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Oberliga Hamburg

Aus 2:2 wurde 7:2 – Vicky demütigt HEBC

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Schützenfest vor 261 Zuschauern im Stadion Hoheluft: Mit 7:2 fertigte der SC Victoria Hamburg den HEBC am Freitagabend ab. Dabei hatten beide Teams zur Pause gerade mal einen Treffer erzielt. Nach der Halbzeit brach die Großkopf-Elf aber zusammen und traf sogar doppelt selbst ins Netz.

Len-Aike Strömer (re.) ist hier den Schritt schneller als HEBC’s Daniel Prange. Foto: Wolfgang Genat

Die Partie im Stadion Hoheluft begann mit einem Paukenschlag: Felix Hackstein brachte einen Klärungsversuch wie einen Bumerang zurück in den Vicky-Sechzehner, wo sich Ole Natusch allen davon stahl und das Leder aus 16 Metern sehenswert in den rechten oberen Giebel beförderte (7.). Es war das vorläufige Ende einer tollen Anfangsphase, in der die Lila-Weißen bereits nach drei Minuten durch Simon Windhoff hätten in Führung gehen können. Aber auch Vicky hätte zu diesem Zeitpunkt bereits führen könnnten, hätte nicht Ilyas Ide sein Bein in den Schuss von Bibie Njie gestellt (5.).  Die Gastgeber hatten in der Folge zwar mehr von der Partie, mussten allerdings knappe zwanzig Minuten auf die nächste gute Gelegenheit warten. Luca Ernst wurde im Strafraum freigespielt und tauchte alleine vor HEBC-Schlussmann Tino Nennhaus auf. Ernst chipte den Ball über Nennhaus hinweg, allerdings auch rechts am Pfosten vorbei (27.). Und keine 60 Sekunden später hatten alle Spieler bereits den Tor-Schrei auf den Lippen, um dann verzweifelt das Gesicht hinter den Händen zu verstecken. Bibie Njie wurde auf die Reise geschickt und bediente uneigennützig den mitgelaufenen Len-Aike Strömer. Im letzten Moment rauschte Daniel Prange von links hinten heran und grätscht das Leder ab (28.). Vicky hatte nun Chancen im Minutentakt und den Ausgleich inzwischen auch lange verdient. Timo Stegmann zog einen Eckball von rechts auf den ersten Pfosten, wo Alexander Borck hochstieg. Sein Kopfball segelt durch den halben HEBC-Sechzehner und donnerte nur an den Innenpfosten (33.). Erst in der 35. Minute belohnten sich die Richter-Schüler mit dem Ausgleich. Von links flankte Strömer an die Sechzehnerkante, wo Nil von Appen sich nicht zwei Mal bitten ließ und das Leder per Dropkick in die Maschen donnerte. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause. Auch der zweite Durchgang begann mit einem Aufreger. Bibie Njie wurde keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff in der HEBC-Box bedient und kam aus vier Metern halbrechter Position zum Abschluss. Der Vicky-Stürmer scheiterte nur an der starken Fußabwehr von Nennhaus. Dieser war in der nächsten Szene dann aber chancenlos. Denn: Nach einem Eckball von Strömer war es sein eigener Spieler Ilyas Ide, der aus dem Gewühl heraus das Leder über die eigene Torlinie drückte (49.).

Erzielte den siebten Treffer und machte so den Heimerfolg perfekt: Bibie Njie (li.). Foto: Genat

Doch die Freude der Gastgeber über die Führung währte nur schlappe 120 Sekunden. Ole Natusch flankte das Leder von rechts auf den zweiten Pfosten und die gesamte Vicky-Defensive forderte, dass er Ball vorher im Toraus gewesen war. Fabian Lemke hielt den Fuß rein und drückte die Kugel zum 2:2 ins Netz (51.). Die erneute kalte Dusche für Vicky, die in der Folge dann ein wahres Feuerwerk abbrannten – allerdings nur auf der Anzeigetafel. Nach einer Stunde traf Yannick Siemsen per Kopf zum 3:2 (59.), nur zwei Minuten später erhöhte Klaas Kohpeiß auf 4:2 (61.). Auf 5:2 erhöhte nach 70 Minuten der eingewechselte Dennis Bergmann, das 6:2 fälschte Chris Flick ins eigene Tor ab (83.). Den Schlusspunkt setzte Bibie Njie aus kurzer Distanz zum 7:2 (88.).  „Dieser Sieg fühlt sich komisch an“, begann Vicky-Trainer Jean-Pierre Richter nach dem Abpfiff und fügte an: „Mal wieder gehen wir früh in Rückstand und haben gar nicht so viel dafür getan, dass es besser wurde. Nach der Pause haben wir den Schalter umgelegt und sind klarer in den Aktionen geworden“, so Richter, der dennoch anfügte: „Wir haben nicht das Feuerwerk des Jahres abgebrannt, was man bei diesem Ergebnis denken könnte. Sieben Tore zu Hause zeigen aber dennoch, welche Qualität wir im Kader haben. HEBC hat viel dafür getan, dass das Spiel sehr lange offen war“, erklärte der 31-Jährige und analysierte weiter. „Wir haben hinten nicht gut verteidigt und vorne schlecht abgeschlossen. Es waren auch ein paar wilde Tore dabei. Für alle, die nur ins Stadion gekommen sind um Fußball zu gucken, war das Spiel toll.“ HEBC-Coach Jörn Großkopf, der bereits mit einer Erkältung ins Spiel gegangen war, bilanzierte: „Zwar gehen wir 1:0 in Führung, aber Vicky hatte da schon sehr gute Chancen. Das 1:1 fangen wir dann aber durch eigene Dusseligkeit“, erklärte Großkopf und ergänzte: „In der zweiten Halbzeit wollten wir dann möglichst lange das Remis halten. Es ist total brutal, wenn man dann das 2:2 macht und dann Gegentore bekommt, die eigentlich gar nicht rein gehen können. Zudem haben wir heute wieder zwei Eigentore gemacht“, gab der HEBC-Zepterschwinger zu Protokoll. „Victoria hat eine richtig gute Mannschaft, spielt ein irres Tempo. Das muss man anerkennen, darf aber nicht sieben Gegentore kriegen. Das war mangelndes Abwehrverhalten“, so Großkopf, der abschließend erklärte: „Das Spiel wird aufgearbeitet. Es bringt nichts, auf die Mannschaft einzukloppen. Wir werden die Jungs wieder aufbauen.“

Foto: Wolfgang Genat

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.