Connect with us

Oberliga Hamburg

Trotz Ak-Schock: Meiendorf schlägt Bramfeld verdient 3:2

Published

on

Meiendorf
Foto: Heiden

Zweiter Saisonsieg für den Meiendorfer SV! Das Abstiegsduell gegen den Bramfelder SV gewannen die B75-Kicker am Sonnabend mit 3:2. Dabei wurde es in der Schlussphase noch einmal richtig dramatisch. Meiendorf-Coach Hakan Yavuz fehlten im Anschluss sogar die Worte.

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, musste sich Meiendorf-Trainer Hakan Yavuz nach dem Spiel erst einmal sammeln. Wenige Minuten zuvor hatte sein Team zwar den zweiten Saisonsieg geholt, zeitgleich war mit Ahmed Ak aber auch ein Spieler zusammengebrochen. “ Ich bin gerade noch so ein bisschen aufgewühlt durch das Zusammenklappen unseres Spielers. Im Moment fällt mir das schwer, meine Gedanken zu sortieren“, schob Yavuz hinterher und ergänzte: „Wenn man das verdaut hat, wird man schon merken, wie gut das tut.“ Doch was war passiert an der B75? Am Sonnabend trafen sich zum Abstiegsduell der Staffel 01 der Meiendorfer SV und der Bramfelder SV. Die Begegnung begann mit ordentlich Schwung. Keine 120 Sekunden waren gespielt, da verzeichneten die Hausherren bereits die erste Chance. Nach einem tollen Ball von Arnold Hoeling hinter die Kette war Damian Ilic frei durch und tauchte vor Sebastian Kalk auf. Dieser bekam zuletzt noch die Hand an den Ball und konnte die Szene so klären (2.). Bramfeld machte es auf der Gegenseite besser und nutzte die erste Chance gleich zur Führung. Justin Sadownik spielte einen überragenden Ball direkt hinter die Kette, dort pflückte Martin Werner den Ball mit der Brust aus der Luft und schweißte das Leder mit links direkt unter die Latte ein (8.). Die frühe und sehenswerte Führung für den BSV. Doch was danach passierte, da dürften die Ellernreihe-Kicker noch länger drüber rätseln. Denn: Meiendorf übernahm in der Folge das Spiel und brauchte gerade einmal acht Minuten für die passende Antwort. Edin Tanovic brachte den Ball in die Spitze und an den BSV-Strafraum, da wartete Damian Ilic und sein Schuss kullerte über die weiße Kreidelinie ins Netz (16.). Die schnelle Antwort der B75-Kicker die giftiger und galliger in den Zweikämpfen wirkten gegen eine ansonsten leblose Oberliga-Truppe aus Bramfeld. Es kam noch dicker.

Chris Pfeifer

Chris Pfeifer (re.) war beim Auftritt noch der beste Spieler der ansonsten leblosen Bramfelder. Foto: Heiden

MSV jubelt, BSV verkürzt – Ay hat Kreislaufzusammenbruch

Kurz vor der Pause gingen die Yavuz-Kicker dann sogar nicht unverdient in Führung, weil der MSV mehr in das Spiel investierte. Nach einem langen Abschlag von Torwart Hoxha machte Christian Ayim den Ball vorne fest, Bramfeld reklamierte ein Foul – doch das Spiel lief weiter. Sein Querpass am Strafraum fand Mohamed Zakerwal, der nur noch abzustauben brauchte (45.). Plötzlich hatten die Hausherren das Spiel gedreht. Einzig und allein Glück hatten die Gastgeber in der 22. Minute, als Referee Kevin Klüver ein deutliches Ziehen gegen Martin Werner im Strafraum nicht ahndete. Und auch nach dem Seitenwechsel blieben die Meiendorf-Kicker das aktivere Team, gerade offensiv viel Bramfeld nichts ein. Und so kam es, wie es kommen musste: Zakerwal bekam den Ball im BSV-Strafraum von einem Bramfelder unabsichtlich vor die Füße gespielt, von der Grundlinie legte er den Ball dann quer und aus dem Rückraum netzte Mel Morawitz ein (60.). Eben jener Morawitz war erst 180 Sekunden zuvor von seinem Trainer eingewechselt worden und schien die Vorentscheidung erzielt zu haben. Doch in den Schlussminuten wurde es noch einmal richtig turbulent. Der BSV warf zum Ende hin alles nach vorne und hatte eine Mega-Doppelchance. Erst setzte Marc-Henry Lange einen Freistoß aus 20 Metern mit seiner linken Klebe nur gegen den Pfosten, in der Szene danach schaffte es Justin Sadownik den Ball per Flanke genau auf das Lattenkreuz zu schlagen (76.). Der Frust machte sich beim BSV breit, doch die Schlussphase hatte es noch einmal in sich. In der 88. Minute bekam Bramfeld einen Freistoß zugesprochen, zuvor hatte Ahmed Ak seinen Gegenspieler gefoult. Danach musste aber Ak vom Platz getragen werden, der kurz vor der eigenen Bank, außerhalb des Spielfeldes, plötzlich zusammenbrach. Bramfeld führte den Freistoß aus, an dessen Ende Nikolaos Christodoulos den 2:3-Anschluss erzielte (89.). Bei diesem Endstand blieb es am Ende aber auch. Das Ende einer extrem wilden Achterbahnfahrt am Samstag-Nachmittag an der B75.

Ahmed Ay

Ahmed Ay musste nach seinem Kreislaufzusammenbruch vom RTW abgeholt werden. Foto: Heiden

Yavuz lobt „bemerkenswerte Leistung“ – Henning enttäuscht

„Mit einem Auge war man bei Ahmed, mit dem anderen beim Spiel, weil es ja auch nochmal sehr stressig wurde“, rang MSV-Coach Yavuz trotz des Sieges nach dem Spielende nach Worten, fügte dann aber doch an: „Wir haben vom Start weg spüren lassen, dass wir uns was vorgenommen haben. Was durchaus bemerkenswert und nicht selbstverständlich ist, dass wir nach der kalten Dusche total bei der Sache geblieben sind und unseren Plan runtergespielt haben. Die Jungs haben heute einen kühlen Kopf bewahrt, auch wenn es mal stressig wurde, und versucht, ihre Stärken auf den Platz zu kriegen.“ Und weiter: „Wir haben uns heute sowohl nach vorne als auch nach hinten gegenseitig unterstützt, so dass wir die Löcher, die in den letzten zwei Wochen entstanden sind, heute weitestgehend vermeiden konnten. Dadurch standen wir kompakt und haben es sowohl gut verteidigen als auch gut kontern können. Unterm Strich war das auf jeden Fall eine Leistungssteigerung zur letzten Woche. Dass es am Ende auch zu drei Punkten gereicht hat, ist umso schöner für die Jungs.“ Enttäuscht zeigte sich dafür auf der Gegenseite BSV-Übungsleiter Carsten Henning. „Dazu gibt es eigentlich nichts zu sagen. Zu der Leistung fehlen einem die Worte. Wenn man im Fußball die Aspekte Als Maßstab nimmt, dass man Zweikämpfe führt und ein gewisses Passspiel an den Tag legt, dann waren wir davon heute meilenweit entfernt“, polterte der Bramfeld-Trainer und ergänzte abschließend: „Wir haben heute gar nichts auf die Platte bekommen, weil wir auch gar nichts investiert haben. Wir haben uns übertölpeln lassen von Meiendorfs Taktik, nur lange Bälle zu schlagen. In der Anfangsphase hatten wir schon Glück, schießen dann mit der ersten Möglichkeit das 1:0 – und eigentlich kann so ein Spiel dann nicht besser laufen. Aber wenn kein Ball beim Mitspieler ankommt, kannst du letztlich auch mit Einwechslungen nichts mehr entgegenwirken, wenn die Basics fehlen.“ Meiendorf zog damit am BSV in der Tabelle vorbei.

Die gesamte AFH-Redaktion wünscht Ahmed Ak eine schnelle Geneseung und gute Besserung!

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.