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Oberliga Hamburg

Mit viel Moral: HEBC erkämpft 4:4 gegen BU

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Tor-Spektakel am Reinmüller! Vor rund 300 Zuschauern trennten sich HEBC und der HSV Barmbek-Uhlenhorst am Sonntag mit 4:4. Großen Anteil am Punktgewinn für HEBC hatte vor allen Dingen Torwart Tino Nennhaus. Dieser parierte nämlich in der letzten Spielminute noch einen Elfmeter.

Erzielt hier per Fuß den 1:1-Ausgleich: Barmbek-Flügelflitzer Fatih Umurhan beim Tor. Foto: Heiden

„Er hat ziemlich lange geguckt und war sehr nervös. Ich hatte es im Gefühl, dass ich den Ball halte“, freute sich HEBC-Keeper Tino Nennhaus nach dem Abpfiff. Denn der 29-Jährige selbst war es, der seinem Team im letzten Moment noch einen Punkte gerettet hatte. Zuvor hatten die Lila-Weißen bereits eine tolle Moral bewiesen. Aber der Reihe nach. Die Partie am Reinmüller begann mit einem Schock-Moment für alle BU-Anhänger. Tim Jeske platze in einem Zweikampf bereits nach fünf Minuten die Lippe auf. Eine große Wunde, bei der sich die Blutung kaum stoppen ließ. So war sein Trainer Marco Stier bereits früh gezwungen zu wechseln, brachte dafür Tolga Odabas auf das Feld. Inmitten dieser Phase schlugen die Gastgeber dann mit der ersten Chance eiskalt zu. Nach einem Eckball war es Janosch Rinckens, der das Leder kunstvoll mit der Hacke in den rechten oberen Giebel beförderte (12.). Ein absolutes Traumtor und zeitgleich die frühe Führung für die Großkopf-Equipe. Und die Lila-Weißen wollten nachlegen. Samuel Hosseini vertendelte den Ball 25 Meter vor dem eigenen Tor im Aufbauspiel und Fabian Lemke schnappte sich das Leder. Der HEBC-Stürmer hatte freie Fahrt, taucht alleine vor Geadtke auf und legte sich die Kugel dann aber zu weit vor (19.). Drei Zeigerumdrehungen später schepperte es auf der Gegenseite. Jan Eggers nahm mit einem Diagonalball auf rechts die gesamte HEBC-Abwehr auseinander und bediente zeitgleich Chris Pfeifer. Seine flache Hereingabe erreichte Fatih Umurhan, der zum 1:1-Ausgleich einnetzte (22.). Kurz vor dem Pausentee hatten die HEBC-Fans dann den Torschrei bereits auf den Lippen, doch ein Kopfball von Köhler ditschte nur gegen den Querbalken (39.). Die Gäste agierten da deutlich effektiver. Wie schon beim 1:1 spielte Chris Pfeifer den Ball von rechts in die Box, diesmal vollstreckte Ronny Buchholz zum 2:1 für die Barmbeker (42.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch erstmal weder zurück in die Kabinen. Vier Minuten war dann der zweite Durchgang alt, als die Großkopf-Elf erneut den Ausgleich feierte. Nach einem Handspiel von Jon Hoeft bekam HEBC einen Freistoß zugesprochen, den sich Kevin Trapp zurecht legte. Aus halblinker Position und 30 Metern Entfernung drosch Trapp die Kugel in die linke Ecke (50.).

Hält hier den Elfmeter vonHosseini und rettete so den Punkt für HEBC: Nennhaus. Foto: Heiden

Der erneute Ausgleich, der zeitgleich auch eine erneute Drangphase von BU einläuten sollte. Erst scheiterte Ronny Buchholz gleich zwei Mal an HEBC-Schlussmann Nennhaus (60.), ehe die Barmbeker innerhalb von drei Minuten nahezu alles klar zu machen schienen. So war es erst Umurhan (62.) und dann Jon Hoeft (65.), die BU auf die vermeintliche Siegerstraße schossen. Und HEBC? Steckte weiter auf und kam zum Anschluss. Lasse Peters brachte die Murmel von rechts flach auf den ersten Pfosten, wo Kevin Trapp völlig blank stand und aus kurzer Distanz auf 3:4 verkürzte (71.). Und am Ende kam es, wie es kommen musste aus BU-Sicht. Nach einem Trapp-Eckball von links stieg Janek Wrede hoch und nickte die Pille unter den Querbalken (76.) – der 4:4-Ausgleich. Doch in der Schlussminute drohte das lila-weiße Kartenhaus dann doch noch einzustürzen. Denn: In der 90. Minute bekamen die Gäste noch einen Strafstoß zugesprochen! Ilias Ide holt im Sechzehner völlig unnötig Umurhan von den Beinen und Referee Kunde zeigte völlig zurecht auf den Punkt. Samuel Hosseini legte sich die Pille zurecht und Nennhaus avancierte zum Teufelskerl. Er hielt den Elfmeter und sicherte HEBC so den Punkt (90.+1). „Ich habe keine Ahnung, wie man dieses Spiel nicht gewinnen kann. Ich bin absolut sprachlos“, ärgerte sich BU-Trainer Marco Stier nach Abpfiff und fügte an: „Die Woche war absolut Chaos. Es war so eine Unruhe um uns. Zudem haben wir jede Einheit nur mit acht Leuten trainiert, weil viele verletzt und krank waren.“ Zum verschossenen Strafstoß erklärte Stier: „Eigentlich sollte Eggers schießen. Ich weiß aber nicht, ob er sich vielleicht nicht wohl gefühlt hat. Aufjdenfall muss er mir erklären, wie er den nicht machen konnte.“ HEBC-Trainer Jörn Großkopf hingegen zeigte sich hocherfreut: „Wir können uns heute bei unserem Torwart bedanken. Heute hat er einfach den Unterschied ausgemacht“, so Großkopf, der anfügte: „BU scheint uns zu liegen. Wenn wir schon vor der Halbzeit das 2:0 machen, dann kommt BU nicht mehr wieder.“ Dennoch kritisierte Großkopf sein Team abschließend: „Zwar hat das Team Moral gezeigt, aber wir machen dem Gegner das Tore schießen zu leicht. Aber es lag nicht an unserem Torwart, dass wir heute vier Tore kassiert haben.“

Foto: Heiden

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.