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Kolumne

Klookschieter: Cordi im Keller – NTSV zu harmlos

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der aktuelle Tabellenplatz von Concordia und die Leistungen des Niendorfer TSV.

Platz 13 und „nur“ 18 Punkte auf dem Konto. Diese Saison hatte Concordia sich sicherlich anders vorgestellt. Noch im September, nach dem Spiel beim SC Victoria Hamburg, hatte Cordi-Trainer Frank Pieper gesagt, dass er ab Oktober mit dem Team eingespielt sein will. Wenn wir aber nur die letzten sechs Spiele nehmen, die nebenbei bemerkt alle im Oktober oder November stattgefunden haben, so fällt auf, dass Cordi aus diesen Spielen gerade einmal fünf von 18 möglichen Punkten geholt hat. Das kann sicherlich nicht der Anspruch von einem Verein sein, der vor zwei Jahren noch für die Regionalliga gemeldet hat. Ich habe die Aussage Piepers von Beginn an als für sehr schwierig empfunden, weil man sich damit selbst unter Druck gesetzt hat. Das wollte er zwar selber nicht einsehen, doch die Fakten sprechen eine klare Sprache. Auch die Auswärts-Bilanz sieht nüchtern betrachtet grausam aus. Die letzten vier Auswärtsspiele hat die Pieper-Elf nicht gewonnen, zuletzt gewann man Ende August auswärts bei HEBC. Das ist schlappe zweieinhalb Monate her. Vom Spieler-Material her musste eigentlich viel mehr möglich sein bei Cordi. Und ohne Wedel nahetreten zu wollen: Ein Heimsieg gegen die Domingo-Elf war am Freitag ja schon fast Pflicht. Denn gerade Wedel bettelt in dieser Saison ja auch um den Abstieg. Für mich, der das Spiel nicht gesehen hat, erscheinen zwei Strafstoßtore in der 80. und 88. Minute dann doch auch eher glücklich. Für mich hingt Cordi weit hinter den Erwartungen hinterher und sollte im Winter vielleicht über den einen oder anderen Tausch an Spielern im Kader nachdenken. Denn, so wie man hört, sind gerade bei Cordi viele Spieler mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden. Das sorgt nicht unbedingt dafür, dass man eine gute Saison spielt. Diesen Ratschlag gibt es ausnahmsweise sogar gratis obendrauf.

Apropos Ratschlag. Diesen habe ich am Sonntag gegeben, als Niendorf zu Hause gegen Meiendorf gespielt hat. Und leider ist meine Erkenntnis: Das ist das Niendorf, wie ich es kenne. Grau, ideenlos und ohne Zug zum Tor. Hatten Ali Farhadi und Hubi Reinecke in der letzten Saison noch mit tollen Offensiv-Fußball geglänzt, hat es sich inzwischen bis nach Südafrika rumgesprochen, dass Niendorf gerne durch das Zentrum spielt. Zwar wollten die NTSV-Kicker zu Beginn über die außen agieren, haben das nach einer Viertelstunde dann aber gänzlich eingestellt. Warum das passiert ist, konnte nach Abpfiff keiner beantworten. Aber wenn natürlich ein Außenverteidiger drei von vier Pässen in den ersten zehn Minuten ins Seitenaus kloppt, dann kann ich nachvollziehen, dass es der eine oder andere lieber durch die bekannte Mitte probiert. Niendorf muss sich als neu erfinden und hat, bedingt durch den guten Start, für mich jedenfalls großes Glück, dass sie noch so weit oben in der Tabelle stehen. Denn die Leistung am Sonntag war nur sehr schwer der eines Fünften der Oberliga Hamburg würdig. Auch Coach Ali Farhadi bestätigte nach Abpfiff, dass aktuell irgendwie der Wurm drin ist. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder, auch wenn Teutonia, Meiendorf und Süderelbe nicht gerade Fallobst sind. Aber zwei der drei Vereine kann man auch mit einer guten Leistung locker schlagen. Es muss jetzt also die Aufgabe der Verantwortlichen sein, das eigene Spielsystem zu überdenken und dann seine Schlüsse daraus zu ziehen. Denn mir nur ein paar Anpassungen wäre, aus meiner Sicht, schon deutlich mehr drin gewesen – auch gegen Meiendorf. Nun zeigt sich, ob Ali Farhadi die sehr gute letzte Spielzeit bestätigen kann.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.