Connect with us

Oberliga Hamburg

Dank „Bierkönig“ Dohrn: Tornesch steigt auf

Published

on

Auf dem Platz lief es genauso gut, wie im „Bierkönig“ auf Mallorca: Vor 750 Fans besiegte Union Tornesch den VfL Lohbrügge mit 2:1. Die Reibe-Elf steigt damit in die Oberliga auf. Verantwortlich dafür war Björn Dohrn mit einem Doppelpack. Obwohl der VfL in der 90.+4 Minute noch jubelte.

Lohbrügge machte es Tornesch oftmals zu leicht, hier wird das 2:0 gefeiert. Foto: KBS-Picture

Die Unioner starteten wie die Feuerwehr in die Begegnung: Nicht einmal 180 Sekunden waren an der Hoheluft gespielt, da konnten die Tornescher zum ersten Mal jubeln. Serge Haag brachte die Murmel nach einem Eckball auf den ersten Pfosten, wo Björn Dohrn sich in die Luft schtraubte und das Leder per Kopf ins Netz köpfte (3.). Die frühe Führung für die Elf von Trainer Thorben Reibe, der an diesem Tag von seinem Co-Trainer Martin Schwabe vertreten wurde. Doch auch die Lohbrügger zeigten sich von Beginn an motiviert – trotz des Rückstandes. Marcel Walter bekam das Leder in die Schnittstelle gespielt, tauchtr alleine vor dem Union-Schlussmann Norman Baese auf und fand in diesem dann aber seinen Meister (7.). Nachdem es fünf Minuten später dann noch einmal Ahmad Abdul Hafiz aus der Distanz probierte und nur um haaresbreite den Einschlag verpasste, nahm das Niveau der Partie aber deutlich ab. Oftmals wurde das Leder hin und her gebolzt, ergänzt von vielen einfachen Fehlpässen im Aufbauspiel. Das änderte sich auch erst in der 38. Minute. Björn Dohrn eroberte dann nämlich den Ball gegen einen VfL-Verteidiger und hatte plötzlich freie Bahn, lief alleine auf den Torwart zu. Dieser machte sich aber reichtzeitig ganz breit und konnte den Ball halten. Im Nachfassen sicherte Alen Brandic das Leder gerade noch vor der Linie (38.). Mit diesem kleinen Aufreger ging es für beide Teams dann aber zurück in die Kabinen. Und auch dort erwischten die Unioner den besseren Start, was sich nach einer knappen Stunde auszahlte. Jannek Laut eroberte das Leder an der Mittellinie und machte sich dann auf die Reise. Im Strafraum verstolperte er den Ball dann kläglich, doch das Leder sprang zu Dohrn. Eiskalt schob dieser den Ball zum 2:0 ein (62.). Bereits vor dem Tor hatte Lohbrügge reagiert und neben Oguzhan Gencel auch Danjiel Suntic gebracht. Und eben jener Gencel war es dann auch, der zwanzig Minuten vor Ultimo leichtfertig den Anschluss liegen ließ. Nach einem halbwegs guten Angriff landete die Murmel aus 16 Metern Entfernung auf dem Schlappen von Oguzhan Gencel, der den Ball aber rechts zu einfach neben das Gehäuse ballerte (70.).

Die abligatorische Dusche nach dem Abpfiff: Auch Schwabe kam nicht davon. Foto: KBS-Picture

Zeitgleich ergaben sich damit aber auch mehr Räume für die Unioner. Adam Hamdan verlor kläglich das Duell gegen Björn Dorhn und der Union-Stürmer lief ihm davon. Kurz vor Brandic versagten ihm aber die Nerven, Dohrn setzte das Leder rechts an das Außennetz (74.). Und da Brandic auch in der 85. Minute zur Stelle war und einen Schuss von Beckmann sensationell klärte, keimte drei Minuten später beim VfL doch noch einmal Hoffnung auf. Denn im dritten Versuch gelang es Gencel dann – 1:2 und noch ein paar Minuten auf der Uhr. In der vierten Minute der Nachspielzeit setzte der VfL dann zum Jubel an. Nach einem Eckball lag der Ball aus dem Gewühl heraus im Tor – doch die Offiziellen deuteten die Handhaltung des Referees Martin Gahfury falsch, der aus Foulspiel entschieden hatte. Am Ende rettete Tornesch den 2:1-Sieg über die Zeit. „Im Bierkönig auf Mallorca habe ich noch ein bisschen mehr Gas gegeben, aber es hat heute ja trotzdem gereicht“, strahlte Doppeltorschütze Björn Dohrn nach dem Abpfiff und fügte an: „Beim zweiten Tor habe ich nicht viel gemacht, aber da muss man einfach als Stürmer stehen. So ein Finale zu gewinnen, ist nicht verkehrt, aber Malle war auch gut. Ich kann es noch gar nicht realisieren.“ Sein Trainer Martin Schwabe, der das Co-Trainer Amt nun abgibt, ergänzte: „Wir haben es heute sehr gut gemacht, haben nicht unverdient gewonnen. Es ist vor allem ein Sieg für Thorben, ich bin also nicht der Aufstiegstrainer. Das will ich auch gar nicht sein.“ Lohbrügge-Coach Elvis Nikolic zeigte sich nach dem Spiel niedergeschlagen: „Es war eine unfassbare Achterbahnfahrt für uns. Es war ein Spiegelbild von dem, wie die Saison gelaufen ist. In der zweiten Halbzeit mussten wir dann offensiver spielen“, so Nikolic, der abschließend anfügte: „Es ist extrem brutal, dass es kein Tor war. Aber das müssen wir akzeptieren. Auch Jürgen Klopp hat schon ein Endspiel verloren. Wir werden mit Sicherheit noch stärker zurückkommen.“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.