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Oberliga Hamburg

0:6 gegen „Dasse“: Raubvögel stürzen weiter ab

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Sieben Spiele in Folge ohne einen Sieg: Der SC Condor trudelt immer weiter in Richtung Oberliga-Abstieg. Gegen den amtierenden Meister TuS Dassendorf setzte es eine 0:6-Klatsche. Dabei hatte SCC-Coach Flo Neumann schon nach vier Minuten Angst, dass die Pleite höher ausfallen könnte.

Erzielte zwei Treffer und jubelt hier über das 1:0: Dassendorf-Boss Sven Möller. Foto: Heiden

„Nach dem frühen Gegentor hatte ich schon kurz Angst, dass es heute böse wird“, gab Condor-Trainer Florian Neumann nach dem Abpfiff ganz offen und ehrlich zu. Und tatsächlich sah es nach den ersten Minuten so aus, als würde es für die Raubvögel erneut eine ordentliche Packung geben. Gerade einmal vier Minuten waren auf der Uhr, als Rinik Carolus Sven Möller von der linken Seite bediente und dieser aus 16 Metern einfach mal abzog. Sein Flachschuss schlug in der linken unteren Ecke ein, die frühe Führung für die Gastgeber (4.). Doch die erwartende Tor-Flut in den kommenden blieb vorerst aus. Erst nach über einer halben Stunde legte der amtierende Meister nach, der die Partie völlig unter Kontrolle hatte. Henrik Dettmann flankte von der rechten Außenbahn in die Mitte und Möller hatte gleich zwei Gegenspieler gegen sich. Beide gingen aber nicht wirklich zum Ball und der TuS-Stürmer vollstreckte per Kopf zum 2:0 (33.). Der vorhin ausgebliebene Torrausch sollte nun folgen. Schon 120 Sekunden später lag die Pille nämlich erneut im Netz. Kristof Kurczynski zog aus 15 Metern einfach mal ab und die Pille landete in den Maschen (35.). In diesem Rhythmus ging es weiter. Diesmal waren es 180 Sekunden, ehe es erneut klingelte. Mark Hinze schickte Rinik Carolus auf die Reise, für den sich Raum ergab, weil Max Grablewski ausrutschte. Carolus war auf und davon, entschied sich selbst abzuschließen und versenkte das Leder dann im langen Eck (38.). Drei Tore innerhalb von fünf Minuten ließen die Richter-Schüler jedenfalls für den Rest der ersten Halbzeit einen Gang zurück schalten. Der zweite Durchgang begann dann aber ähnlich für die Raubvögel, wie der erste. Henrik Dettmann nahm aus 20 Metern einfach mal Maß und donnerte die Pille dann in den rechten oberen Knick (56.). Ein absolutes Traumtor, der schönste Treffer des Tages.

Kerim Carolus (li.) schirmt hier Özgür Bulut im Mittelfeld gerade noch so ab. Foto: Heiden

Für die schönste Szene des Tages sorgten dann aber die Gastgeber. Denn: Nach einer guten Stunde rief Condor-Trainer Florian Neumann seinen Kapitän Cassian Klammer an die Außenlinie, um ihn ein Handy in die Hand zu drücken. Nachdem Klammer dort kurz drauf rumdrückte löste Neumann auf, dass Klammers Frau ein Kind erwarte. So viel sei gesagt: Der/die Kleine lässt sich noch etwas Zeit. Etwas Zeit ließen sich auch die Gäste und zwar mit dem letzten Treffer des Tages. Nach Zuspiel von Maximilian Dittrich vollstreckte Sven Möller mit der Pike zum 6:0 für Dasse. „Das war ein sehr souveräner Auftritt von uns. Wir haben heute vieles richtig gemacht. Für uns ist das ein rundum gelungener Auftritt. Wir haben unser Ziel umgesetzt und sind zufrieden“, bilanzierte Dassendorf-Coach Jean-Pierre Richter nach dem Abpfiff und fügte an: „Ich hoffe, dass wir nicht nur kurzfristig rollen, sondern eine Lawine lostreten. Wir wollen das nun in der nächsten Woche bestätigen. Wir haben es nun ja nicht mehr in der eigenen Hand, aber wir werden die Augen offen halten.“ Auf der Gegenseite, bei Raubvögel-Trainer Florian Neumann, sitzt der Frust weiterhin tief. „Es ist immer blöd, wenn man verliert – und dann noch in der Höhe. Wenn man 0:6 verliert, was will man dann erzählen. Ich fand, dass wir es in der zweiten Halbzeit versucht haben, spielerisch zu lösen. Auch, wenn ein 0:6 sehr hoch ist, kann ich sagen, dass die Truppe sich nicht hängen lassen hat“, so Neumann, der abschließend die klare Marschroute für den Rest der Saison ausgab: „Wir müssen nun in den letzten acht Spielen weiter nach vorne schauen. Auch wenn Wedel gewonnen hat, ist der Abstand zu HEBC immer noch derselbe.  Danach haben wir uns aber gefangen und haben das Spiel angenommen. 26 Gegentore in den letzten Spielen sind dennoch deutlich zu viel. Da müssen wir ran.“

Foto: Heiden

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.