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Regionalliga Nord

Lopez-Bude reicht nicht: Lucky-Punch verhindert T05-Sieg

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T05
Foto: Heiden

Bitterer Start für Teutonia 05 in die Meisterrunde der Regionalliga Nord! Vor 644 Fans führten die Ottenser lange mit 3:2 gegen die U23 des SV Werder Bremen. Dieser gelang kurz vor Schluss aber noch der 3:3-Ausgleich. T05-Coach Hirsch fand dennoch recht lobende Worte für sein Team.

Es lief die 87. Spielminute im Stadion Hoheluft, als der kurz zuvor erst eingewechselte Philipp Kühn im T05-Strafraum an den Ball kam und das Leder in der linken unteren Ecke einnetzte. Es war das Ende vom Traum des ersten Dreiers für die Ottenser im ersten Spiel der Meisterrunde der Regionalliga Nord. Aber der Reihe nach. Beide Mannschaften starteten mit unheimlich viel Tempo und Leidenschaft in die Begegnung. Den besseren Auftakt erwischten aber die Hausherren. Miguel Fernandes schickte über links Junior Lopez auf die Reise, dieser machte ein paar Meter und legte die Pille dann quer. Am zweiten Pfosten wartete Can Düzel, semmelte den Abschluss aber nur an das Außennetz (3.). Aber auch die Bremer zeigten sich von Beginn an gefährlich. Minwoo Kim steckte die Pille nach einem T05-Ballverlust im Spielaufbau durch, in der Box kam Abdenego Nankishi an den Ball heran und schloss von halblinks ab. Bennet Schauer machte die Beine zu und konnte den Schuss so abwehren (6.). Sechs Minuten waren zu diesem Zeitpunkt erst gespielt, die anwesenden Zuschauer:innen bekamen aber einiges geboten. Kurz darauf zappelte das Leder dann zum ersten Mal im Netz. Can Düzel wurde vorne in die Spitze geschickt, setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und drang in die Box ein. Aus 14 Metern schweißte Düzel die Pille dann halbhoch links in die Maschen ein (11.). Es war die nicht unverdiente T05-Führung, hatten die Hausherren doch von Beginn an etwas mehr Gefahr versprüht. Doch die Fürhung sollte gerade einmal eine Viertelstunde anhalten. Dann spielte Werder einen Konter über Minwoo Kim gut aus, der die Murmel in der Box dann nur noch quer legen musste. Oscar Schönfelder blieb vor Schauer dann ganz cool und netzte ein (26.). Der zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Ausgleich, doch T05 fand prompt die Antwort. Nach einem hohen Ball von Fabian Istefo in den Strafraum der Gäste war Mats Facklam mit dem Kopf zur Stelle und brachte die Hausherren erneut in Führung (31.). 2:1 für Teutonia.

Mats Facklam

Hochgeschraubt und eingenickt: Mats Facklam köpft Teutonia 05 hier zum zwischenzeitlichen 2:1. Foto: Heiden

Lopez macht T05-Tag (fast) perfekt – Bremen gleicht spät aus

Und noch vor dem Pausentee ließen die Gastgeber dann sogar eine weitere dicke Chance liegen. Werder verlor den Ball im Aufbauspiel und dann ging es fix. Can Düzel eroberte die Pille, zog das Tempo an und legte links raus zu Facklam, der nicht selbst schoss, sondern nochmal querlegen wollte. Am Ende kommt Istefo aber nicht mehr an den Ball heran (44.). Und auch nach dem Seitenwechsel machten beide Mannschaften genau da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten – beim Toreschießen. 13 Minuten waren gespielt, da glichen die Gäste erneut aus. Abdengo Nankishi wurde mit einem langen Ball auf die Reise geschickt, marschierte durch die halbe Hälfte der Hausherren und musste vor Schauer den Ball nur noch am Schlussmann vorbei legen (58.). Während im ersten Durchgang die T05-Antwort noch fünf Minuten auf sich warten ließ, dauerte es diesmal nur 120 Sekunden! Nach einer Flanke von Dave Eden kam Junior Lopez an den Ball und hämmerte das Spielgerät rechts unten in die Maschen. Ein absolutes Traumtor des Youngsters, der seit Wochen eine beeindruckende Leistung zeigt. Die Ottenser hatten Lopez erst in der Winterpause als weitere Verstärkung verpflichtet (60.). Doch wer nun mit einem Einbrechen der Bremer rechnete, sah sich getäuscht. Im Gegenteil. Die Mannschaft von Trainer Konrad Fünfstück hatte weitere Chancen. Oscar Schönfelder bekam links außen zu viel Platz, konnte seine Flanke direkt an den Fünfmeterraum bringen und dort schraubte sich der stark auftrumpfende Minwoo Kim in die Luft. Sein Kopfball strich allerdings Zentimeter links vorbei (69.). Und so konnte T05 die 3:2-Führung bis eben in jene 87. Spielminute verteidigen, ehe Kühn dann eiskalt zuschlug und zum finalen 3:3-Ausgleich traf.

Junior Lopez

Sein Treffer reichte am Ende nicht zum Sieg: Junior Lopez freut sich über sein Tor zum 3:2. Foto: Heiden

Hirsch „zufrieden mit dem Spiel“ und sauer über den Referee

„Ich finde, wir haben es gut gemacht, mutig gespielt und versucht, hoch zu pressen. Das ist nun mal eine sehr spielstarke Mannschaft. Das hat man gesehen. Viele junge Leute mit Tempo. Ein Spektakel vom Ergebnis her. Ich denke, dass wir einen Deut besser waren – auch mit den besseren Torchancen“, fasste T05-Trainer Dietmar Hirsch nach Spielende trotz des bitteren Ausgangs zusammen und fügte an: „Es ist ja klar, wenn wir hoch anlaufen und die vorne Spieler mit Tempo haben. Die haben individuelle Klasse. Das sind Spieler, die wollen in den Profi-Kader. Trotzdem haben wir gut dagegengehalten. Wir wollen es genießen und Spektakel. Man muss auch erstmal drei Tore schießen. Wir nehmen das Positive mit.“ Nicht so einverstanden war der Ottensen-Übungsleiter allerdings mit einigen Schiri-Entscheidungen, zumal Referee Felix Bickel kurz vor Schluss ein überhartes Einsteigen von Schönfelder gegen Kevin Weidlich gar nicht ahndete. Und auch vor dem Tor zum 2:2 krümmte sich Facklam in der Hälfte der Gäste vor Schmerzen am Boden. „Dem Tor geht ein glasklares Foulspiel an Mats (Facklam, Anm. d. Red.) voraus! Diese Kleinigkeiten sind heute nicht für uns gepfiffen worden. Da sind wir vielleicht nur Ottensen“, ärgerte sich Hirsch und fügte an: „Wir sind mit dem Ergebnis unzufrieden, mit dem Spiel nicht.“ Auch mit der Szene kurz vor der Halbzeit haderte Hirsch: „Wir hätten vor der Pause das 3:1 machen müssen. Das kann passieren, wenn man mutig verteidigt und die erste Welle nicht aufhalten kann. Dann wird es schwer.“ Und abschließend: „Der eine oder andere hier hat sich ja schon Sorgen gemacht, wenn wir gegen eine ‚Zweite‘ spielen, dass wir dann wieder auf den Sack kriegen, weil wir gegen Kiel hoch verloren haben und zuletzt auch gegen den HSV. Aber wir haben uns da etwas überlegt, wollten Bremen nicht spielen lassen. Das kann man natürlich nicht über 90 Minuten ausschalten. Drei Tore sind zu viel. Die Spieler sind unzufrieden mit dem 3:3. Das zeugt vom guten Charakter der Jungs.“

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.