Connect with us

Oberliga Hamburg

3:2-Spektakel: Pützinger schießt BU zum ersten Sieg

Published

on

Archivbild: KBS-Picture

Großes Spektakel am Blomkamp! Der HSV Barmbek-Uhlenhorst bezwang in der Nachspielzeit vor 140 Fans den TuS Osdorf knapp mit 3:2. Ausgerechnet Neuzugang Julian Pötzinger tütete den Sieg ein. Zuvor hagelte es bereits zwei Platzverweise und einen späten 2:2-Treffer der Osdorfer.

Im ersten Spiel nach dem positiven Corona-Befund in den eigenen Reihen legte die Mannschaft von der Dieselstraße los wie die Feuerwehr. Gerade einmal vier Minuten war die Partie am Blomkamp alt, da zappelte das Leder zum ersten Mal im Netz. Einen Eckball von Samuel Hosseini konnte Tim Jobmann noch klären, doch dann brachte Hosseini das Leder erneut in den Fünfmeterraum und dort musste Yannik Lux das Leder nur noch einköpfen (4.). Osdorf wirkte abwesend, bekam keinen Zugriff auf Ball und Gegner. Und so waren es vor allem die Gäste, die sich Chancen am Fließband kreierten. Allen voran mit langen Bällen hinter die Abwehr wurde BU gefährlich. Lux chipte das Leder hinter die Abwehr, Fatih Urmurhan stand blank, doch sein Lupfer über Tjark Grundmann war nicht hoch genug (7.). Und die Gäste ließen weitere Hochkaräter liegen. Wieder spielte Hosseini den Ball tief, diesmal krallte sich Nico Schluchtmann am Strafraum den Ball und scheiterte nur an der guten Reaktion von Grundmann (13.). Die Hausherren konnten sich bei ihrem Keeper bedanken, dass BU nicht schon in der ersten halben Stunde das Ergebnis deutlicher ausfallen ließ. Erst nach knapp vierzig Minuten verzeichnete die Obloch-Elf die erste eigene bessere Gelegenheit. Bennet Krause legte den Ball rechts raus zu Prince Hüttner, der die Kugel in die Spitze zu Mehmet Eren chipte. Dieser nahm den Ball mit der Brust aus der Luft, konnte mit seinem Heber Johannes Höcker aber nicht mehr überwinden (39.). Und trotzdem wären beide Teams beinahe mit einem Remis in die Pause gegangen. Denn: Pascal El-Nemr wollte auf links einen Ball zu Höcker zurückspielen, Toni Rohrbach spritzte dazwischen und stand auf einmal nahezu alleine vor dem BU-Schlussmann. Doch Lux kam im letzten Moment, störte beim Abschluss (41.). Mit dem Pausenpfiff war es dann erneut BU, die in Person von Samuel Hosseini noch einen Lattentreffer verzeichneten (44.).

Chancenverwertung wurde bestraft – Karten-Hagel rächt sich

Schon im ersten Abschnitt zeigte sich Referee Max Beyer sehr freudig, was das verteilten von Karten anging. So hatten bereits nach einer halben Stunde sieben Spieler aus beiden Teams den gelben Karton gesehen. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel noch rächen. In den zweiten Durchgang starteten dann zunächst die Gastgeber besser, die erste Chance hatte aber der Gast aus Barmbek. Über rechts war Robin Janowsky durch, brachte den Ball von der Grundlinie auf den Elfmeterpunkt und dort wartete Nico Schluchtmann, der mit dem Fuß über den Ball haute und diesen somit nicht richtig traf (49.). Die vierte dicke Chance auf das 2:0 war vertan. dass sollte sich auf der Gegenseite rächen. Felix Spranger brachte nach etwas mehr als einer Stunde einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Fünfmeterraum, wo Papa Ndiaye sich höher schraubte als sein Gegenspieler und den Ball aus kurzer Distanz einnickte (62). Der Ausgleich für Osdorf und der Startschuss für ein wildes Spektakel in der Schlussphase. Diese begann eine knappe Viertelstunde vor dem Ende mit einem erneuten Karten-Hagel. So musste Samuel Hosseini mit der Ampelkarte runter (76.), was die BU-Bank so erregte, dass stellvertretend dafür Coach Jan Haimerl mit glatt Rot dem Innenraum verwiesen wurde (77.). Das Spiel nahm seinen Lauf – und BU ging erneut in Front, wenn auch unter Protest. Robin Janowsky spielte den Ball im Mittelfeld wohl mit der Hand, schleuderte das Leder dann in den Strafraum und dort wartete Elias Saad, der das 2:1 für die Gäste erzielte (83.). Diesmal war die Osdorfer Bank außer sich vor Wut, ebenso Trainer Philipp Obloch. Doch Referee Beyer ließ sich nicht umstimmen, gab das Tor. Doch es kam noch dicker in den letzten Minuten.

Haimerl äußert Rot-Unverständnis- Obloch zeigt sich enttäuscht

Denn in der Nachspielzeit, die vier Minuten betrug, meldeten sich auf einmal die Hausherren zurück. Nach einem Einwurf stand der eingewechselte Kevin Trapp goldrichtig im Strafraum und versenkte den Ball links unten zum 2:2-Ausgleich (90.). Purer Jubel und Ektase am Blomkamp – nur das Spiel war noch nicht vorbei. Das dachte sich wohl auch BU, die in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch einmal zuschlugen. Neuzugang Julian Pötzinger wurde von Pascal El-Nemr in Szene gesetzt, tauchte halbrechts vor dem Tor auf und überwand Grundmann zum 3:2-Siegtreffer für die Barmbeker (90.+2). „Am Ende des Tages zählen nur diese scheiß drei Punkte, freute sich BU-Coach Jan Haimerl nach Spielende und fügte an: „Wenn man sich diese letzten zehn Tage anguckt, dann war das weiß Gott nicht einfach. Gerade seit dem Tag des positiven Corona-Befundes. Es tut schon gut, gerade nach dieser absolut unberechtigten roten Karte.“ Zum Platzverweis fügte Haimerl an: „Ich habe gehört, dass jemand was gerufen hat und der Linienrichter hat sich umgedreht, die Fahne gehoben und auf einmal hatte ich Rot. Aber am Ende ist es mir scheißegal. Wenn wir jede Woche so gewinnen, dann fliege ich gerne von der Bank.“ Osdorf-Übungsleiter Philipp Obloch bilanzierte niedergeschlagen: „Es ist ein großer Schritt vorwärts im Vergleich zu dem, was wir Dienstag gesehen haben. Aber am Ende haben wir wieder keine Punkte, das kann ich schlecht leugnen“, so Obloch, der in der Halbzeit noch an sein Team appellierte: „Das war aufbauend auf eine Ansprache an Torben Krause, dass am Blomkamp immer Schlachten geschlagen werden. Das finde ich auch gut, wenn so ein alter Blomkamp-Haudegen daran noch einmal appelliert.“

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.