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Kolumne

Klookschieter: Aydin-Vorfall – Fehlentscheidungen

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der Vorfall rund um Furkan Aydin und die Fehlentscheidungen einiger Referees.

Sehr selten in einer Kolumne achte ich penibel darauf, wie ich etwas formuliere. Denn dafür ist der „Klookschieter“ eigentlich da. Bisschen auf den Putz hauen, sicherlich auch mal derbe, aber am Ende des Tages nie gelogen. Doch in diesem Fall nun, fällt es mir schwer. Denn ich möchte mit dieser Kolumne keine politische Aussage treffen. Das sollen andere bewerten, die sich mit dem Fall deutlich länger beschäftigt haben. Experten, wie wir Medienmenschen sie gerne nennen. Aber das ein Fall wie Cenk Sahin beim FC St. Pauli, der für ein Instagram-Posting bei den Kiezkickern freigestellt wurde, im Hamburger Fußball auftritt, war zu erwarten. Ich möchte nun etwas versuchen, auf den Grund der Berichterstattung meinerseits einzugehen, weil ich mich am Freitagabend damit konfrontiert sah, dass ich dies nur für die Klicks getan habe. Völlig unabhängig der Likes, Views und Shares die mit diesem Artikel einhergingen, gab es zwei verschiedene Versionen, weshalb es zu einer Trennung von Furkan Aydin und Altona 93 kam. Der Verein behauptet, es habe sportliche Gründe gehabt und Furkan Aydin sagt, es sei aus „politischen Gründen“ so passiert. Wenn man so eine Geschichte hört, dann spitzt man als Journalist natürlich die Ohren. Das ist doch ganz klar. Aber auf der anderen Seite kann ich nicht bis zum bitteren Ende Detektiv spielen und gucken, wer wen belogen hat. Deshalb habe ich beide Seiten in diesem Fall zu Wort kommen lassen. Nicht mehr, nicht weniger. Dass das einigen beim AFC nicht gefallen hat, muss ich akzeptieren. Auf der anderen Seite bitte ich aber ebenso den Artikel zu akzeptieren, auch wenn es schwer fällt. Denn kein Wort darin ist gelogen. Dass der Verein seitdem Droh-Nachrichten bekommt, das verurteile ich, aber damit habe ich nichts zu tun. Das dieser Fall allerdings nicht berichtenswert wäre, ist Blödsinn und eine Schutz-Behauptung. Dann sollte man schon ehrlich sein und auch zu seinen eigenen Aussagen stehen.

Apropos ehrlich sein. Wer nun auf eine pauschale Schiedsrichter-Kritik in diesem Teil der Kolumne hofft, der braucht gar nicht weiter zu lesen. Denn das würde der Leistung, die viele Schiris am Wochenende auf Hamburgs Plätzen leisten, nicht im Ansatz gerecht werden. Ich habe allerhöchsten Respekt davor, das diese Menschen immer weiter machen, obwohl sie immer wieder als Sündenbock ausgemacht werden. Das ändert aber nichts an der Leistung, die man bei Referees auch mal kritisieren muss. In einem vernünftigen Rahmen, aber man muss sie kritisieren. Denn zuletzt fällt es mir vermehrt auf, dass viele Entscheidungen doch eher fragwürdig wirken. Sei es der Schuss von Sven Möller am Sonntag bei Paloma, das Foul an Elias Saad bei Teutonia 05 oder auch die Kommunikation einiger Schiedsrichter mit Spielern. Ich glaube jedem, der mir sagt, dass diese Personen so etwas nicht mit Absicht machen. Das wäre auch vermessen zu behaupten. Aber es kann auf einem Niveau wie in der Oberliga nicht sein, das solche Fehler passieren. Auf der anderen Seite ist es ebenso wenig Sinnvoll, wenn man mit erhobener Nase auf dem Platz rum läuft und nicht einmal mit Spielern redet. Was gibt es denn bitte schlimmeres, als mit Nichtachtung bestraft zu werden? Genau das, nämlich Respekt, verlangen eigentlich alle Schiedsrichter völlig zurecht für sich selbst. Dann aber bitte auch so vorleben und den eigenen Maßstab auch bei anderen anlegen. Das macht aber natürlich die sportlichen Fehler nicht wett. Da gibt es für mich nur eine Möglichkeit: Die Standards müssen beim HFV hochgesetzt werden. Leider sind einige Schiedsrichter noch nicht bereit für die Oberliga und das ist auch völlig in Ordnung. Aber dann kann man sich das auch selbst eingestehen. Am Ende des Tages wollen wir alle ein tolles Spiel, nach dem man über alles redet, aber nicht über die Referees. Aber das, das kommt leider immer seltener vor. Jedenfalls in der Oberliga Hamburg.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.