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Regionalliga Nord

Düzel-Hammer lässt Kiezkicker „malochen“

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Nur sechs Punkte nach neun Spielen und Platz 17 in der Tabelle: Bei der U23 des FC Sankt Pauli ist ordentlich Sand im Getriebe. Vor 225 Fans verloren die Kiezkicker mit 0:1 gegen den Lüneburger SK. Ausgerechnet ein ehemaliger Hamburger, der aus der Oberliga kam, wurde zum Matchwinner.

Niklas Hoffmann (r.) kann hier den Ball noch vor Lüneburgs Can Düzel klären. Foto: KBS-Picture

Es läuft die 65. Spielminute im Edmund-Plambeck-Stadion, als Can Düzel – der im Sommer vom Meiendorfer SV zum LSK wechselte – sich den Ball schnappt, ein paar Meter geht und in die Mitte zieht. Aus rund 25 Metern halblinker Position zieht der 20-Jährige in die Mitte und schlenzt das Leder in den rechten oberen Giebel. Es sollte der einzige Treffer des Tages in einem Spiel bleiben, in dem die Kiezkicker erneut blass blieben. „Es ist natürlich etwas Besonderes, in meiner Heimat zu treffen. Das freut mich. Meine Familie war auch da und hat den Treffer gesehen. Alles in allem freut mich aber noch viel mehr, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor geholfen habe“, freute sich Can Düzel nach dem Abpfiff und ergänzte: „Der Sieg schmeckt am besten. Ich denke, dass wir den Sieg mehr wollten. St. Pauli II hat eine sehr junge Mannschaft, sie hatten gute Ansätze. Im letzten Drittel waren wir bissiger. Der Wille war ausschlaggebend, dass wir gewonnen haben.“ Auch die Anfangsphase gehörte, wenn man von den Chancen ausgeht, den Gästen aus Lüneburg. Erst kratzte Keeper Leon Schmidt einen Distanzschuss von Düzel noch weg (19.), dann zielt Marian Kunze aus der zweiten Reihe nur gegen den Querbalken (37.). „Die Situation ist nicht gut. Wir haben uns etwas anderes vorgenommen“, ärgerte sich auch Profi-Leihgabe Niklas Hoffmann nach Abpfiff, der auch wegen seiner Nicht-Nominierung für das Stadtderby angefressen wirkte. „Wir sind eine gute Mannschaft, aber das müssen wir auch auf dem Platz zeigen. Dann kommt das Selbstvertrauen auch zurück“, so Hoffmann weiter. Denn das ist nach der zweiten Pleite in Folge mehr als nur angekratzt.

Ersin zehir (li.) setzte keinen nennenswerten Akzente auf dem grünen Rasen. Foto: KBS-Picture

Das merkte auch Trainer Joachim Philipkowski, der sich zwar noch keinem Druck ausgesetzt sieht, aber dennoch bilanziert: „Das, was uns in den ersten sieben Spielen fußballerisch, von den Kombinationen und den Torchancen her ausgezeichnet hat, fehlt uns zur Zeit. Ebenso das Selbstvertrauen. Mit einem Punkt und der Null hätte ich leben können. Wir müssen jetzt vielleicht nicht Fußball spielen, sondern Fußball arbeiten. Wir müssen malochen!“ Klare Ansage des Deutsch-Polen, der anfügte: „Wir haben uns über 90 Minuten gesehen zu wenige Chancen erspielt.“ Immerhin einmal wurden die Boys in Brown nach dem Seitenwechsel tatsächlich zwingender vor dem Kasten von LSK-Schlussmann Ole Springer. Christian Viet schickte den eingewechselten Veli Sulejmani rechts auf die Reise, der am Strafraum dann in die Mitte zog und flach abschloss. Springer tauchte ab und konnte den Ball im ersten Versuch festhalten (61.). Und dennoch war die Chance da, am Ende immerhin einen Punkt mitzunehmen. Christian Stark wurde auf die Reise geschickt, ging in die Tiefe und legte dann auf den ersten Pfosten zu Jakub Bednarczyk. Dieser drehte sich einmal und setzte die Kugel dann knapp am Lattenkreuz vorbei hinter den LSK-Kasten (81.). Philipkowski abschließend: „Wenn man von neun Spielen nur eins gewinnt, dann ist das schwer mit den jungen Spielern. Aber auch nach zwei Niederlagen in Folge ist noch gar nichts los. Ich weiß: Es kommen harte Wochen und es wird immer schwieriger, den Bock umzustoßen. Jetzt wartet eine schwere Aufgabe in Heide.“ Dann sind die Kiezkicker, die aktuell auf dem 17. Platz der Tabelle stehen, auch schon fast zum Siegen verdammt. Denn bei einer Niederlage droht sogar der letzte Tabellenplatz für die Boys in Brown.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.