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Kolumne

Klookschieter: Chapeau, EN – Schlechte Wortwahl

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Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die starke Leistung von Norderstedt und die schlechte Wortwahl mancher Personen.

Aus Norderstedter Sicht konnte man sich am Sonntagnachmittag wirklich grün und blau ärgern. Da hat man den Favoriten zum Aufstieg in die 3. Liga zu Gast, führt 2:0 und verliert die Partie dann innerhalb von knapp zehn Minuten. Und das alles wegen einer roten Karte, die man kurz vor der Pause kassiert hat. Nun könnte man über die Moral des Teams philosophieren, wenn man rein das Ergebnis betrachtet, aber das ist völliger Blödsinn. Denn: Norderstedt macht richtig Spaß. Tolle Kombinationen, wirklich guter Fußball und schöne Tore gibt es aktuell nur bei diesem Hamburger Vertreter der Regionalliga Nord zu sehen. Und das liegt mit Sicherheit nicht zuletzt auch an dem neuen Trainerteam, welches vor der Saison die Aufgabe im Edmund-Plambeck-Stadion übernommen hat. Der Vergleich zeigt deutlich, dass mit dem nahezu selben Kader doch deutlich mehr drin ist, als man angenommen hat. Das hat aus meiner Sicht einen ganz entscheidenden Grund. Jeder Spieler wirkt auf mich fit – egal über welche Spieldauer. Und selbst wenn es nur das ist, auf das man die Arbeit von Jens Martens und Co. reduzieren möchte, dann gehört es sich allein dafür schon den Hut zu ziehen. Das haben viele andere Trainer vor ihm nicht hinbekommen. Es hat Spaß gemacht, sich den Fußball dieses Teams anzuschauen. So steht dem Verein eine tolle Zukunft bevor. Darauf kann man sich verlassen. So muss man Norderstedt erstmal schlagen.

Nun den Bogen zum zweiten Teil der Kolumne zu bekommen, ist nahezu unmöglich. Deshalb einmal die nackten Fakten voll ins Gesicht. Liebe Trainer, Manager und sportlichen Verantwortlichen an der Seitenlinie. Ich weiß, dass Fußball oftmals ein emotionaler Sport ist, was ich selbst auch total gut finde. Da haut man sich auf dem Platz auf gut deutsch gesagt mal die Köppe ein, aber danach geht es auch ganz normal wieder zusammen an den Tresen. Aber dieses Möchtegern Lustig sein auf und neben dem Platz, mit ironischen Sprüchen und Kommentaren, können auch manchmal zu viel sein. Einen Ausdruck zum Schiri zu rufen wie „Ihr produziert hier gerade den dritten Weltkrieg“ ist schon fragwürdig. Da das aus dem Emotionen heraus passiert ist, werde ich denjenigen dafür aber nicht an den Pranger stellen. Schließlich bin ich nicht der Moralapostel, der zu entscheiden hat wer eine öffentliche Rüge zu kassieren hat und wer nicht. Aber mehr Sensibilität, gerade bei solchen Aussagen, darf schon von erwachsenen Menschen eingefordert werden. Wir sind nicht bei der WM, wo es um mehrere hundert Millionen Euro geht. Und selbst das wäre kein Grund jemanden zu beleidigen oder ähnliche Ausdrücke zu sagen. Es ist eine einfache Bitte: Schaltet nicht komplett das Hirn aus wenn ihr auf den Platz geht und hört endlich mal auf mit diesen ironischen Sprüchen. Dann würde man nämlich mal diese 50/50-Spiele gewinnen. Das Gejammer kann man sich schließlich für später aufsparen. Das ist wohl nicht zu viel verlangt.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.