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Oberliga Hamburg

4:1: Eiskalte Saseler bestrafen Rugenbergen

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Die Leistung war ordentlich, doch am Ende war der Gast zu kaltschnäuzig: Der SV Rugenbergen musste sich am Donnerstag dem TSV Sasel mit 1:4 geschlagen geben. Kurz vor der Pause knipsten die Parkwegler gleich doppelt. Rugenbergen-Trainer Andelko Ivanko platzte später der Kragen.

Stefan Winkel steht am zweiten Pfosten goldrichtig und nickt zur 2:1-Führung ein. Foto: KBS-Picture

Keine 120 Sekunden waren in Bönningstedt gespielt, da wurde es zum ersten Mal brenzlig im Spiel. Die erste Chance der Partie gehörte den Gästen aus Sasel. Nick Gerken brachte das Leder von der rechten Außenbahn auf den ersten Pfosten, wo Leon Neumann den Ball aber gerade noch klären konnte (2.). In der Folge übernahm der SVR die Initiative und kombinierte sich schön vor den Kasten der Zankl-Truppe. Rugenbergen bekam von links einen Eckball zugesprochen, den De Oliveira auf den Fünfemeterraum zog. Dort kommt Hassan Zarei an die Kugel heran und lenkte den Ball auf den ersten Pfosten. Dort stand Hoeft und konnte den Ball auf der Linie aber noch abwehren (12.). Die Ivanko-Elf suchte dennoch weiterhin den Weg nach vorne, Sasel leistete sich gerade im Aufbauspiel teilweise haarsträubende Abspielfehler. Nikolaj Rörström gewann das Leder in der eigenen Hälfte, bediente dann Patrick Hoppe und dieser legte links raus zu de Oliveira. Dessen Pass in die Tiefe bekam erneut Hoppe, der dann in die Mitte zog und aus spitzem Winkel abschloss. Der Schuss ging knapp drüber (34.). Die Chancen zur Führung waren da, doch die Gastgeber belohnten sich nicht. Wieder spielte Sasel einen Fehlpass und dieser landete dann in der Mitte bei De Oliveira. Dieser schickte Felix Dieterich auf die Reise, der aus der zweiten Reihe dann abzog. Sasel-Schlussmann Todd Toffour konnte gerade noch zur Ecke abwehren (39.). Aber: Im vierten Versuch zappelte das Leder dann im Netz. Rechts wurde erneut Dieterich auf die Reise geschickt und leitete den Ball  zu Leon Neumann weiter. Dieser spielte die Kugel dann in die Mitte, fand am zweiten Pfosten Hoppe und dieser vollstreckte zum 1:0 (43.). Was dann allerdings bis zum Pausenpfiff vom ausgezeichnet aufgelegten Schiri Jorrit Eckstein-Staben passierte, dürfte noch viele Fragen bei Rugenbergen aufwerfen.

Jean-Lucas Gerken (re.) befindet sich hier in einem Zweikampf mit Leon Neumann. Foto: KBS-Picture

Denn: Keine 120 Sekunden später zappelt die Kugel auf der Gegenseite im Netz. Marc-Oliver Timm bekam rechts zu viel Platz zum Flanken, im Strafraum haute ein SVR-Spieler über den Ball und Lukas Kourkis stand goldrichtig, netzte zum Ausgleich ein (45.). Der überraschende und zeitgleich auch unverdiente Ausgleich, hatte der SVR doch deutlich mehr in das Spiel investiert. Noch vor dem Pausentee legte Sasel dann nach. Jean-Lucas Gerken war links frei durch, hatte zu viel Platz zum Flanken und brachte die Murmel auf den zweiten Pfosten. Dort wartete bereits Stefan Winkel, der die Pille mit dem Kopf aus kurzer Distanz in den Maschen unterbrachte (45.+2). Innerhalb von zwei Minuten drehten die Zankl-Kicker das Spiel. Der zweite Durchgang begann dann mit einem Torschrei der Hausherren. De Oliveira zog aus der zweiten Reihe ab, Todd Tuffour konnte nur nach vorne klatschen lassen und Kilian Utcke staubte aus kurzer Distanz zum 2:2 ab. Doch Assistent Enrico Zelinski wollte da eine Abseitsstellung erkannt haben, der Treffer zählte nicht (48.). Dennoch blieben die Ivanko-Kicker am Ball und drückten auf den Ausgleich. Patrick Hoppe und Sven Worthmann spielten einen Doppelpass, nachdem letzterer frei vor Todd Tuffour auftauchte. Doch der Sasel-Keeper blieb im eins gegen eins der Sieger und konnte den Ball abwehren (56.). Nach etwas mehr als einer Stunde hatten die Bönningstedter dann erneut Pech, das der Ball nicht in den Maschen landete. Der Ball klatschte gegen das Lattenkreuz, nachdem Nikolaj Rörström auf der zweiten Reihe sich ein Herz fasste und abzog (66.). Eine Viertelstunde vor Ultimo schlug Sasel dann eiskalt zu. Stefan Winkel brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Mitte, wo Jean-Lucas Gerken in die Luft stieg und die Pille dann mit dem Kopf in den rechten oberen Giebel verlängerte (75.). Die Begegnung war bereits entschieden, als Stefan Winkel das Ergebnis sehenswert noch auf 4:1 in die Höhe schraubte (81.).

Ärgerte sich nach dem Abpfiff maßlos über das 1:4: SVR-Trainer Andelko Ivanko. Foto: KBS-Picture

„Es ist wie immer bei uns, mir fällt nichts mehr ein. Es ist mir unangenehm mich wieder zu wiederholen. Es läuft alles gegen uns, das habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt“, ärgerte sich Rugenbergen-Coach Andelko Ivanko nach dem Abpfiff und fügte an: „Dann verspringt der Ball im entscheidenden Moment und ausgerechnet kurz vor der Halbzeit kassieren wir den Doppelschlag. Das Tor von Kilian zählt in der zweiten Halbzeit nicht, Niko trifft nur die Latte und auf der Gegenseite geht so eine Murmel rein. Vielleicht sollten wir zu Hause auf dem Sofa sitzen und der Ball fliegt dann mit dem Wind rein.“ Zudem fügte der 52-Jährige geknickt an: „Ich verliere langsam den Glauben und bin mit meinem Latein am Ende, diese Ergebnisse zu erklären. Der Frust bei uns ist sehr groß.“ Sasel-Übungsleiter Danny Zankl bilanzierte: „Ob es nun ein Tor zu hoch ausgefallen ist oder nicht: Wir sind der verdiente Sieger, auch wegen der Kaltschnäuzigkeit.“ Zum Spielverlauf fügte Zankl an: „Wir laufen da in einen ganz dummen Konter, kommen dann aber überragend zurück. Auch wenn die Tore knapp waren, führen wir dann verdient zur Halbzeit. Unter den Bedingungen war es nicht selbstverständlich, dass wir bei Rugenbergen gewinnen.“ Nicht gefallen konnten dem 31-Jährigen die vielen Ballverluste im Mittelfeld. „Wir sind eine mutige Mannschaft, die gerne im Zentrum spielt. Wir schlagen aber gerne einen Haken, das ist auf dem Platz aber nicht möglich. Da muss man gradliniger spielen. Der Boden war sehr schwer. Wir haben es versucht gut zu lösen, das ist dann aber oft an der Grenze zu riskant“, so Sasel-Cheftrainer Zankl abschließend.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.