Connect with us

Amateurfußball

Schleswig-Holstein bricht Saison ab und plant „Derby-Cup“

Published

on

Foto: Agentur 54° / Felix Koenig

Der Norden hat eine Entscheidung getroffen! Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband bricht die aktuelle Saison, wie Hamburg, ab. Als Alternative soll nun ein Modell mit Testspielen gespielt werden, wenn die Lage es wieder zulässt. Einen Namen hat der neue Modus auch schon.

Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat sich wie Hamburg für einen Abbruch der aktuellen Saison entschieden. Das ergaben Beratungen der außerordentlichen SHFV-Sitzung am Mittwochabend. Dafür soll nun ein Derby-Cup gespielt werden. Ähnlich wie in Hamburg sollen die Freundschaftsspiele auf freiwilliger Basis stattfinden. Eine Verpflichtung zur Teilnahme gibt es nicht. „Wir wollen damit Druck von unseren Vereinen nehmen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, schnellstmöglich in eine attraktive Wettbewerbsform zurückzukehren – mit vielen Derbys, kurzen Wegen und getragen von der Freude über die Rückkehr auf die Fußballplätze“, sagt die SHFV-Vizepräsidentin Spielbetrieb Sabine Mammitzsch. Einen entsprechenden Plan für den Derby-Cup hat der SH-Verband schon ausgearbeitet.

Neue Saison: So plant der SHFV den freiwilligen Derbycup

Punktspielbetrieb der Saison 2020/21
Die bisher ausgetragenen Punktspiele in allen Alters- und Spielklassen werden annulliert, Auf- und Absteiger wird es nicht geben. Die Spielklasseneinteilungen der Saison 2020/21 werden für die Spielzeit 2021/22 übernommen. Ausgenommen hiervon sind Mannschaften, die in die Regionalligen aufsteigen. Verfahren zur Ermittlung von Aufsteigern in die Regionalligen werden unter Berücksichtigung der an einem Aufstieg interessierten Mannschaften von den zuständigen Ausschüssen erarbeitet.

Pokalwettbewerbe 2020/21
Der SHFV-LOTTO-Pokal der Frauen und der SHFV-LOTTO-Pokal der Herren sollen zu Ende gespielt werden, sobald die Verfügungslage es erlaubt, damit die bis zum aktuellen Zeitpunkt im Wettbewerb verbliebenen Mannschaften eine Möglichkeit haben, sich auf sportlichem Wege für die Teilnahme am DFB-Pokal in der Saison 2021/22 zu qualifizieren. Auch die Kreispokalwettbewerbe sollen nach Möglichkeit sportlich beendet werden. Gleiches gilt für die Pokalwettbewerbe im Jugendbereich.

„Derby-Cup“
Als attraktiver Ersatz für die nicht fortgeführten Punktspielrunden soll möglichst ab Anfang Mai ein „Derby-Cup“ als Alternativ-Wettbewerb zum regulären Spielbetrieb im Herren-, Frauen- und Jugendbereich starten. Die Teilnahme ist freiwillig, Vereine können auch weiterhin individuelle Freundschaftsspiele verabreden. Vereinsmannschaften, die sich für den Wettbewerb anmelden, werden in Sechser-Gruppen mit anderen Mannschaften aus dem Gebiet ihres politischen Kreises eingeteilt. Geplant sind einerseits Gruppen, die sich aus Mannschaften der Verbandsspielklassen (Oberliga, Landesliga, Verbandsliga und Kreisligisten, die sich freiwillig melden) zusammensetzen, sowie andererseits Gruppen mit Mannschaften aus den Kreisligen und Kreisklassen. In einer einfachen Runde werden die Gruppensieger ermittelt. Die Gruppensieger zweier einander zugeordneter Staffeln spielen den regionalen Derby-Sieger aus. Weitere Details folgen.

„Es ist uns bewusst, dass bei weiteren Lockerungen der Corona-Bekämpfungsmaßnahmen ein Zeitrahmen zur Verfügung stehen könnte, in dem beispielsweise die Beendigung einer „einfachen Runde“ in einzelnen Spielklassen noch möglich wäre. Im Präsidium sind wir allerdings mehrheitlich der Überzeugung, dass selbst das Ergebnis einer „halben“ Serie angesichts der schwierigen Umstände in der Saison 2020/21 kein adäquates sportliches Ergebnis darstellen würde, welches über Auf- und Abstieg entscheiden sollte“, so Mammitzsch.

Nach wie vor ist zudem die Entwicklung des Infektionsgeschehens ungewiss. Eine Fortsetzung des Punktspielbetriebs wäre daher nur unter teilweise unkalkulierbaren Begleitumständen in einem immer kleiner werdenden Zeitrahmen planbar. So wären etwa weitere Unterbrechungen des Spielbetriebs wegen behördlicher Verfügungen in einzelnen Kreisen oder in ganz Schleswig-Holstein möglich. Ebenso müssten Nachholtermine für Spiele eingeplant werden, die aufgrund von Corona-Infektionen oder -Verdachtsfällen abgesagt werden.

Nicht zuletzt muss der organisierte Fußball in dieser besonderen Situation Rücksicht nehmen auf Menschen – seien es Aktive, Schiedsrichter*innen, Vereinsmitarbeiter*innen oder Eltern von Jugendspieler*innen –, die sich mit einer baldigen Rückkehr auf die Sportplätze unwohl fühlen.

„Das Präsidium hat heute im Sinne der Gesundheit aller am Amateurfußball Beteiligten und im Sinne einer Planungssicherheit für Vereine und Verbände entschieden. Selbstverständlich fiebern wir ungeachtet dessen mit großer Vorfreude der uneingeschränkten Rückkehr auf die Fußballplätze entgegen. Die jüngsten Lockerungen der Maßnahmen bedeuten für den Amateurfußball erste Schritte zurück in eine von uns allen gewünschte Normalität. Wir freuen uns darauf, mit unseren Vereinen auch die weiteren Schritte zu gehen und hoffen auf einen immer reger werdenden Betrieb auf den Fußballplätzen im Land“, sagt SHFV-Präsident Uwe Döring.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.