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Oberliga Hamburg

Sottorf: „Die rote Karte hat uns geholfen!“

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Ein Unentschieden der Superlative zwischen dem Niendorfer TSV und Halstenbek-Rellingen: Zwei Platzverweise, dutzende gelbe Karten, zwei Strafstöße und ein Last-Minute-Tor brachten die 150 Zuschauer an der Lütten Hall zum Staunen und Freuen, obwohl es am Ende nur zu einem Punkt reichte.

Ebenezer Utz feiert die frühe Führung der Farhadi-Truppe. Foto: Mundt

Ebenezer Utz feiert die frühe Führung der Farhadi-Truppe. Foto: Mundt

Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Bereits nach sieben Minuten zeigte Referee Michael Ehrenfort auf den weißen Kreidepunkt. Grund: Arda Caner holte Martin-Felix Schröder von den Beinen und der wieder ins Team gerückte Ebenezer Utz verwandelte den fälligen Strafstoß zur Führung der Gäste. Die Truppe von Thomas Bliemeister brauchte eine gute halbe Stunde um sich zu finden, um dann gleich einen Hochkaräter liegen zu lassen. Nach einer Sottorf-Flanke auf Enrik Nrecaj, kann Christian Rohweder den 20-jährigen noch entscheidend am Abschluss hindern (28.). Und nur zehn Zeigerumdrehungen später hätte Nrecaj abermals den Spielstand egalisieren können, scheiterte aber nach einem schlimmen Rückpass von Adam Benn an NTSV-Keeper Marcel Kindler (38.). Erst nach dem Seitenwechsel legten die Akteure ordentlich zu und sorgten für Furore: Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff schwächten die Gäste sich selbst: Nach einem unnötigen Foulspiel von Nunes Correia Junior sieht dieser zurecht die gelb/rote Karte und kann vorzeitig unter die Dusche, ehe Enrik Nrecaj den nächsten Hochkaräter, diesmal nach einem Freistoß von Niklas Siebert, vergab (50.).

Marlo Steinecke mit dem Pass in die Spitze zu Enrik Nrecaj. Foto: Lars Mundt

Marlo Steinecke mit dem Pass in die Spitze zu Enrik Nrecaj. Foto: Lars Mundt

Kurze Zeit später dann Aufregung: Christian Rohweder räumt Enrik Nrecaj wohl deutlich vor dem Sechzehner ab. Doch Referee Michael Ehrenfort zeigte, trotz Rücksprache mit seinem Assistenten Marco Hölscher auf den Punkt. Auch hier wäre eine rote Karte zwingend notwendig gewesen. Enrik Nrecaj verwandelte den fälligen Strafstoß und brachte seine Truppe damit zurück in die Partie (58.). Nach 63 Minuten trug sich dann auch Ebenezer Utz in die Kartenliste ein und durfte, wegen eines „groben Foulspiels“, mit glatt Rot vom Platz. Eine Viertelstunde vor Ultimo markierten die Gäste wieder die Führung: Furkan Aydin setzte sich gleich gegen drei Gegenspieler durch und brachte den Ball dann schön in die Mitte. Dort wurde Ribeiro Cavalcante zwar stark bearbeitet, konnte den Ball aber mit dem Hintern noch über die Linie drücken (73.), ehe Enrik Nrecaj auf der Gegenseite den Ausgleich verpasste und an Kindler scheiterte. Erst in der Nachspielzeit machten es die Rellinger besser: Niklas Siebert brachte den Ball scharf in den Strafraum, wo der eingewechselte Yannick Sottorf am ersten Pfosten zum 2:2 Ausgleich einnetzte (90+1.).

Adam Benn im Zweikmapf mit HR-Kicker Julian Tobias Mentz. Foto: Mundt

Adam Benn im Zweikampf mit HR-Kicker Julian Tobias Mentz. Foto: Mundt

„Die erste Halbzeit haben wir einfach verpennt. Der Elfmeter geht schon so in Ordnung, weil es da auch einen Kontakt gab. Wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden und unsere Laufbereitschaft war auch ausbaufähig“, so HR-Capitano Yannick Sottorf nach dem Schlusspfiff. Und weiter: „Die rote Karte hat uns dann gut getan, weil ich nicht weiß, ob wir das Spiel auch in Gleichzahl so gedreht hätten“, so Sottorf weiter. „Am Ende war der Ausgleich, auch wenn es wohl außerhalb des Sechzehners war, verdient und eigentlich eine rote Karte. Aber wir wissen alle, dass es in der Oberliga nicht so viele gute Schiedsrichter gibt“, kommentierte der HR-Kapitän den Ausgleich. Für den 27-jährigen waren es eher zwei verlorene Punkte: „Ich denke schon, dass wir mit dem Unentschieden besser leben können als Niendorf, aber unter dem Strich sind es wieder zwei verschenkte Punkte“, so der goldene Torschütze.

Das Trainer-Team von HR war mit den Entscheidungen der Unparteiischen oft unzufrieden. Foto: Mundt

Das Trainer-Team von HR war mit den Entscheidungen der Unparteiischen oft unzufrieden. Foto: Mundt

NTSV-Coach Ali Farhadi war mit der Leistung seiner Mannen zufrieden: „Das Resultat ist so verdient. Wir haben die erste Halbzeit richtig gut gespielt und die Partie kontrolliert“, so Farhadi, der anfügt: „Rellingen ist eine sehr gute Mannschaft, die man nicht mal eben schlägt. Die zweite Halbzeit geht dann mit der roten Karte gut los und ab diesem Zeitpunkt haben wir keinen Fußball mehr gespielt“, so der 40-jährige. „Die Situation mit Utz war schwierig, aber da kannst du nicht gleich Rot zeigen. Das ist total ätzend“, so der Deutsch-Iraner. HR-Zepterschwinger Thorsten Bliemeister analysierte anschließend noch etwas die Leistung der Referees: „Der Schiedsrichter hat alles richtig entschieden“, kommentierte 59-jährige ohne eine Miene zu verziehen.

Foto: Lars Mundt (Smart Art)

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.