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Regionalliga Nord

Seit fünf Spielen sieglos: HSV II im freien Fall

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Seit dem Trainerwechsel läuft es nicht mehr für die U21 des Hamburger SV. Nachdem man zweimal zu einem schmeichelhaften Ausgleich gekommen war, unterlag die Weiß-Truppe dem Lüneburger SK Hansa völlig verdient mit 2:3.  Die Tabellenführung dürfte damit bereits am Sonntag futsch sein.

Früh glichen sich die Rothosen dem spielerischen Niveau der Begegnung gegen Weiche Flensburg vom vergangenen Mittwoch an. Ideenlos, zögerlich und unsortiert in der Rückwärtsbewegung agierten die Mannen von Steffen Weiß in den Anfangsminuten. Schalzentrale Sebastian Haut musste zudem gelbgesperrt aussetzen, Fabian Gmeiner rückte notweise auf die Sechserposition. Die Abtastphasse, in der die Hamburger zwar mehr Ballbesitz verzeichneten , aber keinerlei Akzente nach vorne setzen konnten, wurde prompt durch den frühen Führungstreffer für die Gäste aus Lüneburg beendet. Marian Kunze brachte das Leder in den Strafraum, wo der einlaufende Kevin Krottke völlig unbedrängt ins HSV-Gehäuse einnicken konnte (7.). Direkt im Gegenzug sollte den Hausherren aber der schnelle Ausgleich gelingen. Eine Hereingabe von Jonas Behounek fand in der Mitte zunächst keinen Abnehmer, doch im Nachsetzen kam Christian Stark an die Kugel, der einen LSK-Verteidiger aussteigen ließ und im Rückraum Frank Ronstadt bediente. Der Rechtsaußen fackelte nicht lange und brachte auf Höhe des Elfmeterpunktes den Ball sehenswert links oben im Kasten von Lüneburg-Keeper Springer unter, der ohne Abwehrchance blieb.

Doch wer sich durch den Treffer einen Brustlöser im Spiel der Hamburger  erhoffte, sah sich getäuscht. Erst lief Grottke nach Fehler von Giese frei auf Behrens zu, doch sein Versuch, den mitgelaufenen Vobejda zu bedienen, scheiterte leichtfertig. Danach klingelte es aber erneut im Rothosen-Tor. Krottke lauerte nach einer Hereingabe von Rechtsaußen am zweiten Pfosten, wo er freistehend aus zehn Metern Entfernung zum Abschluss kam. Der aus der Jugend von Borussia Dortmund stammende Angreifer traf die Kugel noch nicht mal richtig, doch Behrens konnte nicht rechtzeitig ins linke untere Eck abtauchen (15.). In der Folge hätte es für die HSV-Zweitvertretung richtig dicke kommen können, doch die Chancenverwertung der Gäste ließ eine Vorentscheidung nicht zustande kommen. Ein Schuss von Grottke landete knapp am Außennetz, einen Kopfball von Davidson Eden musste Behrens mühevoll entschärfen. Kurz vor der Halbzeit näherte sich die Weiß-Elf per Standard nochmal dem gegnerischen Tor an, verpasste nur knapp das 2:2. Arianit Ferati zog einen Freistoß aus 25 Metern zentraler Position scharf an der Mauer vorbei.

Springer war schnell unten und fischte die Kugel aus dem linken Eck. Nach dem Seitenwechsel wäre der Ausbau der Führung für den LSK fällig gewesen. Michael Kobert zog frei vor Behrens aus spitzem Winkel ab, doch der HSV-Keeper parierte per Fußabwehr. Der Abpraller landete bei Krottke, der das Tor knapp verfehlte. Kurz darauf versuchte sich der HSV wieder im Angriff. Stark setzte sich halblinks im Sechzehner durch und bediente den in der Mitte stehenden Ferati, der nur noch einschieben musste (49.). Erneut ein schmeichelhafter Treffer, der aber vor allem auch der passiven Gäste-Defensive zuzuschreiben war. Doch es dauerte nicht lange, ehe die Gäste aus Niedersachsen die Verhältnisse wieder zurechtrückten. Nach Zuspiel von Kobert überlief Krottke HSV-Verteidiger Storb und versenkte alleine vor Behrens sicher ins linke Eck (64.). In der Folge agierte die Truppe von Rainer Zobel sehr diszipliniert und ließ die Hamburger überhaupt nicht ins Spiel kommen. Ein Freistoß von Storb aus gut 30 Metern sorgte noch für Gefahr, verfehlte den LSK-Kasten aber. Die letzte wirkliche Chance in einer erneut enttäuschenden Partie.

Der HSV ist nun seit fünf Spielen sieglos. Die letzten drei Begegnungen gingen allesamt verloren. Morgen kann Weiche Flensburg, die zudem noch drei Spiele weniger haben, die Tabellenführung übernehmen. Ein bedienter Steffen Weiß nach Abpfiff: „Wir haben heute vor allem in der ersten Halbzeit die Bedingungen nicht richtig angenommen. Die Spieler haben in der zweiten Halbzeit einen Tick mehr Leistungs- und Einsatzbereitschaft in das Spiel gebracht. Für die erste Halbzeit müssen wir aber klare Worte finden. In der Art und Weise, wie wir es heute gespielt haben ist für die Postion, in der wir gerade sind, nicht angemessen.“ LSK-Coach Zobel lobte sein Team, nahm aber auch den HSV in Schutz: „Wir haben es in der Defensive sehr gut gemacht. Ich wusste, wie sie aufbauen und was sie machen. Das ist uns wirklich gut gelungen. Die Gegner wissen, dass der HSV ein bisschen verunsichert und auseinandergerissen ist. Spieler wie Ito und Steinmann sind Leute, die einfach fehlen. Eine Mannschaft muss sich auch erstmal wieder einspielen. Das geht nicht einfach in zwei, drei Wochen.“ Beim LSK kann man nun etwas aufatmen. Der Abstand auf die Abstiegsränge beträgt nun fünf Punkte. Zudem haben die Lüneburger nun den eigenen Anhang immer im Rücken. Denn: Die restlichen Spiele sind allesamt zu Hause. Grund: Nachholpartien.

Foto: KBS-Picture

Redakteur: Johannes studiert in Hamburg Sportjournalismus. Seit Frühjahr 2018 ist er bei Amateur Fussball Hamburg an Bord. Nebenbei schreibt er in Schleswig-Holstein und begleitet dort den SV Eichede und seinen Klub, den TSV Trittau.