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Regionalliga Nord

Fünftes Spiel ohne Sieg: Lübeck schießt EN in den Keller

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Saad, Lübeck
Foto: KBS-Picture

Wieder kein Dreier für den FC Eintracht Norderstedt! Vor 630 Fans mussten sich die Garstedter knapp mit 1:2 dem VfB Lübeck geschlagen geben. Erneut verpennte die Martens-Elf die erste Halbzeit. Beim EN-Übungsleiter läuten nun bereits die Alarmglocken wegen des Tabellenplatzes.

Mit zwei Wechseln im Vergleich zur Startelf aus der Vorwoche gegen den SC Weiche Flensburg 08 lief der FC Eintracht Norderstedt gegen den VfB Lübeck auf. Elias Saad und Jan Lüneburg kehrten in die Startelf zurück, Neuzugang Aladji Barrie und Jasper Hölscher nahmen dafür erst einmal wieder auf der Bank Platz. Die Gäste aus der Marzipan-Stadt mussten mit Robin Kölle (Sydesmosebandriss), Fynn Kleeschätzky und dem Ex-Norderstedter Nathaniel Amamoo ebenfalls auf drei Akteure verzichten. Zum Start gab es für die Garstedter dann direkt die kalte Dusche. Gerade einmal eine Minute und 17 Sekunden waren auf der Uhr, als die Pfeiffer-Elf das erste Mal jubeln durfte. Cemal Sezer schlug aus dem Halbfeld einen Freistoß lang in die Box, am Fünfmeterraum stand Mateusz Ciapa völlig blank, wurde nicht angegriffen und schob die Murmel an Lars Huxsohl vorbei in die Maschen (2.). Die frühe Führung für die Lübecker, doch es kam noch bitterer für das EN-Trainer-Duo um Jens Martens und Olufemi Smith. Denn: Nur vier Minuten später legten die Gäste direkt nach. Diesmal drang Sezer selbst in den Strafraum ein, von halbrechts zirkelte er den Ball dann auf das lange Eck und in der Mitte hielt Robin Krolikowski seinen Fuß rein. Huxsohl war ohne Chance (6.). Und so liefen die Garstedter früh einem 0:2-Rückstand hinterher, ohne sich selbst aber nennenswerte Chancen herausspielen zu können. Es dauerte dann über eine halbe Stunde, ehe EN einen nennenswerten Torabschluss auf das Gehäuse der Lübecker abfeuerte.

Lars Huxsohl

Lars Huxsohl war bei den beiden Toren von Mateusz Ciapa und Robin Krolikowski chancenlos. Foto: KBS-Picture

Saad erzielt den Anschluss – Lübeck verpasst die Entscheidung

Nils Brüning probierte es mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, stellte VfB-Keeper Eric Gründemann aber vor keine Probleme (32.). Dafür hätten die Gäste auf der Gegenseite fast das Spiel vorzeitig entschieden. Lars Huxsohl wurde angespielt, wollte den Ball dann an Mirko Boland vorbei legen und verlor dann die Kugel. Der EN-Keeper hatte nur Glück, dass Boland ausrutschte und dann nicht mehr an die Pille herankam (37.). Quasi mit dem Pausenpfiff ließ dann auch die Eintracht die beste Chance liegen. Nachdem Dane Kummerfeld den Ball von der linken Außenbahn in die Mitte geschlagen hatte, setzte Jan Lüneburg das Leder per Kopf knapp über die Latte (45.+2). EN-Trainer Martens reagierte in der Pause auf den wenigen Zugriff im Zentrum und brachte für Evans Nyarko Juri Marxen ins Spiel. Dieser übernahm die Außenverteidiger-Position von Behounek, der dafür auf die Sechs rückte. Zehn Minuten nach Wiederbeginn zeigte die Umstellung dann den gewünschten Erfolg. Über rechts kam der Ball an der Grundlinie zu Dylan Williams, der den im Rückraum postierten Elias Saad bediente. Aus kurzer Distanz musste der EN-Flügelflitzer den Ball nur noch einschieben (56.). Plötzlich war alles wieder offen in einem Spiel, in dem die Garstedter vor der Pause noch völlig unterlegen waren. Weil die Eintracht nun alles nach vorne warf, ergaben sich allerdings auch Chancen für die Gäste. Über links kam Mirko Boland durch, drang in die Box ein und legte dann für Ciapa quer, dessen erster Schuss geblockt wird. Der Abpraller kullerte zu Krolikowski, dessen Schuss dann ebenfalls abgewehrt wurde (64.). Gleiches galt für den kurz darauf eingewechselten Vjekoslav Taritas, der aus halbrechter Position das rechte Kreuzeck nur knapp verfehlte (73.). Kurz darauf wurde es dann noch einmal auf beiden Seiten knifflig für Referee Olle.

Dylan Williams, hier im Zweikampf mit dem Torschützen Krolikowski, verursachte fast einen Strafstoß. Foto: KBS-Picture

Olle gibt zwei Elfmeter nicht – Martens ratlos über EN-Auftritt

Zuerst räumte Williams Mattis Daube in der Box ab, doch die Pfeife von Olle blieb stumm. Und auch auf der Gegenseite forderten die Garstedter einen Elfmeter, diesmal wurde Nils Brüning gelegt. Auch hier entschied Olle auf Weiterspielen. Drei Minuten vor Ultimo hatte dann Fabian Grau die Chance doch noch den Ausgleich zu erzielen, doch VfB-Keeper Eric Gründemann fischte einen Schlenzer noch heraus (87.). Und so blieb es am Ende bei dem 2:1-Sieg für die Lübecker, während Norderstedt nun schon seit fünf Regio-Spielen auf einen Dreier wartet. Entsprechend genervt zeigte sich EN-Trainer Jens Martens nach Spielende. „Wir sind zwar nach und nach etwas besser reingekommen, aber wir waren wieder mal schlecht in der ersten Halbzeit. In der Halbzeit gab es dann ein richtiges Pausen-Donnerwetter und ich muss sagen, dass sie in der zweiten Halbzeit alles versucht haben. Aus meiner Sicht hatten wir auch genügend Chancen, noch das 2:2 zu machen. Umso ärgerlicher ist es, dass wir uns nicht Minimum mit einem Punkt belohnt haben“, zog Martens Bilanz und fügte an: „Wir haben mindestens einen Punkt verloren. Nach dem Spiel muss ich sagen, dass wir mit einem Punkt ordentlich weggekommen werden. Nun sind wir natürlich komplett enttäuscht.“ Nun rangiert EN vorerst auf dem drittletzten Tabellenplatz. Die Aufstiegsrunde ist in weite Ferne. „Es ist noch nicht vorbei, aber es wird immer schwerer. Wir sind im unteren Drittel nun erstmal verhaftet. Da müssen wir schon eine kleine Serie hinlegen, um da noch wieder wegzukommen“, ist sich der EN-Coach der Lage bewusst und ergänzte abschließend: „Wir haben genügend Chancen gehabt, haben diese aber nicht verwertet. Damit müssen wir leben. Ich kann es nicht erklären, aber es sind zugeteilte Sachen. Deswegen sind wir am meisten enttäuscht, weil wir den Jungs die Dinge mitgeben. Aus dem Stehgreif habe ich keine Begründung.“

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.