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Oberliga Hamburg

Paloma-Trainer Harms: „Die Wochenenden sind grausam“

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Foto: KBS-Picture

Der Hamburger Fußball-Verband hat seinen Vereinen eine vorzeitige Winterpause, aufgrund der Corona-Pandemie, verordnet. Bis Anfang Januar rollt in Hamburg kein Ball mehr. Wie finden das die Oberligisten? AFH hat für Teil sechs der neuen Oberliga-Serie beim USC Paloma nachgefragt.

Sie waren die Senkrechtstarter der Saison 2020/21! Der USC Paloma grüßt nach fünf gespielten Spielen von Platz sechs, hat bereits drei Siege geholt. Damit gehören die Tauben von der Brucknerstraße zu den Teams, die wohl in der Meisterrunde dabei gewesen wären, wenn Corona nicht auch die Mannschaft von Steffen Harms kurzerhand gestoppt hätte. „Es ist ein bisschen schade, wenn man in so einer guten Phase ausgebremst wird. Ich finde es vor allem schade, weil wir im ersten Lockdown super diszipliniert waren und die Jungs hatten Lust, sich auf den Tag X vorzubereiten. Deshalb wurden wir auch für den guten Start belohnt“, meint Harms, der mit seinem Team einen erfrischenden offensiven Fußball spielen lässt. Doch wie es nach dem „Lockdown light“ aussehen wird, dass weiß der 39-Jährige nicht. Dennoch versucht Harms jetzt, nachdem es im November etwas Pause gab, im Dezember auf einen möglichen Re-Start im Januar vorzubereiten. „Wir werden es wohl so handhaben wie beim ersten Lockdown. Wir haben erstmal etwas Ruhe reingegeben. Stand jetzt war alles mehr oder weniger freiwillig, aber wir werden im Dezember wieder in das kontrollierte Training reingehen“, so Harms, der ergänzt: „Das machen wir mit den üblichen Apps. Wir haben auch Pläne, wie wir mit Cybertraining Abwechselung rein bekommen.“

„Gewitter“ zeigte Probleme – Die Wochenenden mit viel Freizeit

Das sich in den vergangenen Wochen immer mehr kontroversen zwischen den Vereinen und dem Hamburger Fußball-Verband aufgetan haben, blieb auch Harms nicht verborgen. Nicht zuletzt Paloma-Manager Carsten Gerdey stieß unter anderem die Revolution der Punkte-Regel an, die vom Verband am Ende abgeschmettert wurde. Beim zweiten Lockdown habe der HFV aber richtig gehandelt, sagt der 39-Jährige. „Beim Verband sind aus meiner Sicht beim zweiten Lockdown die Hände gebunden. Ich habe jetzt auch gelernt, in dieser Frage geduldig zu sein. Ich bin weit davon entfernt, immer gleich etwas rauszuhauen. Es scheint aber eine gewisse Entwicklung stattzufinden, was den Austausch angeht“, so Harms, der einen Vergleich anstellte: „Da bewegen sich Vereine und Verband gerade aufeinander zu. Leider ist es ja oftmals so, dass ein großes Gewitter, das zum Vorschein bringt, worüber sonst alle immer nur hinter verschlossenen Türen so gemeckert haben. Nun werden kleine Probleme vorzeitig erkannt.“

Vor allem vermisst der Tauben-Trainer aber den Fußballplatz. „Ich vermisse unseren Sport und freue mich, wenn ich alle wiedersehen kann. Das wird dann ein noch besonderer Moment, als nach dem ersten Lockdown. Dann ist hoffentlich der große Weg geschafft“, sagt Harms, für den vor allem in Bereich der Woche nervig ist. „Die Wochenenden sind tatsächlich etwas grausam. Man ertappt sich immer wieder dabei, dass man denkt, jetzt würden wir hier oder da spielen. Ich versuche nun selbst etwas Sport zu machen. Man versucht sich abzulenken, aber man weiß insgeheim, dass einem der Fußball-Platz schon guttun würde“, gesteht Harms. Fußball wird der USC Paloma, so wie alle anderen Klubs in Hamburg auch, aber erst wieder im kommenden Jahr spielen können und dürfen. Bis dahin müssen sich Spieler, Trainer und Offizielle die Langeweile ohne Amateurfußball weiterhin mit anderen Dingen vertreiben.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.