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Kolumne

Klookschieter: Angeknockte Tauben – Böse Aussagen

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die bisherigen Auftritte des USC Paloma und die Ausssagen von BU-Trainer Stier.

Erschreckend, nicht ausreichend und in vielen Teilen einfach nur überfordert: Es war nicht das erste Spiel des USC Paloma, welches ich in dieser Saison schon verfolgt habe. Und eins hatte der Auftritt gegen Cordi am Sonntag mit den anderen von mir besuchten Partien gegen Sasel und Niendorf (Pokal) gemeinsam – die Tauben wirkten mutlos auf dem Platz. Dass die Saison äußerst schwierig werden würde, dass dürfte den Verantwortlichen an der Brucknerstraße schon im Vorfeld klar gewesen sein. Nach den ersten Spielen dürfte aber auch dort allen klar sein, dass es noch einmal schwerer werden wird die Klasse zu halten. Es fehlte einfach an so vielem auf dem Platz. Das lässt sich gar nicht alles aufzählen. Doch das alles könnte man in der Oberliga mit einem Attribut so einfach wieder wettmachen: Kampf. Sich in jeden Ball werfen, jeden Zweikampf gewinnen wollen, dem Gegner immer auf den Socken stehen. Wie das funktioniert und man am Ende die Klasse hält, hat der Wedeler TSV im letzten Jahr eindrucksvoll vorgemacht. Und auch dort waren nun nicht gerade die besten Fußballer der Hansestadt im Kader. Was ich damit nur sagen will ist, dass auch wenn man fußballerisch nicht so gut ist wie der Gegner, man jedenfalls alles geben kann. Und das hat man zuletzt beim USC Paloma nicht gesehen. Dort muss Trainer Steffen Harms ansetzen, ansonsten wird das eine ganz bittere Saison. Und so überraschend schlecht, wie man es im letzten Jahr von anderen Klubs schon vor Saisonbeginn vermutet hatte. Packt die Technik-Schuhe in den Schrank und holt die Brechstange – überspitzt gesagt – raus. Ansonsten sind die angeknockten Tauben schon bald K.O..

Umgehauen dürften die Spieler vom HSV Barmbek-Uhlenhorst auch von den Aussagen ihres Trainers Marco Stier gewesen sein, der sein Team nach dem 3:3-Remis bei Hamm United mal so richtig anzählte. Sei es der Tonfall, die Worte oder auch die Art und Weise: Alles zusammen kann einen normalen Fan nur mit den Ohren schlackern lassen. Unter anderem sagte Stier, dass es „Fünf vor Zwölf“ sei und dass „diese Leistung für einige Spieler Konsequenzen haben werde.“ Nun war ich selbst nicht vor Ort und will deshalb die fußballerischen Aspekte überhaupt nicht beurteilen. Die können zustimmen, können aber auch falsch sein. Aber wir haben gerade einmal den vierten Spieltag und BU hat noch nicht eine einzige Niederlage. Zudem stehen ein Sieg und zwei Remis auf der Habenseite. Da von „Fünf vor Zwölf“ zu sprechen und die Spieler in so einer Art und Weise anzuzählen, ist aus meiner Sicht mehr als unangebracht. Aber so etwas passiert, wenn die Vorstellungen einfach nicht mit der Realität übereinstimmen. Das eine ist was man gerne möchte, und das andere ist, was eben möglich ist. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das ein Trainer sein Team so öffentlich anzählt, passiert in den seltensten Fällen in der Bundesliga und dürfte auch die Verantwortlichen bei BU zum Nachdenken gebracht haben. Welche Konsequenzen nun an der Dieselstraße ausgesprochen werden, würde mich mal interessieren. Wir sind im Amateurfußball, wo Spieler eben auch mal einen schlechten Tag haben. So wie Trainer in ihrer aktiven Karriere ihn sicherlich auch hatten. Auch wenn man sich selbst für unfehlbar hält. Und natürlich wird mir diese Kolumne wieder krumm genommen werden, darin bin ich mir bewusst. Aber manchmal ist an den Dingen die andere, außenstehende Personen sagen, auch mal etwas dran. Aufnehmen, nachdenken und weiter machen.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.