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Kolumne

Klookschieter: Schämt Euch, SVR – Tschüss, MSV

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Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der Umgang mit Andelko Ivanko und die sportliche Bankrotterklärung in Meiendorf.

Trainer kommen und Trainer gehen. Das ist in der Oberliga Hamburg, oder dem Amateurfußball im Allgemeinen, nichts anderes, als in den Profi-Ligen auch. Das gehört zu dem Geschäft dazu, ob man es nun mag, oder auch nicht. Dazu gehört es auch, unangenehme Entscheidungen zu treffen. Allerdings reklamiert der Amateurfußball bis heute immer noch für sich, auch den Menschen zu sehen. Eben anders zu sein, als die Klubs in den europäischen Top-Ligen. Das hat man in Bönningstedt in der letzten Woche mal eben alles mit Füßen getreten. Anstatt Andelko Ivanko vorher zu informieren, erfährt der noch SVR-Trainer durch eine Pressemitteilung, dass er über den Sommer hinaus nicht mehr Trainer sein wird. Und das obwohl, trotz der zugegebenermaßen holprigen Hinrunde, es gerade bergauf mit dem SVR geht. Schon Wochen zuvor wurden Spieler vom vermeintlich neuen Trainer angesprochen, ob sie im Sommer mit zu Rugenbergen kommen wollen. Respekt für die Arbeit des Kollegen war dabei wohl gänzlich egal. Genauso, wie Ivanko kein Respekt gegenübergebracht wurde, dass er den ganzen Kader neu geformt hat, nachdem man es jahrelang verpasst hatte, junge Spieler beim SVR zu integrieren. Der Abstiegskampf letzte Saison war die Quittung. Dass man nun denselben Weg wieder einschlagen will zeigt, wie sehr man beim SVR den „guten“ Zeiten von Ralf Palapies hinterher trauert. Schnellschüsse bringen einen aber nicht zum Erfolg, sondern Kontinuität. Doch die hat man beim SVR gerade zerstört.

Nach sportlichen Erfolgen sehnt man sich sicherlich auch beim Meiendorfer SV. Schließlich lief der Start in das Jahr 2020 alles andere als prickelnd. In drei Spielen hagelte es drei Niederlagen mit insgesamt 15 Gegentoren. Nun hat mich das, der wegen seiner Berichterstattung über den MSV sogar bedroht wurde, alles andere auch überrascht. Allerdings muss man auch den Hut davor ziehen, dass man an der B75 immerhin einen Kader zusammen bekommen hat, der grundsätzlich gar nicht mal so schlecht ist. Das hat jedenfalls das Auswärtsspiel, auch wenn es mit 0:4 in die Hose ging, bei Paloma für mich gezeigt. Denn spielerisch war das alle andere als schlecht. Aber man scheint bei der Planung für den neuen Kader eine wichtige Stelle vergessen haben zu besetzten. Und zwar die Position des Stürmers. Ich habe seit langem kein Team gesehen, was nach vorne hin so harmlos ist, wie der Meiendorfer SV. Da helfen am Ende des Tages auch irgendwelchen sinnlosen Durchhalteparolen auf Pressekonferenzen nicht. Sportlich reicht das einfach nicht für die Oberliga und deshalb steht der MSV als zweiter sicherer Absteiger für mich fest. Ob man so noch überhaupt einen Punkt holt, darf ebenso bezweifelt werden. Schließlich müsste der Gegner dafür Eigentore schießen. Kurzum: Bisher wurden die Versprechungen, man solle in der Rückrunde mit Meiendorf rechnen, seitens der Verantwortlichen nicht eingehalten. Aber es sind ja auch erst zehn Punkte Rückstand. Am Ende wird man nur an Taten gemessen und nicht an Worten.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.