Connect with us

Oddset-Pokal

Pokal-Wahnsinn: Jeske schießt HR ins Finale

Published

on

Die SV Halstenbek-Rellingen ist ins Finale des Oddset-Pokals eingezogen. Tim Jeske schoss die Schleswig-Holsteiner vor 1150 Zuschauern in letzter Minute zu einem 2:1-Sieg gegen Altona 93. „Das ist heute ein Maximum an Glücksgefühlen“, freute sich HR-Trainer Barthel im Anschluss.

Clifford Aniteye (re.) gewinnnt hier noch den Zweikampf gegen Okafor. Foto: KBS-Picture

Zu Beginn der Partie waren derartige Glücksgefühle bei den Gastgebern allerdings noch weit entfernt. Denn der Favorit aus Altona hatte klar das Zepter in der Hand und legte schnell vor. Nick Brisevac zog einen Eckball dicht vors Tor. Oest im Kasten der Hausherren blieb zu zögerlich, sodass Correia Ca das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte (10.). Danach schalteten die Gäste, bei denen Aniteye verletzt vom Platz musste, aber zurück. Viele lange Bälle und ungenaue Zuspiele sorgten für eine unattraktive Partie. Halstenbek-Rellingen fehlte vorne die Durchschlagskraft. Erst kurz vor der Pause wurde der Außenseiter gefährlich: Brameier köpfte die Kugel freistehend nach einer Flanke aus dem Halbfeld über die Querlatte (45.). Auch im zweiten Durchgang gehörte den Schleswig-Holsteinern die erste Möglichkeit. Wieder war es Brameier, der im Anschluss an eine Ecke die Latte traf. Aber auch der AFC machte wieder mehr nach vorne. Nach einem Freistoß beförderte Yilmaz den Ball in Richtung Tor. Auf der Linie konnte Krabbes mit einer artistischen Einlage in höchster Not klären (53.) HR lieferte in der zweiten Hälfte eine deutlich kämpferischere und engagierte Leistung ab und belohnte sich nach 68 Minuten. Okafor spielt einen tollen Steilpass in die Gasse in den Lauf von Behrami, der den Ball mit Hilfe beider Innenpfosten ins Tor bugsiert. Der Torschütze war erst fünf Minuten zuvor eingewechsel worden.

Tim Jeske (li.) nutzte den Fehler von AFC-Kicker Jakob Sachs zum 2:1-Siegtreffer. Foto: KBS-Picture

Tim Jeske (li.) nutzte den Fehler von AFC-Kicker Jakob Sachs zum 2:1-Siegtreffer. Foto: KBS-Picture

Im Anschluss spielten beide Teams weiter nach vorne, Großchancen sprangen aber nicht heraus. So deutete alles auf eine Verlängerung – bis Jakob Sachs den Hausherren ein Geschenk machte. Der AFCler spielte den Ball am eigenen Strafraum genau in die Füße von Tim Jeske. Der ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum vielumjubelten Siegtreffer ein. Der Erfolg des klaren Außenseiters war aufgrund ihrer kämpferischen Leistung und des starken Einsatzes auch verdient, da waren sich alle Beteiligten am Ende einig. „Wir wollten es einfach mehr“, meinte der Siegtorschütze Tim Jeske, der von der Leistung des Tabellenzweiten der Oberliga überrascht war: „Altona war heute echt nicht so stark. Sie haben viele lange Bälle gespielt und waren spielerisch nicht wirklich gut“, so der 28-Jährige, der sich schon auf das Finale am 25. Mai freut. „Es ist einfach überragend, mit dieser Truppe im Finale zu spielen. Das haben wir uns verdient.“ Im Endspiel wartet entweder Eintracht Norderstedt oder Concordia, die am Mittwoch aufeinander treffen. HR-Trainer Heiko Barthel schmunzelte bei der Frage nach einem Wunschgegner: „Das ist mir heute sowas von Lachs. Ich kenne ja beide ganz gut“, so der 42-Jährige, der im letzten Jahr im Viertelfinale mit Wedel Konkurrent Cordi ausschaltete und im Halbfinale an Norderstedt scheiterte.

Dachte kurz nach dem Finaleinzug wieder an den Abstiegskampf: Heiko Barthel. Foto: KBS-Picture

Dachte kurz nach dem Finaleinzug wieder an den Abstiegskampf: Heiko Barthel. Foto: KBS-Picture

Barthel musste im Moment des Erfolgs aber auch an die Oberliga denken, wo seine Mannschaft kurz vor dem Abstieg steht. „Seitdem ich bei diesem Verein bin, gibt es entweder richtig auf die Fresse oder ein Maximum an Glücksgefühlen. Wenn man im Pokal Altona und Dassendorf zu Hause schlägt, dann ist so ein Abstieg doch echt unnötig“, ließ der HR-Zepterschwinger wissen, der anfügte: „Wie dumm muss man sich eigentlich die ganze Saison verhalten haben, dass man die Liga nicht hält, aber sowas im Pokal abliefern kann. Der Charakter der Jungs ist leider echt schwach in der Liga. Den vermutlichen Abstieg haben wir uns selber eingebrockt.“ Dann war aber Partystimmung angesagt in Schleswig-Holstein: „Heute feiern wir so richtig“, gab Barthel die Marschrute vor. Bei Altona hingegen saß der Frust ob der Niederlage tief. „Das war heute ein bitterer Moment. Wir haben unser Glück im Pokal zu sehr strapaziert. In der zweiten Hälfte waren wir nicht mehr im Spiel“, meinte der konsternierte AFC-Trainer Berkan Algan bei der Pressekonferenz. Auch Präsident Dirk Barthel zeigte sich bitter enttäuscht: „Das tut sehr weh. Wir hatten ja gedacht, dass wir mit HR den leichtesten Gegner bekommen haben.“ Bei Altona liegt nun der Fokus auf dem Aufstieg in die Regionalliga. Halstenbek-Rellingen hingegen greoift am 25. Mai im Stadion Hoheluft nach dem Pokal.

Foto: KBS-Picture

Leitender Redakteur: Jonas studiert Politikwissenschaften an der Universität Hamburg. Der 22-Jährige kommt von der Nordseeinsel Föhr und interessiert sich für alle Themen rund um den Fußball in Hamburg und in der Welt.