Connect with us

Oberliga Hamburg

Nach Schlaf-Halbzeit: Tohuwabohu im Spitzenduell

Published

on

Nach 45 Minuten Schlaf-Fußball entwickelt sich das Spitzenspiel zwischen dem Meiendorfer SV und dem TSV Sasel zu einem wahren Tohuwabohu. Vor 331 Zuschauern erzielte Michael Sara einen Doppelpack und Sasel holte einen Rückstand auf. Nach Abpfiff stand dann ein 2:2-Remis zu Buche.

Großer Jubel nach dem überraschenden 1:0 für die Gäste vom Saseler Parkweg. Foto: KBS-Picture

Die Partie an der Meiendorfer Straße begann mit mehr Ballbesitz für die Gäste aus Sasel, aber wenigen Torraumszenen. Die erste bessere Chance vergab Kourkis nach knapp einer Viertelstunde, der an der Fußabwehr von MSV-Keeper Briant Alberti scheiterte. Bereits in der letzten Woche musste Meiendorf-Trainer Baris Saglam verletzungsbedingt früh wechseln. Damals musste Josef Shirdel mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Platz. Und auch heute schien MSV-Fluch Bestand zu haben und meldete sich nach einer knappen halben Stunde. Mert Kepceoglu hatte sich bereits nach 18 Minuten den Fuß behandeln lassen, musste dann nach einer guten halben Stunde mit ebenfalls Verdacht auf Kreuzbandriss vom Platz. In der Halbzeit wurde der 21-Jährige mit dem Krankenwagen abgeholt. Für ihn kam Michael Sara auf das grüne Parkett. Eben jener Sara, der erst am Abend zuvor seine erste Trainingseinheit nach zwei Wochen Verletzung absolviert hatte. Und spätestens nach dem Pausentee nahm die Begegnung an der B75 dann auch ordentlich Fahrt auf. Den Anfang machten dann die Gastgeber, allerdings auf der falschen Seite. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff legte Yannis Büge das Leder von rechts auf den Flügel raus zu Tolga Celikten, der den Ball anschließend scharf auf den ersten Pfosten spielte. Kevin Heitbrock wollte die Kugel klären, fälschte die Pille aber zum eigenen Tor hin ab. Dort drückte Alexandros Tatsis das Leder ins eigene Netz (56.). Doch die Antwort der Saglam-Elf sollte nicht lange auf sich warten lassen. Bereits vier Minuten nach dem 0:1 rettete der stark aufspielende Sasel-Keeper Lasse Erichsen erst gegen Ephrahim Asante (55.), ehe der 19-Jährige auch den Schuss von Schön aus spitzem Winkel parierte (57.).

Torschütze Michael Sara hielt beim 1:1 das Trikot des verletzten Shirdel in die Luft. Foto: KBS-Picture

Und spätestens als Erichsen auch 60 Sekunden später die bis dato beste Meiendorf-Chance von Can Düzel parierte, schien sich der 19-Jährige zum MSV-Schreckgespenst zu entwickeln. Doch nicht mit Michael Sara. Denn: Eben genau jener Sara sollte den MSV nach einer knappen Stunde sogar in Führung bringen. Innerhalb von knapp 60 Sekunden zirkelte der 27-Jährige den Ball erst zum 1:1 (61.), und dann zum 2:1 in die Maschen (62.). Doch die Freude bei Saglam und Co. hielt nur knappe vier Minuten, dann erzielten die Gäste erneut den Ausgleich. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Nico Zankl landete das Leder auf dem rechten Flügel bei Tolga Celikten, der wiederum Jan-Henrik Kaetow am zweiten Pfosten bediente. Der Sasel-Verteidiger erzielte per Kopf den erneuten Ausgleich (65.). Eine gute Viertelstunde vor dem Ende konnte sich dann erneut Lasse Erichsen auszeichnen, der einen von Tobias Steddin abgefälschten Ball noch von der Torlinie kratzte (75.). Auf der Gegenseite verpasste Benjamin Najdem nach Hacken-Vorlage von Nico Zankl nur knapp den Dreier (76.). „Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich eigentlich noch keine Kraft habe. Ich habe auch erst einmal mit dem Team trainiert. Ich bin erst durch die ganzen Verletzungen in den Kader reingerutscht. Mit der Kraft war das heute schon an der Grenze“, gab Doppeltorschütze Michael Sara nach Abpfiff ganz offen zu, fügte dann aber an: „Ich schieße gerne aus der Distanz, heute hat es gepasst. Ich denke schon, dass es mein schnellster Doppelpack war.“ Gäste-Trainer Danny Zankl schien nach Abpfiff mit dem Remis gut leben zu können. „Die Jungs haben unter der Woche sehr fleißig trainiert. Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel kontrolliert. Allerdings fehlte natürlich das Tor“, erklärte Zankl und fügte dann an: „Wir gehen verdient in Führung und haben dann eine Phase, wo wir schwimmen.“

Die Schlussphase war hart umkämpft: Hier räumt Meiendorfs Hercog Büge ab. Foto: KBS-Picture

„Da hat Meiendorf uns aufgezeigt, dass wir sehr instabil waren in dieser Phase. Unser Torwart hält den Ball vor dem 1:1 sehr stark, dass macht er wirklich gut. Ich hatte ein bisschen die Hoffnung, dass wir diese Phase überstehen“, so der TSV-Coach weiter, der dann mit einem Grinsen ergänzte: „Aber man kennt Michael Sara – schade, dass er doch so früh eingewechselte wurde. Hätte Meiendorf nach dem 2:1 weiter auf das Gaspedal gedrückt, dann wäre es schwer geworden. Am Ende nehmen wir das 2:2 sehr gerne mit.“ Zudem hatte Zankl noch weitere gute Nachrichten zu verkünden. Die Parkwegler können wohl aber demnächst wieder Heimspiele austragen. Zankl: „Die Baustelle ist zurück gebaut, da müssen nur noch ein paar Feinheiten gemacht werden. Wir gehen davon aus, dass wir nächste Woche wieder zu Hause spielen können.“ MSV-Zepterschwinger Baris Saglam nagte nach Abpfiff noch mit den Verletzungssorgen der letzten Wochen. „Es sind diese Schock-Momente, die wir in dieser Saison immer wieder durchleben müssen. Wir bekommen in den Spielen aktuell immer ein Gegentreffer und finden dann erst ins Spiel. Aber wie wir heute dann ins Spiel gefunden haben, war überragend von den Jungs“, lobte Saglam und fügte an: „Ich warte nur auf den Tag X, bis ich wieder alle Spieler zu Verfügung habe. Es ist eine Heraus-forderung für uns und wir werden daran wachsen. Als Aufsteiger hat man es oftmals nicht einfach, aber die Jungs sind immer in der Lage, noch einen draufzusetzen.“ Für den Doppeltorschützen Michael Sara hatte Saglam dann sogar noch ein Sonderlob übrig. Der 32-Jährige abschließend: „Michael war zwei Wochen nicht im Training, hatte gestern sein erstes Training. Wir wollten ihn eigentlich gar nicht berück-sichtigen. Es spricht für Sara, dass der auf dem Platz dann sofort wieder Verantwortung übernimmt.“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.