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LOTTO-Pokal

Lorenzen wird zum Helden! Altona 93 elfert Dassendorf raus

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Altona 93
Foto: IMAGO / Lobeca

Elfmeter-Wahnsinn am Wendelweg! Im Lotto-Pokal-Achtelfinale gewann am Mittwochabend Altona 93 mit 6:5 bei der TuS Dassendorf. AFC-Keeper Frederick Lorenzen durfte sich gleich mehrfach auszeichnen. Bei „Dasse“ hingegen haderte man nach Abpfiff mit zwei „Matchbällen“.

„Drama pur! Ein Wahnsinn, was für Glücksgefühle! Wir genießen den Moment. Ein ganz wichtiger Sieg für uns, den sich die Jungs verdient haben“, freute sich AFC-Trainer Philipp Körner wenige Minuten nach Abpfiff, der den an Corona erkranten Andreas Bergmann vertrat. Nur kurz zuvor hatte seine Mannschaft in einem dramatischen Elfmeterschießen mit 6:5 beim Oberliga-Primus TuS Dassendorf gewonnen und den Einzug ins Pokal-Viertelfinale perfekt gemacht. Dort wartet nun der VfL Lohbrügge auf die Griegstraßler. Aber der Reihe nach. Denn die ersten Nadelstiche der Begegnung setzten die Hausherren am Mittwochabend. Marcel Lenz spielte über den linken Flügel einen Ball lang und tief, Andre Wallenborn ließ sich viel zu einfach von Martin Harnik abschütteln und der TuS-Stürmer lief durch. Aus spitzem Winkel jagte Harnik die Pille über den Kasten (7.). Es war der erste Ausrufezeichen in der Partie, die Gäste versteckten sich aber keineswegs. Von rechts brachte Leon Mundhenk den Ball auf den ersten Pfosten, wo Ronny Buchholz erst den Schuss von Noah Gumpert aus spitzem Winkel blockte. Der Abpraller landete bei Niklas Bär, dessen Schuss von Lennard Sowah zur Seite befördert wurde (12.). „Es war ein intensives und hartes Spiel, wenig Fußball. Altona hat es in der ersten Halbzeit gut gemacht, trotzdem gehen wir nach einem tollen Moment in Führung“, bilanzierte TuS-Trainer Jean-Pierre Richter später. Denn nur 120 Sekunden nach der AFC-Chance ging sein Team in Führung. Len-Aike Strömer schickte Martin Harnik mit einem tollen Außenristpass in die Tiefe auf die Reise, dieser blieb dann vor dem Kasten ganz cool und schlenzte die Murmel mit rechts perfekt in die lange Ecke rein (14.). Die frühe Dassendorf-Führung, die die Gäste allerdings kaum beeindruckte. Im Gegenteil! Gute Chancen hatte danach eher der Gast. Beispielsweise Hendrik Bombek, der einen Kopfball über den Kasten setzte (17.), aber auch Ole Wohlers, der quasi mit dem Pausenpfiff aus elf Metern knapp über den Kasten zielte (45.).

Martin Harnik

Die Szene vor der TuS-Führung: Martin Harnik schüttelt Andre Wallenborn leicht ab. Foto: IMAGO / Lobeca

Wohlers trifft vom Punkt – Elfmeterschießen wird zum Drama

Im zweiten Durchgang war die Partie zunächst von Wechseln und vielen Unterbrechungen durch kleine Foulspiele geprägt, ehe Dassendorf die Chance auf das 2:0 liegen ließ. Mattia Maggio spielte mit dem Außenrist den Ball stark in die Tiefe, dort lief der eingewechselte Eyke Kleine perfekt ein und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss. Frederick Lorenzen musste sich breit machen, konnte zur Ecke klären (67.). Doch auch der AFC blieb dran. Noah Gumpert ballerte einen Freistoß aus dem Halbfeld einfach lang rein, in der Box fiel die Pille vor die Füße von Stürmer Dominik Akyol und dieser spitzelte das Leder nur äußerst knapp am Pfosten vorbei (72.). Doch kurz darauf durfte der AFC dann Jubeln. Lennard Sowah ging im eigenen Strafraum ungeschickt gegen Ole Wohlers in den Zweikampf und Referee Lasse Holst zeigte sofort auf den Punkt (73.). Wohlers trat selbst an und verwandelte zum 1:1-Ausgleich (74.). Ein ohnehin schon offenes Spiel wurde somit in den Schlussminuten noch einmal richtig wild, da beide Mannschaften alles nach vorne warfen. Tore vielen aber auf beiden Seiten nicht mehr. Aber es wurde knifflig: Töremis bekam eine Flanke von Lenz im Strafraum an die Hand, Holst entscheid allerdings auf Weiterspielen (81.). Somit ging es direkt ins Elfmeterschießen, die Verlängerung wurde vor der Saison schließlich wegen Corona ausgemerzt. Während Gumpert (1:2), Lam (2:2) und Wallenborn (2:3) ihre Elfmeter alle verwandelten, zeigte Ahlschwede erstmals Nerven. Danach legten Heskamp (2:4), Möller (3:4), Akyol (3:5) und Lenz (4:5) nach, ehe Töremis den entscheidenden Strafstoß vergab. So konnte Harnik egalisieren (5:5). In der Folge wurde es kurios: Da Lück verschoss, hatte Maggio die Chance auf den TuS-Sieg, scheiterte aber an Lorenzen. Gleiche Szenerie kurz darauf: Monteiro vergab, Sowah nagelte den Ball an den Querbalken. Bombek erhöhte auf 5:6, während Aust an Lorenzen scheiterte.

Aust, Sowah, Dassendorf

Große Enttäuschung: Lennard Sowah (li.) und Amando Aust nach dem vergeigten Elfmeterschießen. Foto: IMAGO / Lobeca

Altona hofft auf „neue Kräfte“ – Richter hadert mit Elfer-Chancen

„Wir ackern seit Wochen wie verrückt, jetzt haben wir das erhoffte Erfolgserlebnis. Das kann viele Kräfte für den Abstiegskampf freisetzen. Das war sehr nervenaufreibend, meine Stimme ist total am Ende, ich habe die letzten zehn Minuten nur geschrien“, freute sich Bergmann-Vertreter Körner nach Abpfiff und ergänzte: „Wir haben eine sehr gute Spielanlage, belohnen uns aber zu selten. Defensiv waren sehr stabil, haben nur wenig zugelassen. Auch nach dem Rückstand haben wir an uns geglaubt. Jetzt freuen wir uns auf die nächste Runde.“ Zur möglichen Elfmeter-Szene für Dassendorf ergänzte Körner zudem: „Bei der Handszene hatten wir Glück (80.), das war eine 50:50-Entscheidung, kann man geben, muss man aber nicht. Zum Glück hat der Schiri nicht gepfiffen.“ Enttäuschung hingegen auf der Gegenseite bei TuS-Trainer Jean-Pierre Richter. „Nach der Pause fehlte uns die Kraft und die Zielstrebigkeit. Man hat gemerkt, dass uns die Spielpraxis fehlt und wir durch Corona-Ausfälle teilweise gar nicht richtig trainieren konnten. Der Elfmeter gegen uns war hart, noch mehr schmerzt es natürlich, dass wir den klaren Handelfmeter nicht bekommen“, ärgerte sich Richter. Und weiter: „Trotzdem hätten wir ins Viertelfinale kommen können. Wir trauern so einigen Situationen hinterher, vor allem in der Schlussphase hatten wir gute Chancen. Im Elfmeterschießen fehlte uns der Mut und die Überzeugung. Chris Gruhne hat uns wieder ins Rennen geholt, aber wir haben die Matchbälle nicht genutzt, sind bildlich gesprochen zweimal gestolpert. Das tut richtig weh.“ Während Altona weiter vom Pokal-Erfolg träumen darf, bleibt für die Dassendorfer nun „nur noch“ die Meisterschaft in der Oberliga Hamburg.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.