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Amateurfußball

So reagiert der DFB auf das neue Corona-Infektionsschutzgesetz

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DFB; Fritz Keller
Foto: IMAGO / Eibner

Am vergangenen Donnerstag hat der Bundesrat das neue Infektionsschutzgesetz verabschiedet. Dieses schränkt auch den Amateurfußball weiterhin sehr stark ein. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat, in Person von Präsident Fritz Keller, die beschlossenen Regelungen scharf kritisiert.

Die Schlinge für den deutschen Amateurfußball zieht sich immer weiter zu. Seit November vergangenen Jahres steht der Spielbetrieb still. Wegen der Corona-Pandemie darf kein Ball rollen, seit nunmehr fast sechs Monaten. Bis zuletzt durften Kinder bis 14 Jahre noch in Gruppen mit bis zu zehn Personen zusammen trainieren. Damit ist es nun vorbei, jedenfalls wenn die Inzidenz über 100 liegt. Denn dann greift das neue Infektionsschutzgesetz der Bundesregierung. Dann dürfen nur noch fünf Kinder zusammen kicken, die Höchstgrenze wurde halbiert. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schlägt deshalb erneut Alarm. „Die Politik sollte jede Entscheidung auf der Basis von Fakten treffen. Immer mehr wissenschaftliche Studien von Aerosolforschern und Epidemiologen belegen das äußerst minimale Infektionsrisiko an der frischen Luft und die wachsenden Gefahren für die Gesundheit aufgrund des Bewegungsmangels. Wer draußen Fußball spielt, gefährdet seine Gesundheit nicht, ganz im Gegenteil: Er stärkt sie“, ärgerte sich DFB-Präsident Fritz Keller auf „fußball.de“ und forderte weiterhin: „Freiluftsport sollte unter Einhaltung der bewährten Hygienekonzepte endlich wieder umfassender ermöglicht werden. Unsere Amateursportler*innen und Vereine haben mehr Vertrauen und Unterstützung verdient. Sie benötigen klare Perspektiven und keine schwer nachvollziehbaren Entscheidungen allein auf der Basis von Inzidenzwerten.“ Es ist nicht die erste große DFB-Forderung.

DFB-Vize Rainer Koch mahnt: „Sport ist wichtig für uns“

Schon in den vergangenen Monaten hatte der DFB immer wieder öffentlich ein Umdenken gefordert, was die Beschränkungen für den Sport angeht. Beispielweise, als der DFB durch großen öffentlichen Druck wieder Kinder bis 14 Jahre auf die Plätze zurückbringen konnte. Nun ziehen erneut dunkle Wolken über dem deutschen Amateurfußball auf. Das weiß auch DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, der in dieselbe Kerbe schlägt, wie Keller. „Das ist keineswegs der erhoffte und in unseren Augen längst überfällige Schritt in die richtige Richtung. Das Gegenteil ist der Fall. Nahezu alle Expert*innen-Meinungen und harten Fakten wurden erneut negiert. Ich bleibe dabei und wiederhole mich ausdrücklich: Der Amateur- und Jugendfußball stellt kein pandemisches Problem dar, sondern ist vielmehr fixer Teil der Lösung“, so Koch. „Bis heute kann niemand erklären, warum in der Schule getestete Kinder nicht auch am Nachmittag gemeinsam unter Aufsicht und unter Einhaltung der etablierten Hygienekonzepte trainieren dürfen. Sport ist wichtig für unsere Gesellschaft, er ist wichtig für die Gesundheit. Der Sport gibt Menschen Bewegung und Lebensfreude zurück, ganz besonders Kindern und Jugendlichen. Das bleibt ihnen mit dieser Regelung faktisch verwehrt und hat drastische Folgen – für Körper und Psyche, aber auch für den Unterbau in unseren Vereinen“, fügte der DFB-Vize-Boss an. Wann alle Amateure wieder auf die Plätze zurückkönnen, bleibt damit weiter unklar. Fakt ist nur, dass sich die Schlinge für die Sportler:innen immer weiter zuzieht. Und das Unverständnis und die Akzeptanz der Maßnahmen sinkt.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.