verwandelte eiskalt (78.). Dumm: Im direkten Anschluss schoss Stegmann aus Freude den Ball weg und sah dafür die Ampelkarte (79.). NTSV-Trainer Ali Farhadi fand auch ein paar Worte zur Begegnung an sich: „Wir sind Momentan auf einem sehr, sehr guten Weg. Das war heute ein glücklicher Sieg für Cordi, weil wir nicht gut waren. Insgesamt war das Spiel mit Abstand das kurioseste Spiel, was wir in dieser Saison hatten“, so Farhadi, der abschließend anfügte: „Wir müssen unsere Chancen natürlich machen. Auch wir gehören nun auch zu den gejagten.“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.