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Oberliga Hamburg

Alu-Pech und Unterzahl: AFC schlägt SVCN

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Zu Hause mag dem SV Curslack-Neuengamme einfach Nichts gelingen. Gegen Altona 93 unterliegt das Team vom Deich letztlich mit 1:2. Dabei mussten die Gäste das Spiel sogar zu zehnt beenden. Dem AFC dürfte außerdem ein kurioser Lattentreffer von Niklas Siebert in Erinnerung bleiben.

Tolga Tüter (li.) geht hier an Curslack-Keeper Leon Giese vorbei, erzielt das 2:0. Foto: Olaf Damm

„Wir waren von Anfang an voll drin in der Partie“, analysierte Marvin Schalitz trotz der Niederlage nach Abpfiff. Der SVCN-Akteur agierte heute in unüblicher Position als Abräumer vor der Abwehrkette. Schalitz: „Der Trainer hatte mich gefragt, ob ich mir das zutraue. Ich habe in der Jugend auch schon häufig auf der Sechs gespielt.“ Mit „von Anfang an“ lag der etatmäßige Innenverteidiger aufs Wort richtig. Nach gerade mal zehn Sekunden gab es die erste Chance für die Hausherren. Timo Lenz versuchte es nach einem langen Ball per Volley, verfehlte aber das Tor. Nach den ersten Schrecksekunden wurden die Gäste aus Altona dann aber ihrer Favoritenrolle gerecht. Zur ersten nennenswerten AFC-Möglichkeit sollte es aber etwas dauern – diese war dafür ein echter Hochkaräter. Nach Flanke von Vincent Boock war Tolga Tüter komplett frei vor Leon Giese, doch der Torwart parierte überragend. Kurz darauf sollte es dann zu einer Szene kommen, die an Kuriosität kaum zu überbieten ist. Aus spitzem Winkel zog Niklas Siebert ab. Giese parierte, der Ball rollte aber erneut vor die Füße von Siebert. Sein zweiter Versuch klatschte erst gegen die Lattenunterkante, dann gegen den Innenpfosten und von dort wieder raus. Ein irrsinnige Szene, die man selber gesehen haben muss. „Da muss er genauer schießen“, meinte Altona-Trainer Berkan Algan scherzhaft. Kurz vor dem Pausenpfiff sollte dem AFC dennoch die längst überfällige Führung gelingen. Kapitän Marco Schultz behauptete den Ball zwanzig Meter vor dem Tor und schlenzte die Kugel flach ins rechte Eck (41.). „Das hat Marco Schultz überragend gemacht“, gab SVCN-Trainer Matthias Wulff zu.

Der Anschlusstreffer kam zu spät: Wilhelm versenkt den Elfer zum 1:2. Foto: Olaf Damm

Beinahe wäre die Halbzeitführung aber noch ins Wanken geraten. Mehrfach rettete die Altonaer Abwehr auf der Linie. Besonders kurios, weil der Linienrichter die Fahne gehoben hatte, Schiedsrichter Christian Okun aber weiterlaufen ließ. In Hälfte zwei stellte der Regionalliga-Absteiger die Weichen dann endgültig auf Sieg. Siebert hob den Ball über die Abwehrkette zu Tüter, der wiederum Giese überlupfte und ins Tor schob (61.). Die Enscheidung? – keineswegs! Drei Minuten später holte sich Mittelfeldmann William Wachowski die zweite gelbe Karte ab, Altona nur noch zu zehnt. Algan: „Das tut mir ein bisschen Leid für ihn. Er hat ein gutes Spiel gemacht, den Gegenspieler in der Situation nicht kommen sehen.“ Wenig später verkürzte Witalj Wilhelm vom Punkt aus (78.). Sein Strafstoß prallte vom rechten Innenpfosten ins Tor. Der Auftakt einer hitzigen Schlussphase. Kurz vor Schluss war Schalitz aus kürzester Entfernung einschussbereit, scheiterte aber an Altona-Torwart Tobias Grubba. „Ein ganz dickes Ding“, wie Schalitz nachher selber beschrieb. Letztlich blieb es beim 1:2. Curslack-Neuengamme wartet damit immer noch auf den ersten Heimsieg dieser Saison. „Das ist bitter und enttäuschend, als Verlierer vom Platz zu gehen. Aber die Jungs haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte Trainer Matthias Wulff sein Team. Berkan Algan wusste, dass seine Mannschaft am Curslacker Grankowweg ein „hartes Stück Arbeit“ erwarten würde: „Die gelb-rote Karte hat uns etwas aus der Fassung gebracht. Das 2:2 hätte passieren können. Jetzt können wir uns aber den Mund abputzen – trotz Unterkante Latte und Innenpfosten.“

Foto: Olaf Damm

Redakteur: Johannes studiert in Hamburg Sportjournalismus. Seit Frühjahr 2018 ist er bei Amateur Fussball Hamburg an Bord. Nebenbei schreibt er in Schleswig-Holstein und begleitet dort den SV Eichede und seinen Klub, den TSV Trittau.