Connect with us

Regionalliga Nord

Reimers: „Wir sehnen uns alle nach einem Start-Datum“

Published

on

Foto: ABS Schwarz

Seit drei Tagen ist Pit Reimers beim HSV neuer Trainer der U21. Zuvor trainierte der 36-Jährige bereits von der U12 bis zur U17 alle Jugend-Teams bei den Rothosen. In seinem ersten Interview sprach Reimers nun über die Liga, Horst Hrubesch, den Kader und die vielen Corona-Hürden.

Pit Reimers kennt die Jugend-Abteilung beim HSV so gut wie kein Zweiter. Von der U12 bis zur U17 trainierte der 36-Jährige alle Nachwuchs-Teams bei den Rothosen, kennt deshalb viele Jahrgänge wie seine Westentasche. Seit drei Tagen ist Reimers nun neuer Cheftrainer der U21, soll auch bei der Regionalliga-Truppe das Ruder rumreißen und mehr Talente für das Profi-Team entwickeln. Den Grundstein für eine Veränderung legte der HSV zudem auch auf der Position des Direktor Nachwuchs, die Horst Hrubesch seit kurzem betreut. Über den neuen „starken Mann“ an seiner Seite freut sich Reimers. „Mein erster Eindruck von Horst Hrubesch ist, dass er ein total authentischer Typ ist. Er ist gerade raus, direkt und ehrlich. Das finde ich sehr gut“, bilanziert Reimers und ergänzt „Er kümmert sich gerade sehr viel um die U21. Er war bisher auch bei jeder Einheit auf dem Platz dabei. Ich erhoffe mir, dass ich als junger Trainer von seiner Erfahrung profitieren kann. Ich wünsche mir, dass er mir Feedback gibt und ich daraus lernen kann.“ Allerdings weiß auch der ehemalige U17-Trainer, dass nach elf Abgängen im Vergleich zur Vorsaison noch Bedarf an Neuzugängen besteht. „Es ist ein großer Umbruch, das steht außer Frage. Die meisten älteren Spieler haben uns verlassen, zudem trainieren vier Spieler derzeit bei den Profis mit. Unser Kader ist noch nicht final und wir wollen uns im defensiven Bereich noch breiter aufstellen“, meint auch der 36-Jährige. Doch die Suche dürfte nicht einfach werden.

Hrubesch soll Talente locken – Reimers Nachwuchs-Erfahrung

Denn bei vielen Talenten steht der HSV als Zweitligist nicht mehr an erster Stelle. Die Top-Talente wandern oft Richtung München, Leipzig oder auch Wolfsburg ab. Dennoch will Reimers bei der restlichen Kaderplanung für die U21 keineswegs den Kopf in den Sand stecken. „Die Hoffnung, dass man ehrgeizige und lernwillige Spieler bekommt, hat jeder Trainer. Was mir hilft, ist, wenn ich neue Spieler bereits aus der U17 oder U19 kenne – so wie zum Beispiel Leo Oppermann, den ich schon aus seiner Zeit in Berlin kannte. Da hat man direkt einen ersten Eindruck, wenn man weiß, woher der Spieler kommt“, gibt sich der 36-Jährige positiv und fügt an: „Wenn uns Horst Hrubesch da vielleicht zusätzlich helfen kann und mit seiner Erfahrung und Expertise noch ein Argument mehr für junge Spieler ist, zum HSV zu kommen, würde mich das sehr freuen.“ Doch zuerst steht für Reimers die Arbeit mit dem aktuellen Kader auf dem Platz im Vordergrund. Ab kommenden Mittwoch dürften dann auch wieder die Rothosen in Norderstedt mit voller Kaderstärke und mit Körperkontakt trainieren. Möglich macht dies eine neue Verfügung des Landes Schleswig-Holstein. Reimers: „Die Vorfreude ist sehr groß. Jeder Fußballer spielt gerne in größeren Formen. Mit der U17 sind wir zuletzt sechs Mal nach Niedersachsen gefahren, damit wir elf gegen elf spielen können. Mit der U21 waren wir auch schon da, um als ganze Gruppe trainieren zu können. Aber es ist natürlich schöner, wenn man auf seiner eigenen Anlage trainieren darf.“

So denkt Reimers über die zweigeteilte Regionalliga Nord

Dass die kommende Spielzeit in der Regionalliga Nord in zwei Staffeln gespielt wird, steht Reimers übrigens als Vorteil. „Dass unter Corona-Einfluss keine 42 Spieltage realistisch sind, leuchtet mir ein. Ich finde, dass mit den zwei Elfer-Staffeln eine gute Lösung gefunden wurde“, lobt der neue U21-Coach und ergänzt: „Durch den lokalen Bezug und die vielen Nachbarschaftsduelle erhoffe ich mir schon, dass mehr Zuschauer kommen – immer unter der Voraussetzung, dass es gesetzlich erlaubt ist.“ Doch wann die Liga beginnen kann, steht aktuell noch nicht fest. „Wir sehnen uns alle nach einem Start-Datum, weil man dann weiß, worauf man hintrainiert. Aktuell bleibt uns aber nichts anderes übrig, als in dieser Frage flexibel zu sein“, versucht der 36-Jährige das Dilemma zu erklären und ergänzt zudem: „Wir sprechen beispielsweise mit anderen Vereinen über Testspiele, aber komplett planen können wir erst, wenn der Verband die Bestimmungen und die Regeln veröffentlicht. Bis dahin planen wir von Woche zu Woche.“ Bis zum Saisonstart bleibt dem Fußball-Lehrer, der schon bei Manchester City, dem FC Midtjylland und FC Utrecht hospitierte, also noch etwas Zeit. Für die großen Top-Talente wird allerdings auch Reimers tief in die Trickkiste greifen müssen. Es bleibt nun abzuwarten, ob dem 36-Jährigen das gelingen wird.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.