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LOTTO-Pokal

Norderstedt müht sich in Barmbek ab – BU bangt um Lux

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Norderstedt, BU, Lux
Foto: KBS-Picture

Der FC Eintracht Norderstedt hat sich im Duell mit dem HSV Barmbek-Uhlenhorst mit 4:1 durchgesetzt und die dritte Runde des Lotto-Pokals erreicht. Mit der Art und Weise zeigte sich EN-Trainer Jens Martens aber gar nicht einverstanden. BU bangte nach Abpfiff um Yannick Lux.

„Uff, och Gott, das Spiel“, versuchte BU-Trainer Jan Haimerl nach Abpfiff der Begegnung schnell Worte für die vorherigen 90 Minuten zu finden. Doch das war für den 38-Jährigen alles andere als einfach. Denn während Haimerl auf dem Platz das Spiel zusammenfasste, wurde sein Kapitän Yannick Lux in der Kabine von Sanitätern versorgt. Was war passiert? Kurz nach der Pause, dass Spiel ging gerade weiter, als Lux plötzlich ohne Fremdeinwirkung zu Boden ging. Bange Blicke von Haimerl richteten sich zu seinem Kapitän, der nach Aussage seines Trainers schon in der Pause habe um Luft ringen müssen. Nach einem kurzen Moment auf der Bank riefen die BU-Verantwortlichen dann doch einen Krankenwagen. „Ich weiß nur, dass er in der Kabine behandelt wird. Es geht nur darum, dass er wieder auf die Beine kommt und dass er klar bei Verstand ist. Da ist mir der Lotto-Pokal völlig scheiß egal“, stellte Haimerl klar und ergänzte: „Es ist sehr schwierig, wenn man das live erlebt. Wir müssen jetzt einfach gucken, was dabei herauskommt.“ Im Anschluss berichtete Haimerl, was sich in der Kabine während der Pause ereignete. „Wir wollten raus gehen und ihm war schwindelig. Er hat sich dann hingesetzt und war nicht ganz bei Sinnen. Ich habe dann gesagt, dass er mit an die frische Luft kommen soll. Draußen, sagte er, wurde es dann besser. Aber am Ende mussten wir hin rausnehmen“, so Haimerl zu dem unschönen Zwischenfall.

Yannick Lux

Yannick Lux bei einem Kopfballduell in der ersten Halbzeit, hier gegen Norderstedts Kangmin Choi. Foto: KBS-Picture

Saad startet mit Blitz-Tor – Doppel-Treffer vor der Pause

Sportlich begann die Begegnung gegen den Regionalligisten ebenso ungünstig für die Barmbeker. Denn: Gerade einmal eine Minute und sechs Sekunden waren gespielt, als Norderstedt bereits in Führung ging. Kangmin Choi legte den Ball rechts raus zu Jasper Hölscher, der die Kugel per Bogenlampe in die Box brachte. Dort nickte Jan Lüneburg auf den Kasten, BU-Keeper Rene Heide konnte nur nach vorne klatschen lassen und Elias Saad staubte aus kurzer Distanz ab (2.). Die frühe Führung für den Regionalligisten ausgerechnet durch Saad, der wenige Minuten vor dem Beginn noch für seine Zeit an der Dieselstraße geehrt wurde. Wer im Anschluss ein Schützenfest von den 207 Zuschauern erwartete, wurde aber bitter enttäuscht. Norderstedt behielt zwar mehr Ballbesitz, echte Chancen konnten die sich Garstedter aber nicht herausarbeiten. BU brauchte sogar mehr als eine halbe Stunde für die erste Gelegenheit – diese hatte es dann aber direkt in sich. Nico Schluchtmann ging rechts im Strafraum gegen Dane Kummerfeld ins eins gegen eins, der Ball knallte Ping-Pong hin und her und plötzlich war Schluchtmann durch. Sein Querpass landete dann aber in den Armen von EN-Schlussmann Stefan Rakocevic (33.). Inmitten dieser Phase, in der BU mehr und mehr die Oberhand bekam, legte EN dann eiskalt nach. Über links ließ Saad gleich zwei BU-Spieler sensationell stehen, zog dann in die Mitte und überwand auch noch Heide. Am Ende landete die Pille auf dem Schlappen von Jan Lüneburg, der am zweiten Pfosten eiskalt abstaubte (40.). Und es kam noch dicker aus BU-Sicht. Quasi mit dem Pausenpfiff legen die Gäste nach einer starken Kombination nach. Saad spielte den Ball tief auf Dyllan Williams, der die Kugel dann von der Grundlinie wieder in den Rückraum beförderte. Dort netzte Brüning ein (45.).

Nils Brüning

Norderstedt-Kicker Nils Brüning musste beim 3:0 nur noch den Fuß hinhalten. Foto: KBS-Picture

Martens unzufrieden mit Spielweise – Haimerl lobt „großes Herz“

Die zweite Halbzeit, gespickt von zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten, ist dann im Grunde schnell erzählt. Norderstedt ließ in Person von dem eingewechselten Batuhan Evren und Kangmin Choi gleich zwei Chancen auf die Vorentscheidung liegen (58., 70.), sodass BU mit einer guten Aktion zurück im Spiel war. Der eingewechselte Moritz Erichsen hämmerte aus 25 Metern halbrechter Position das Leder in den rechten oberen Giebel (72.). Plötzlich keimte wieder Hoffnung bei den Blau-Gelben auf, die beinahe sogar den Anschluss erzielt hätten, doch der ebenfalls eingewechselte Njie entschied sich kurz vor Schluss für einen Querpass, als selbst abzuschließen (82.). Und so waren es am Ende dann doch die Martens-Schützlinge, die den letzten Treffer des Tages erzielten. Philipp Müller schickte Jasper Hölscher bei einem Konter, der sah in der Mitte den besser postierten Evren und dieser vollstreckte eiskalt zum 4:1 in die linke untere Ecke (90.+3). Nach Abpfiff machte EN-Trainer Jens Martens dann kein Hehl aus seiner Unzufriedenheit mit der sportlichen Leistung. „Wir haben die Pflichtaufgabe gelöst, aber spielerisch war ich gar nicht zufrieden. Das habe ich in der Halbzeit auch deutlich gemacht. Das war wirklich kein gutes Spiel von uns“, bilanzierte Martens und fügte zum frühen Tor an: „Es sah so aus, dass es uns nicht so gut tat. Danach flaute es immer mehr ab. Eigentlich wollten wir frühzeitig das zweite Tor nachlegen.“ BU-Trainer Haimerl ergänzte zudem: „Am Ende das Tor ist super ärgerlich für uns, weil wir die zweite Halbzeit unbedingt gewinnen wollten. Aber wir haben gezeigt, worauf es bei uns ankommt. Das ist ein ganz großes Herz und die Leidenschaft. Ich war auch mit der ersten Halbzeit nicht ganz unzufrieden, aber es ist super bitter, wenn man nach einer Minute so einen Konter bekommt“, so Haimerl, der dann noch abschließened ergänzte: „Beim dritten Tor war die Messe dann auch gelesen.“

AFH wünscht Yannick Lux eine ganz schnelle Genesung! Komm bald wieder auf die Beine, Luxer.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.