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Kolumne

Klookschieter: Trauriges Stadtderby – Oberliga-Spitze

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Ein trauriges Stadtderby und der große „Spitzen-Kampf“ in der Oberliga Hamburg.

Die Vorfreude im Vorfeld aus ein sportlich tolles Derby war bei allen riesengroß. Doch als die Partie eine knappe Viertelstunde lief, platzten diese Träume wie ein Luftballon beim Kuss mit einer Nadel. Denn statt einem tollen Fight auf dem Platz, war das Stadtderby aus meiner Sicht eher traurig. Auf dem Feld wollte keines der beiden Teams das große Risiko eingehen und deshalb entwickelte sich die Partie schnell zur Schnarch-Veranstaltung. Der HSV machte nach vorne zu wenig und konnte selten gefährlich werden, die Kiezkicker stellten sich hinten rein und lauerten auf Konter. Spannender als das Spiel waren die vielen Spruchbänder auf beiden Seiten, die man durchaus mit dem einen oder anderen Schmunzeln auf den Lippen lesen konnte. Aber dass eben genau das überhaupt nötig war, sagt viel über den Hamburger Fußball aus. Lewis Holtby sagte nach dem Spiel, dass beim HSV immer so schnell Unruhe reinkommt – man schnell über den Trainer diskutiert. Ja, da hat Herr Holtby sicherlich recht. Aber in den letzten drei Spielen waren die Ergebnisse nicht wirklich berauschend. Dennoch halte auch ich es für richtig, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Alles andere würde aus meiner Sicht keinen Sinn machen. Was man aber dennoch feststellen muss ist, dass das 0:5 gegen Regensburg schon einen Bruch in die Serie gebracht hat. Und auch einen Bruch in den Köpfen der Spieler. Denn seitdem agieren die Rothosen gerade nach vorne ideenlos. Das muss Christian Titz schnell in den Griff bekommen. Ansonsten wächst der Vorsprung aller anderen Teams immer weiter an. Und das muss um jeden Preis verhindert werden.

Hatte ich vor ein paar Wochen an selber Stelle bereits geschrieben, dass die Oberliga Hamburg dieses Jahr wieder richtig Spaß macht, dachte sich Altona 93 wohl prompt, dass man nochmal einen drauf setzt. Denn durch das 3:1 gegen Curslack-Neuengamme hat der AFC die Tabellenführung verteidigt. Allerdings zogen auch Sasel und Teutonia nach, auch Dassendorf siegte am Freitagabend bei Osdorf. Es entwickelt sich somit wieder ein sportlicher Kampf an der Tabellenspitze, bei dem alle Teams sehr nah beieinander liegen. Jedenfalls von den Punkten her gesehen. Auf der anderen Seite muss ich tatsächlich sagen, dass ich vor der Saison nicht darauf getippt hätte, dass die Griegstraßler wieder direkt oben mitspielen. Aber Berkan Algan hat es anscheinend geschafft, mit den Verstärkungen aus dem Sommer, wieder eine sehr gute Oberliga-Mannschaft zusammen zu stellen. Und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Mit diesem Kampf an der Spitze hat man richtig Spaß. Auf der anderen Seite ist aber auch das Schnecken-rennen im Tabellenkeller gar nicht schlecht, auch wenn Pinneberg weit abgeschlagen noch das grüne Kleeblatt sucht. Ich glaube nicht, dass sie es noch finden, aber den Rekord vom SV Lurup werden sie trotzdem nicht knacken. Diese wechselnde Tabellenführung zeigt aber auch, dass sich die Qualität in den letzten Jahren immer erhöht haben muss. Denn alleine an den Problemen von Dassendorf zu Saison-beginn kann es ja nicht liegen, dass nun viele oben mitmischen. Am Ende kann es mir aber auch egal sein. Hauptsache es passiert endlich mal wieder was. Macht gerne da oben in den nächsten Wochen so weiter.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.