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Oberliga Hamburg

Nach Rückstand gegen Vicky: Osdorf beendet Pleiten-Serie

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Osdorf
Foto: KBS-Picture

Nach fünf Pleiten in Folge hat der TuS Osdorf am Freitagabend den Bann durchbrochen! Am heimischen Blomkamp bezwang das Obloch-Team den SC Victoria Hamburg, trotz eines Rückstandes, am Ende mit 3:1. Trainer Philipp Obloch zeigte sich nach Spielende erleichtert.

Die Arme in den Himmel gereckt, die Erleichterung war ihm im Gesicht abzulesen: Osdorf-Trainer Philipp Obloch kannte um exakt 21.20 Uhr kein Halten mehr. Nach fünf Niederlagen in Folge hatte seine Mannschaft in einem großen Fight den SC Victoria Hamburg am heimischen Blomkamp mit 3:1 bezwungen, dabei sah es zwischenzeitlich so gar nicht nach einem Sieg für die Hausherren aus.  Denn zu Beginn der Begegnung waren es vor allem die Gäste von der Hoheluft die für Wirbel sorgten. Erst verpasste Nick Scharkowski nach einer Hereingabe von Pascal Eggert (6.), dann probierte es Konrad Janta mit einem Kunstschuss aus 30 Metern, nachdem Osdorf-Keeper Tjark Grundmann kurz zuvor ihm den Ball direkt in die Füße gespielt hatte (8.). Erst danach arbeitete sich die Obloch-Elf mehr und mehr ins Spiel, ehe sie einen Elfmeter für sich reklamierten. Artemi Polonski steckte den Ball in den Strafraum durch und dort wurde Papa Ndiaye von Felix Schuhmann am Abschluss gehindert (11.). Die Osdorfer Bank forderte einen Strafstoß, Referee Furkan Vardar zeigte aber weiterspielen an. Es sollte nicht die letzte strittige Entscheidung in diesem Spiel bleiben. Nur kurz darauf verzeichneten die Hausherren auch die erste Chance aus dem Spiel heraus. Polonski wurde über links in die Box geschickt, tauchte alleine vor Hendrik Rabe auf und scheiterte im eins gegen eins an dem Vicky-Keeper (24.). Es war die mit Abstand beste Chance im ersten Durchgang, in dem ansonsten allerdings eher wenig passierte. Für eine Schock-Sekunde bei den Gästen sorgte dann aber die Verletzung von Pascal Eggert, der nach etwas mehr als einer halben Stunde vom Platz musste (35.). Für ihn kam Youngster Luca Palzer in die Begegnung.

Ndiaye, Senol

Einer der vielen Zweikämpfe: Osdorfs Papa Ndiaye kämpft gegen Oguzhan Senol um den Ball. Foto: KBS-Picture

Vicky netzt überraschend ein – Osdorf reagiert mit drei Treffern

Der zweite Durchgang sollte sich dann zu einem echten Feuerwerk auf dem Platz entwickeln und startete mit einer dicken Osdorf-Chance, die erneut Polonski nicht verwerten konnte (47.). Und keine 120 Sekunden später zappelte der Ball auf der Gegenseite im Netz. Nick Scharkowski stand nach einem Querpass völlig blank und musste das Leder nur noch einschieben (49.). Die etwas überraschende Vicky-Führung zu diesem Zeitpunkt, hatte Osdorf eigentlich die besseren Chancen gehabt. In der Folge erhöhten die Gastgeber noch einmal die Schlagzahl und erarbeiteten sich weitere Chancen. Nach einem Eckball machte Kay-Fabian Adam das Leder noch einmal scharf, brachte die Murmel von links in den Fünfmeterraum und dort schloss Ndiyae ab. Schuhmann warf sich in letzter Sekunde noch dazwischen (57.). Dazwischenwerfen musste sich auf der Gegenseite auch TuS-Keeper Grundmann, nachdem Felix Spranger eine Flanke von Timo Stegmann auf das eigene Tor klärte. Mit einer Hand lenkte der Torwart den Ball aber über die Latte (59.). Diesmal fiel danach der Treffer auf der Gegenseite. Robin Schmidt fand mit seiner Flanke von der Außenbahn in der Mitte des Fünfers Adam, der den Ball aus kurzer Distanz einnetzte (62.). Der verdiente Ausgleich und Osdorf hatte nun Blut geleckt und sah sich kurz drauf erneut von Referee Vardar um einen Strafstoß betrogen. Diesmal wurde Adam im Vicky-Strafraum klar und lautstark hörbar abgeräumt, doch erneut gab es keinen Strafstoß für die Hausherren (69.). Vier Minuten später zappelte die Murmel dann doch im Netz. Mehmet Eren schlug von links die Ecke in die Mitte, dort wurde für einen Moment Ping-Pong gespielt und dann stand Tim Jobmann goldrichtig. Der TuS-Verteidiger drückte den Ball rein (73.). Grenzenloser Jubel am Blomkamp seitens der Osdorfer.

Philipp Obloch

Osdorf-Trainer Philipp Obloch kann mit seinem Team weiter auf die Aufstiegsrunde hoffen. Foto: KBS-Picture

Obloch lobt „Moral des Teams“ – Ebbers „macht keinen Vorwurf“

Und nur weitere acht Minuten später machten die Hausherren dann, wenn auch mit etwas Hilfe, den Sieg auch endgültig klar. Felix Spranger spielte einen seiner berühmten Freistöße aus dem Halbfeld in die Box, im Strafraum wurde der Ball verlängert und klatschte gegen die Latte. Von dort knallte das Leder an den Kopf von Schuhmann und ging dann rein (81.). Es war der sportliche Schlusspunkt in einem Spiel, dass die Osdorfer aufgrund des Ergebnisses, weiter von der Aufstiegsrunde träumen lässt. „Mir ist schon ein Stein vom Herzen gefallen beim Abpfiff. Mit jeder Niederlage, die man sammelt, wächst der Druck. Es waren fünf Niederlagen, deswegen war der Druck entsprechend groß“, zeigte sich Osdorf-Trainer Philipp Obloch nach Spielende erleichtert und fügte an: „Wir hatten uns vorgenommen mutiger zu sein als gegen den HSV. Das haben wir gut umgesetzt. Da bin ich auch stolz auf die Jungs, trotz des Rucksacks auf dem Rücken. Der Rückstand kam dann gefühlt so ein bisschen aus dem Nichts, aber umso besser ist es, dass die Jungs immer weiter gemacht haben. Da muss man den Hut ziehen vor der Moral der Mannschaft. Da habe ich Respekt vor. Wir wollten diesen Sieg unbedingt.“ Und weiter: „Man kann nichts absehen bezüglich Auf- und Abstiegsrunde. Wir müssen, wenn wir oben noch rein wollen, dass letzte Spiel in Buchholz gewinnen. Das wird schwer genug.“ Enttäuschung hingegen auf der Gegenseite bei Vicky-Trainer Marius Ebbers. „Es war ein intensives Spiel von beiden Seiten, beide haben alles reingeworfen. Für uns war es fast das schwerste Los nach der Winterpause. Das Spiel war eine große Herausforderung. Osdorf hatte hinten heraus mehr Körner. Wir sind körperlich noch nicht wieder auf dem Niveau, wo wir sein wollen. Das ist nach so einer Vorbereitung mit Quarantäne aber auch normal. Von daher kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen. Letztendlich waren es ein paar Kleinigkeiten zu viel, die das Pendel haben zu Osdorf ausschlagen lassen“, so der Vicky-Übungsleiter abschließend.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.