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Regionalliga Nord

Trotz Elfer-Chaos – Eintracht holt Heimsieg

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Der FC Eintracht Norderstedt hat trotz des siebten verschossenen Elfmeters in Folge einen Dreier gegen eine aufopferrungsvoll kämpfende SpVgg Drochtersen/Assel eingefahren. Am Ostermontag schlugen die Seeliger-Schützlinge den Aufsteiger vor 520 Zuschauern mit 3:2.

David Lara Karg verpasst die große Chance zur Eintracht-Führung. Foto: Mundt

David Lara Karg verpasst die große Chance zur Eintracht-Führung. Foto: Mundt

Die Partie an der Ochsenzoller Straße begann mit einer etwas frischer wirkenden Eintracht, während die Gäste erst einmal abwarteten und dann nach einer Viertelstunde eiskalt zuschlugen. Nach einem Einwurf hatte die Hintermannschaft von Norderstedt große Probleme das Leder zu klären, was sich Nikola Serra zu Nutzen machte und den Ball zur Drochtersen-Führung über die Linie drückte. Doch die Eintracht zeigte sich vom Rückstand relativ unbeeindruckt: Ermir Zekjiri kam über rechts frei durch und wollte den Ball quer zu Jan Lüneburg legen. Doch dem Stürmer der Eintracht fehlte ein halber Meter um das Spielgerät in den Maschen zu versenken (17). Nur fünf Zeigerumdrehungen später gelang den Seeliger-Schützlingen dann der verdiente Ausgleich. Deran Toksöz bediente im Sechzehner David Lara Karg, der das Leder halb im Fallen noch mit der Fußspitze erwischte und halbhoch im linken Toreck platzierte. Und nur wenige Sekunden später hätten die Gastgeber sogar in Führung gehen müssen, doch David Lara Karg versagten, gegen einen gut aufgelegten SpVgg-Keeper Christoffer Schellin, die Nerven (24.). Es folgte etwas Leerlauf, ehe die Maaßen-Elf kurz vor dem Pausentee erneut zuschlug. Finn-Patrick Gierke startete über links den Turbo und ließ sowohl Marin Mandic als auch Eintracht-Capitano Philip Koch auf der Außenbahn stehen. Sein Schuss landete dann allerdings nur am Querbalken – von dort sprang das Leder aber zu Kevin Krottke, der im Rückraum Jasper Gooßen mustergültig bediente. Der 20-Jährige brachte den Ball dann, mit einem schönen Abschluss, im Tor unter (37.). Norderstedt startete wie die Feuerwehr in Abschnitt zwei:

Deran Toksöz im Zweikampf mit Jannes Elfers. Foto: Mundt

Deran Toksöz im Zweikampf mit Jannes Elfers. Foto: Mundt

Erst haute Jan-Phillipp Rose einen Freistoß aus knapp zwanzig Metern in die Drochtersen-Mauer, doch Philipp Koch brachte den zweiten Ball hinter die Abwehr und dort konnte Rose das Leder, mit einem sehenswertem Flugkopfball, über die Linie drücken (50.). Und nur weitere drei Minuten später hatten die Gäste sogar Glück, nachdem Benjamin Zielke, der an der eigenen Grundline den Zweikampf gegen Steven Lindener verlor und diesen dann, bei seinem Weg durch den Strafraum, von den Beinen holte. Philipp Koch trat für die Eintracht an und haute das Spielgerät über den Kasten – der siebte verschossene Strafstoß in Folge. Die Seeliger-Truppe hatte nun Blut geleckt. Eine Koch-Ecke landete auf dem Schädel von Jan Lüneburg und sein Kopfball verfehlte das Tor nur knapp (63.). Sechs Minuten vor Ultimo gelang den Gastgebern dann der große Coup. Nach einem Drochtersen-Angriff schlug David Lara Karg das Leder aus der eigenen Hälfte und schickte damit gleichzeitig Jan Lüneburg auf die Reise. Der 25-Jährige wurde dann im Strafraum von Sven Sören Zöpfgen gefoult, wofür der SpVgg-Spieler den roten Karton sah. Der eingewechselte Björn Nadler nahm sich dem Strafstoß an und versenkte das Leder sicher im rechten unteren Eck. Und in der Nachspielzeit hätten die Rot-Weißen sogar noch einen drauf setzten können, doch Lüneburg scheiterte, nach einer flachen Hereingabe vom eingewechselten Lindener, an Schellin (90.+3).

Fühlt sich und seine Mannschaft benachteiligt: Drochtersen-Coach Enrico Maaßen. Foto: Mundt

Fühlt sich und seine Mannschaft benachteiligt: Drochtersen-Coach Enrico Maaßen. Foto: Mundt

Gäste-Coach Enrico Maaßen beschwerte sich nach dem Spiel über die Ansetzung durch den Norddeutschen Fußball-Verband: „Es sind gerade einmal 48 Stunden zwischen dem Pokalspiel und dem Nachholspiel gewesen, weshalb wir die Mannschaft auf neun Positionen verändert haben. Wir haben im Vorfeld versucht das Spiel, was vom Verband sensationell schlecht angesetzt wurde, zu verlegen. Norderstedt ist uns da gar nicht entgegen gekommen und deshalb sind wir auch sehr enttäuscht. Aber man sieht sich im Leben immer zwei Mal. Das haben wir uns gemerkt“, so Maaßen, der seiner Mannschaft ein großes Lob aussprach: „Die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft und ein richtig gutes Spiel abgeliefert“, so der 32-Jährige. Norderstedt-Zepterschwinger Thomas Seeliger erklärte die Beweggründe des Vereins: „Im Hamburger Bereich wird auf uns, wenn es um den Pokal geht, auch keine Rücksicht genommen. Zudem wollten wir im Rhythmus bleiben und auch wir wollten zum Beispiel unser Spiel gegen Hannover verlegen, was auch nicht geklappt hat“, so der 49-Jährige, der sich anschließend zum Spiel äußerte: „Wir waren die aktivere Mannschaft mit den besseren Chancen und haben deshalb auch verdient gewonnen. Trotzdem dürfen die Gegentore so nicht fallen“, so der Coach, der anfügt: „Wir hätten schon beim ersten Elfmeter in Führung gehen müssen und es ist natürlich schon sehr ärgerlich, wenn man sieben Elfmeter in Folge verschiest“, so Seeliger. „Ich mochte beim zweiten Strafstoß gar nicht mehr hingucken. Aber irgendwann musste diese Serie auch mal reißen“, scherzte der in Medebach geborene Coach abschließend.

Foto: Lars Mundt (Smart Art)

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.