Connect with us

Oberliga Hamburg

Süderelbe zerrupft HSV III! Rothosen-Trainer schlagen Alarm

Published

on

Süderelbe
Foto: IMAGO / Lobeca

Nach dem 4:1-Sieg beim SC Victoria Hamburg hat der FC Süderelbe das nächste Ausrufezeichen in der Oberliga Hamburg gesetzt. Vor 265 Fans deklassierte das Arlt-Team den Hamburger SV III deutlich mit 5:2. Nach Spielende schlugen die Übungsleiter der Rothosen erstmals richtig Alarm.

Es hatte bereits zu Beginn etwas von Scheibenschießen, als der FC Süderelbe und die „Dritte“ des Hamburger SV am Freitagabend am Kiesbarg aufeinandertrafen. Immerhin waren nach dreizehn Minuten bereits drei Treffer gefallen – und alle nicht verteilt, wie es sich ein Fußballfan wünschen würde, sondern alle innerhalb von gerade einmal 180 Sekunden. In diesem Tempo machten in der Folge vor allem die Hausherren weiter und spielten sich nahezu in einen Rausch. Aber der Reihe nach. Den besseren Start in die Begegnung erwischten die Süderelber, denen nach dem Sieg bei Vicky das Selbstvertrauen anzusehen war. Lucas Camacho konnte in den HSV-Strafraum eindringen und bis zur Grundlinie laufen. Seine halbhohe Hereingabe war für Jonas Marschner nicht zu erreichen, stattdessen musste Manuel Brendel am zweiten Pfosten gegen Takuro Mohara blocken (5.). Es war der Auftakt zu einer wilden Anfangsphase. Denn sechs Minuten später legten beide Teams so richtig los. Nach einem etwas glücklichen Freistoß gingen die Hausherren in Führung. Aus dem linken Halbfeld, direkt vor der eigenen Bank, brachte Takuro Mohara den Ball an den Fünfer, der HSV konnte nicht klären und aus kurzer Distanz netzte Justin Heinbockel ein (11.). Und keine 60 Sekunden später zappelte das Leder erneut im Netz. Niel Lüthje leistete sich am eigenen Strafraum einen schlimmen Fehlpass, der in einer Flanke von Claudiu Codoban mündete. Am zweiten Pfosten hatte kein HSV-Kicker Lucas Camacho auf dem Zettel und dieser netzte zum 2:0 ein (12.). Doch die Rothosen gaben sofort ein Lebenszeichen von sich. Direkt nach Wiederanstoß erarbeiteten sich die Norderstedter eine Ecke, die Dominik Jordan auf den ersten Pfosten schlug. Manuel Brendel stieg am höchsten und verkürzte mit einem Kopfball in die lange Ecke (13.). Eine äußerst torreiche und turbulente Anfangsphase ging danach erstmal zu Ende.

In seltenen Fällen, wie hier Christopher Rieder vor Lucas Camacho, war der HSV schneller am Ball. Foto: IMAGO / Lobeca

Kömürcü schnürt einen Doppelpack – Lucas Camacho ebenfalls

Am Drücker blieben in der Folge aber die Hausherren, die dem dritten und vierten Treffer näher waren als die Rothosen dem Ausgleich. Erst kam Camacho aus spitzem Winkel zum Abschluss und scheiterte an Marschner, dann bekam der HSV das Leder nicht richtig geklärt und aus der zweiten Reihe zwang Rouven Treu Marschner erneut zu einer guten Parade (28.). Und spätestens, nachdem Marscher zehn Minuten vor dem Pausentee erneut stark gegen Nico Reincke rettete (36.), hätte sich die Rabenhorst/Rahn-Elf nicht über einen höheren Rückstand beschweren dürfen. Der große Hammer folgte aber erst nach dem Pausentee. Denn während Süderelbe mit viel Attacke in die zweite Hälfte startete, ging der HSV richtig Baden. Keine 180 Sekunden war der zweite Durchgang alt, da ging das Scheibenschießen munter weiter. Erst scheiterte noch Mohara im eins gegen eins an Marschner, von dessen Brust sprang der Ball dann aber an den Sechzehner zu Can Kömürcu, der das Spielgerät mit einem sehr tollen Schlenzer ins Netz beförderte (48.). Und vier Minuten später machte es Kömürcü dann fast exakt wie beim 1:3, nur schob die Murmel diesmal mit viel Gefühl in die rechte untere Ecke (52.). Und Süderelbe machte weiter, beflügelt von einem mehr als starken Spiel. Über Umwege landete der Ball nach einem Standard bei Camacho, der am Fünfmeterraum an das Leder herankam und dann nur noch einschieben musste (61.). 5:1 stand es zu diesem Zeitpunkt bereits und den HSV-Fans konnte angst und bange werden, angesichts der Leistung ihres Teams. Und hätten Ömer Akyörük (65., 73.), Mohara (77.) und der eingewechselte Yassin Ferchichi-Heiß (87.) ihre Chancen besser genutzt, wäre es ein noch viel größeres Debakel für die Rothosen geworden. So konnte am Ende Marcell Jansen noch etwas Ergebnis-Kosmetik betreiben und auf 5:2 stellen (82.), an der eindeutigen und verdienten Klatsche änderte sich für die Rothosen aber nichts.

Marcell Jansen, Süderelbe

Marcell Jansen erzielte zwar das 2:5, konnte seine Klasse ansonsten aber nicht in Szene setzen. Foto: IMAGO / Lobeca

HSV-Trainer finden sehr deutliche Worte nach 2:5-Klatsche

Entsprechend erschüttert zeigten sich nach Abpfiff die beiden HSV-Übungsleiter Christian Rahn und Marcus Rabenhorst. „Es ist ein völlig verdienter Sieg für Süderelbe. Sie haben die schwierigen Bedingungen viel besser angenommen als wir. Wir haben sie gar nicht angenommen. Auch in der Höhe war der Sieg verdient. Es ist eigentlich fast gar nicht in Worte zu fassen“, zeigte sich Rahn sprachlos und fügte an: „Wir haben von der ersten Minute an nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es ist sehr enttäuschend. Wenn wir so weiter machen, dann werden wir nächstes Jahr in der Landesliga spielen!“ Und weiter: „Wir gehen jetzt mit maximal elf Punkten in die Abstiegsrunde, damit werden wir wahrscheinlich nur siebter von zehn Mannschaften sein. Da geht es in jedem Spiel darum so Gas zu geben, die Klasse zu halten. Aber wenn wir uns so präsentieren wie heute, dann wird es nichts“, so Rahn weiter. Rabenhorst fügte an: „Es hat heute an fußballerischer Qualität gefehlt, aber auch an Überzeugung. Ich will niemandem seinen Einsatzwillen absprechen, aber wir haben nicht zusammen agiert. Wir müssen zusammen Punkte sammeln. Aber das Auftreten wird nicht reichen.“ Nach zwei Siege in Folge zeigte sich FCS-Trainer Stefan Arlt dennoch nicht ganz zufrieden. „Wir hatten mehr Leerphasen als letzte Woche, das war aber auch dem Platz geschuldet. Wir müssen unsere Torchancen noch besser nutzen. Aber vor dem Spiel habe ich auch zu den Jungs gesagt, dass heute nur ein Dreier zählt. Jetzt müssen wir gucken und in zwei Wochen geht es weiter“, so Arlt, der anfügte: „Es waren ein paar Pässe hinter die Kette zu scharf, aber das ist auch Meckern auf einem hohen Niveau. Wir haben die ganze Woche auf diese drei Punkte hingearbeitet“, stellte der Süderelbe-Übungsleiter Arlt abschließend fest.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.