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Oddset-Pokal

Später Lucky-Punch: Hüttner startet Imbusch-Party

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Halbfinaleinzug in allerletzter Minute: Der TuS Osdorf hat sich am Sonntag mit 2:1 gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst durchgesetzt. Vor 592 Fans trafen die Osdorfer in der Nachspielzeit in Person von Prince Hüttner. Der eigentliche Held, ohne viel abzuwehren, war TuS-Keeper Sascha Imbusch.

Tim Jobmann jubelt nach seinem Kopfballtreffer und der 1:0-Führung ausgelassen. Foto: Heiden

Es lief die zweite Minute der Nachspielzeit an der Dieselstraße, als der HSV Barmbek-Uhlenhorst noch einmal einen Freistoß zugesprochen bekam. Am Ende war es Felix Spranger, der die Kugel aus der Gefahrenzone schlug und damit einen überraschenden Konter einleitete. Denn plötzlich war Prince Hüttner auf und davon, tauchte alleine vor BU-Keeper Oliver Gaedtke auf und legte die Pille sehr lässig zum 2:1-Siegtreffer vorbei in die Maschen (90.+2). Ab diesem Moment gab es kein Halten mehr auf der TuS-Ersatzbank. Alle Spieler und Betreuer feierten den Torschützen. Dabei sah es lange Zeit gar nicht unbedingt so rosig für die Gäste aus. Aber auch die BU-Trainer Marco Stier trieb es nach einer knappen Viertelstunde die Sorgenfalten auf die Stirn. Immerhin musste der 35-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Mal wechseln. Die erste wirkliche Chance des Spiels gehörte dann aber dennoch den Hausherren. Samuel Hosseini schickte Louis Mandel mit einem langen Ball auf die Reise, der das Leder direkt und aus der Luft auf den zweiten Pfosten brachte. Dort flog Tim Jeske nur wenige Zentimeter am Ball vorbei (25.). Doch auch die Gäste blieben gefährlich und hätten nach einer halben Stunde fast einen Pfeifer-Bock zur Führung genutzt. Der BU-Akteur spielte per Kopf einen zu kurzen Rückpass auf Gaedtke und Jeremy Wachter ging dazwischen. Der Heber des Osdorf-Goalgetters landete aber über dem Kasten (32.). Gleiches probierte auch Jan Eggers kurz vor der Pause nach einem Pressschlag von Hathat, fand aber ebenfalls nicht den Weg über die Linie.

Hier war die BU-Welt noch in Ordnung: Sabas jubelt mit den Fans nach seinem 1:1. Foto: Heiden

Und auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber das bessere Team, nutzten ihre Möglichkeiten allerdings nicht. So zielte Narek Abrahamyan zu genau (49.), dann semmelte Niklas Sabas die Murmel knapp über den Querbalken (58.). Die Wiehle-Elf blieb auf der Gegenseite eiskalt und nutzte die erste eigene Chance gleich zur Führung. Mehmet Eren brachte einen Freistoß in den BU-Strafraum und Tim Jobmann schraubte sich in die Luft. Der Osdorf-Verteidiger gewann das Kopfballduell und nickte die Kugel dann ins lange Eck (65.). Die Führung für die Gäste, die allerdings gerade einmal 240 Sekunden Bestand hatte. Denn dann trafen die Stier-Schützlinge zum nicht unverdienten Ausgleich. Ronny Buchholz spielte den Ball in die Mitte und dort wartete Niklas Sabas, der per Kopf den 1:1-Ausgleich erzielte (69.). Elf Minuten vor Ultimo hätten die Blau-Gelben dann fast noch das Spiel zu ihren Gunsten entschieden. Samuel Hosseini schickte Janis Korczanowski mit einem absoluten Traumpass auf die Reise, der 16 Meter vor dem Tor die Kugel aus der Luft pflückte und dann alleine vor Osdorf-Keeper Sascha Imbusch stand. Doch dem BU-Stürmer versagten im entscheidenden Moment die Nerven (79.). Und so kam es am Ende, die es kommen musste. Wer vorne seine Chancen nicht macht, kassiert hinten Tore. Das ausgerechnet der Torwart Sascha Imbusch am Ende von allen Spielern gefeiert wurde, hatte einen besonderen Hintergrund.

Osdorf-Torwart Sascha Imbusch klatscht mit den eigenen Fans an der Seitenlinie ab. Foto: Heiden

Vor sieben Jahren sollte der 37-Jährige schon einmal bei Osdorf zum Pokal-Helden werden, verletzte sich damals aber beim Warmmachen gegen Germania Schnelsen und musste von draußen zusehen. Nun, sieben Jahre später, bekam Imbusch seinen Pokal-Fight nachgeliefert. „Es ist schwer, dass alles in Worte zu fassen. Ich danke Cemil, dass er an mich gedacht hat. Ein besseres Gefühl als Fußballer gibt es nicht. Ich habe damals gesagt, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist“, berichtet Imbusch, der ergänzte: „Ich musste nicht lange überlegen. Osdorf hat mich gebraucht, weil alle anderen verletzt waren. Dann war ich natürlich da.“ Ein Lob für das kurzfristige Einspringen gab es auch von seinem Trainer Piet Wiehle. „Ich bin noch etwas geflashed von dem Auftritt meiner Mannschaft. Aber für mich zählt heute nur der Einsatz von Sascha Imbusch im Tor. Er war ein riesengroßer Rückhalt, so wie man sich das vorstellt. Er hat das einfach überragend gemacht“, so Wiehle, der anfügte: „In der Liga haben wir hier verloren, aber der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Wir waren heute die geschlossenere Mannschaft.“ BU-Trainer Marco Stier bilanzierte nach Abpfiff enttäuscht: „Das ganze Spiel stand heute unter keinem guten Stern. Wir haben schon unter der Woche einige Rückschläge erlitten, dann die beiden frühen Auswechselungen. Da hat man gesehen, dass die Mannschaft das nicht wegstecken konnte“, so Stier, der abschließend anfügte: „Wir haben kein überragendes Spiel gemacht. Wir wollten unbedingt das 2:1 machen und nicht in die Verlängerung gehen. Wir waren in der Situation einfach zu naiv – das zieht sich durch die ganze Saison.“

Foto: Heiden

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.