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Oberliga Hamburg

Wedel: Cordi gewinnt irres Torfestival

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Unglaubliches Oberliga-Spiel im Elbe-Stadion: Der WTSV Concordia bezwingt den Wedeler TSV nach 90 Minuten mit 8:5 – ingesamt 13 Tore! Vier Strafstöße und zwei Platzverweise sorgten für extra Gesprächsstoff. Bitter für Wedel: Die TSV-Kicker gaben zwei Mal eine Führung aus der Hand.

Nach 90 Minuten mussten sich die kampfstraken Wedel-Kicker geschlagen geben. Foto: noveski.com

Nach 90 Minuten mussten sich die kampfstarken Wedel-Kicker geschlagen geben. Foto: noveski.com

Die Partie an der Bekstraße begann relativ verhalten. Beide Mannschaften versuchten aus einer sicheren Defensive zu agieren, spielten immer wieder schöne Kombinationen aus, ohne dabei wirklich zwingend gefährlich zu werden. Nach einer guten halben Stunde starteten die Gastgeber dann voll durch: Es war ein Eckball von Sonay Hayran, den Jorman Eggers mit dem Kopf zur Wedel-Führung einköpfte (28.). Und nur weitere drei Zeigerumdrehungen später klingelte es erneut. Nach einem Foulspiel von Briant Alberti gegen Eric Agyemang zeigte Referee Philip Roedig auf den Punkt, den fälligen Strafstoß verwandelte Jan Eggers locker in den Maschen. Die Cholevas-Truppe wirkte geschockt und kassierte sogar den dritten Gegentreffer – nur zwei Minuten später. Diesmal war es Eric Agyemang persönlich, der das Spielgerät über die weiße Kreidelinie drückte (33.). Die Gäste zeigten allerdings Moral und hatten eine prompte Antwort parat: Maurizio D’urso setzte sich im Strafraum gegen mehrere Gegenspieler durch und erzielte das 1:3 aus der Sicht der Jenfelder. Und sogar noch vor der Pause gelang der Chloevas-Equipe der Anschlusstreffer: Gerrit Gomoll war  im Strafraum zu ungestüm gegen Matthias Cholevas – nach kurzem Zögern zeigte Roedig auf den Punkt. Alexander Muccunski nahm sich der Sache an und verwandelte eiskalt. Anschließend war Pause in Wedel. Nach dem Seitenwechsel starteten die Bekkampler wie die Feuerwehr in die zweite Hälfte: Jorma Eggers haut im Sechzehner Lennart Müller um – Strafstoß für Cordi!

Theodoros Ganitis (re.) im Kopfballduell mit Gary Voorbraak (li.). Foto: noveski.com

Theodoros Ganitis (re.) im Kopfballduell mit Gary Voorbraak (li.). Foto: noveski.com

Wieder legte sich Alexander Muccunski den Ball zurecht und netzte zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich ein. Trotz der jetzigen Drangphase der Gäste steckten die Gastgeber nicht auf und gingen, nach etwas mehr als einer Stunde, wieder in Front. Jan Eggers brachte einen schönen Freistoß in den Strafraum, der in den Rückraum geklärt wurde. Dort wartete Marc Hinze und dieser haute das Spielgerät volley in den rechten oberen Knick – Traumtor! Und die Domingo-Elf setzt sogar, eine Viertelstunde vor Ultimo, noch einen drauf: Marc Hinze schnürte seinen Doppelpack und köpfte zum 5:3 ein, nachdem Jan Eggers einen Einwurf in den Sechzehner gebrachte hatte. Da konnten auch die Fingerspitzen von Briant Alberit nicht mehr retten. Alles schien für die Schleswig-Holsteiner zu laufen, ehe die Jenfelder den Tore-Turbo anwarfen. Innerhalb von drei Minuten stellten die Cholevas-Kicker die gesamte Partie auf den Kopf. Nach einem absichtlichen Handspiel von Sonay Hayran – glatt Rot von Referee Roedig, war es Muccunski, der seinen dritten Elfmeter verwandelte. Zwei Minuten später schwächte sich der TSV erneut: Marlo Steinecke fälschte eine Hereingabe unglücklich ins eigene Tor ab – 5:5. Der nächste Streich folgte nur eine Minute später: Yannick Siemsen flankte von der rechten Außenbahn, am zweiten Pfosten stand der eingewechselte Kevin Zschimmer völlig blank und netzte zur Concordia-Führung ein. Der Gastgeber aus Wedel war nun stehend K.O. Enrik Necrej und Maurizio D’urso sorgten in der Folge für den 8:5-Endstand.

Eric Agyemang (li.) gab dem Referee Roedig eine Mitschuld am Spielverlauf. Foto: noveski.com

Eric Agyemang (li.) gab dem Referee Roedig eine Mitschuld am Spielverlauf. Foto: noveski.com

„Wir wussten am Anfang gar nicht, was los war. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in dieser Saison überhaupt drei Gegentore in einem Spiel bekommen haben“, erklärte Torschütze Kevin Zschimmer nach dem Abpfiff. „Unsere Qualität und unsere Kondition haben sich am Ende durchgesetzt. Wenn man solche Spiele abliefert, dann steht man zurecht da oben“, so Zschimmer weiter. Diesem Statement schloss sich auch sein Trainer Aki Cholevas an: „Mir war in der Halbzeit schon klar, dass wenn wir hier gewinnen wollen, wir mindestens fünf Treffer machen müssen. Die Mannschaft hat heute aber eine sehr große Moral bewiesen“, erklärte Cholevas, der anfügte: „Die Tore, die wir gemacht haben, waren sehr gut herausgespielt. Die Jungs haben eine sehr gute Spielintelligenz. In unserem Team steckt ganz viel Power“, so der Cordi-Coach, der am Schluss noch zu einer Kampfansage ausholte: „Wir verschenken keine Punkte an andere Gegner und wenn wir so weiter spielen, dann sind wir ganz schwer zu schlagen“, so der 47-Jährige. Wedel-Zepterschwinger Daniel Domingo nahm die bittere Niederlage sportlich: „Die beiden ersten Gegentore waren die entscheidenden Gegentreffer. Aber nachdem wir mit 5:3 in Führung gegangen sind, hätten wir das Spiel locker runterspielen müssen“, so Domingo. Eric Agyemang, der die Ampelkarte sah, gab auch dem Referee eine Mitschuld: „So etwas habe auch ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Für mich hat der Schiri das Spiel durch seine Entscheidungen dann offen gehalten“, erklärte der 36-Jährige und fügte abschließend an: „Auch wenn es blöd klingt, unser Team hat Moral bewiesen.“

Foto: noveski.com

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.