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Kolumne

Klookschieter: EN im DFB-Pokal – Fans beim Fußball

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Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der DFB Pokal-Auftritt von Norderstedt und die begrenzten Fans beim Fußball.

Holprig, wie die Fahrt durch NRW. So könnte man den DFB Pokal-Ausflug des FC Eintracht Norderstedt nach Leverkusen beschreiben. Dabei war der Auftritt der Garstedter bis auf etwas mehr als eine halbe Stunde ganz in Ordnung. Darin hat es der Regionalligist aber so richtig krachen lassen. Im negativen Sinne natürlich. Das gegen den Europa League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen, die nicht umsonst letztes Jahr im Pokalfinale waren, nicht viel drin sein würde, war sicherlich auch Norderstedt da. Das entschuldigt allerdings nicht die leidenschaftslose Leistung in der ersten halben Stunde. Das 0:6 dürfte dem Regionalligisten selbst peinlich gewesen sein, so sagte es ja auch Jordan Brown mehr oder weniger nach Spielende. Während Trainer Jens Martens die Niederlage einzuordnen wusste, haute Reenald Koch etwas auf den Putz und sagte seine Meinung. Diese fiel für die Spieler nicht allzu gut aus. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich beide Seiten verstehen kann. Auf der einen Seite will der Trainer nicht seine eigenen Spieler öffentlich anprangern, auf der anderen Seite hatte sich Koch sicherlich etwas mehr Engagement von seinen Spielern gewünscht. Und das fehlte leider tatsächlich. Und das war mehr als schade. Dennoch habe ich den Eindruck gehabt, dass die Eintracht einen guten Eindruck bei Bayer hinterlassen hat, mal völlig unabhängig vom Spiel. Das muss man jetzt aber abhaken und sich auf die Liga konzentrieren. Dort wartet am Mittwoch mit Drochtersen/Assel der nächste schwere Gegner.

Apropos schwer. Schwer zu verstehen ist aktuell die Handhabung der verschiedenen Bundesländer was das Thema Fans in den Stadien angeht. Das gilt nicht nur für den Profi-Fußball, wobei mir dieses Thema jetzt im DFB-Pokal natürlich besonders aufgefallen ist, sondern auch für Hamburg. Ich vermisse eine allgemein gültige Linie für die Profis und die Amateure. Es kann doch nicht sein, dass wir in ganz Deutschland einen Flickenteppich haben, was das Thema Stadion angeht. Dort sind 10.000 Zuschauer möglich, hier wiederum nur 200 und dort ganz vielleicht 500. Gefühlt äußerst willkürlich setzt die Gesundheitsbehörde vor Ort Zahlen fest, die meistens nicht erklärt werden können. So entsteht ein kompletter Wirrwarr aus meiner Sicht. Selbst in Hamburg können Vereine eine Woche vor Saisonstart nicht genau sagen, welche Zuschauer sie ins Stadion lassen können. So sollen bei den meisten keine „Gäste-Fans“ reinkommen. Durch was definiert sich das bitte? Zieh ich einen Schal an darf ich nicht rein, pack ich den unter die Jacke schon? Das kann doch nicht der Maßstab sein. Für mich braucht es allgemeine Regelungen für alle Vereine, damit in den verschiedenen Bereichen auch eine gewisse Gleichheit herrscht. Denn nur dann bleibt der Fußball mit allen seinen schönen Seiten und Emotionen wie er ist. Denn Fairplay ist wohl mit das größte Gut, was wir rund um das runde Leder noch haben.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.