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Regionalliga Nord

Gartner bestraft: HSV II verspielt 2:0-Führung gegen Aachen

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Timon Burmeister, Aachen
Foto: KBS-Picture

Bittere Pleite im Testspiel kurz vor Saisonbeginn! Die U21 des Hamburger SV musste sich trotz einer 2:0-Führung am Sonnabend gegen West-Regionalligist Alemannia Aachen noch mit 3:2 geschlagen geben. HSV-Trainer Pit Reimers zog nach Abpfiff dennoch eine recht positive Bilanz.

An den 19. Mai 2007 dürften sich wohl nur die eingefleischtesten HSV-Fans erinnern. Damals empfingen die Rothosen am 34. Spieltag der Bundesliga Alemannia Aachen. Die Rothosen gewannen mit 4:0, Aachen stieg in die 2. Liga ab. Es folgte ein Durchrausch bis in die Regionalliga, gespickt von Problemen und einer Insolvenz. Zwar traf Aachen diesen Sonnabend nach vielen Jahren wieder auf den HSV, im Testspiel musste sich der heutige West-Regionalligist aber mit der U21 der Rothosen begnügen. Die Reimers-Elf legte los wie die Feuerwehr. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als die Hamburger zur ersten Gelegenheit kamen. Erst verpasste Neuzugang Timon Burmeister eine Hereingabe nur knapp, dann scheiterte der 18-Jährige im eins gegen eins an Aachen-Schlussmann Joshua Mroß. Die Gäste kamen überhaupt nicht ins Spiel, wirkten platt und motzten sich teilweise lautstark auf dem Spielfeld an. Wenig überraschend nutzte der HSV eine seiner nächsten Chancen zur Führung. Diesmal machte es Burmeister besser und versenkte den Ball aus halblinker Position in den Maschen. Die bis dato verdiente Führung für die Rothosen, hatten diese einfach mehr ins Spiel investiert als die Mannschaft von Ex-Profi Patrick Helmes. Vor den Augen von Profi-Trainer Tim Walter, Sportvorstand Jons Boldt, NLZ-Boss Horst Hrubesch und Klub-Manager Bernd Wehmeyer legten die Hamburger schnell nach. Über rechts machte sich Robin Velasco auf die Reise, der in der Spitze Burmeister bediente. Dessen erster Abschluss schlug fehl, der Ball landet aber wieder beim Stürmer. Sein Querpass im Strafraum fand Faride Alidou, der auf 2:0 aus HSV-Sicht erhöhte (20.). Von den Gästen aus Aachen kam weiterhin nicht allzu viel.

Faride Alidou, Timon Burmeister

Faride Alidou (re.) und Timon Burmeister feiern zusammen das 2:0 des HSV. Beide trugen sich in die Torschützenliste ein. Foto: KBS-Picture

Mensah lädt Aachen zum Ausgleich ein – Gartner dreht das Spiel

Lediglich Mergim Fejzullahu probierte es zwei Minuten vor dem 2:0 der Hamburger mal mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, fand in Keeper Steven Mensah aber seinen Meister (18.). Erst mit zunehmender Spieldauer kamen die Tivoli-Kicker besser ins Spiel rein, wenngleich der HSV die besseren Chancen verzeichnete. So hätte Robin Velasco nur drei Minuten nach dem 2:0 den dritten Treffer erzielen müssen, wartete bei seinem Abschluss aber zu lange und wurde am Ende auf der Linie geblockt (23.). Ähnlich unglücklich agierte Velasco kurz vor der Pause, als er im eins gegen eins an Joshua Mroß scheiterte (42.). Quasi mit dem Pausenpfiff meldete sich Aachen dann zurück im Spiel. 16 Meter zentral vor dem Kasten bekamen die Gäste einen Freistoß zugesprochen, dem sich Mergim Fejzullahu annahm. Der Zehner der Aachener zirkelte den Ball unhaltbar unten rein – nur noch 1:2 (45.+1). Der Treffer schien den Gästen Auftrieb gegeben zu haben, immerhin waren die Gelb-Schwarzen nach dem Seitenwechsel deutlich aktiver. Nur vier Zeigerumdrehungen dauerte es, bis Aachen den Ausgleich erzielte – unter großer Mithilfe der Rothosen. Steven Mensah spielte im eigenen Strafraum einen viel zu kurzen Pass, der direkt bei Fejzullahu landete. Aus spitzem Winkel drückt dieser die Pille schön in die lange Ecke (49.). Die Führung verspielt plätscherte die Begegnung in der Folge lange ohne großße weitere Ereignisse vor sich hin. Zudem verschlechterten zahlreiche Wechsel auf beiden Seiten den Spielfluss der Begegnung. Im Stile einer Spitzenmannschaft schlug Aachen kurz vor dem Ende dann eiskalt zu. Christian Gartner, für Doppeltorschütze Fejzullahu gekommen, zirkelte einen Freistoß aus halblinker Position in die rechte untere Ecke. HSV-Keeper Mensah wirkte bei dem Schuss nicht chancenlos (80.). Und so mussten sich die Hamburger am Ende dann mit einer 2:3-Niederlage begnügen.

Mergim Fejzullahu, Maximilian Großer

Achens Doppeltorschütze Fejzullahu (li.) im Kampf um den Ball mit HSV-Neuzugang Maximilian Großer.

Reimers zieht postive Bilanz aus knapper Testspiel-Niederlage

„Ich war mit unserem Auftritt in der ersten Halbzeit zufrieden. Wir haben couragiert und kreativ gespielt, hatten Spielwitz. Aus meiner Sicht haben wir völlig zurecht 2:0 geführt. Aachen hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn es 3:0 oder 4:0 gestanden hätte“, bilanzierte HSV-Trainer Pit Reimers nach dem Abpfiff und fügte an: „Leider haben wir sie dann mit dem Standard kurz vor der Halbzeit am Leben gelassen und Aachen hat es nach der Pause dann besser gemacht. Wir haben aber auch die Linie verloren und uns den Schneid abkaufen lassen. Ein Unentschieden wäre für mich das gerechte Ergebnis gewesen, aber so hat mir die zweite Halbzeit doch den einen oder anderen Ansatzpunkt gegeben, wo wir nochmal ran müssen“, so Reimers weiter, der abschließend ergänzte: „Ich bin aber froh, dass wir zwei Wochen vor Saisonstart gegen so einen Gegner gespielt haben. Das war ein echter Härtetest.“ Und zwei Wochen Zeit bleiben dem U21-Coach auch noch. Dann starten die Rothosen auf der eigenen Anlage gegen den SV Drochtersen/Assel. Anpfiff ist am 15.8 um 13 Uhr an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.