Connect with us

Oberliga Hamburg

2:2-Remis: Paloma holt „Punkt für das Herz“

Published

on

Überraschung vor 290 Fans: Der USC Paloma trotzte der TuS Dassendorf am Sonntagvormittag ein 2:2-Remis ab. Zwischenzeitleich hatten die Tauben sogar geführt. Zudem gab Schiedsrichter Florian Schwarze ein klares Tor von Sven Möller nicht. Spät ließ der USC sogar noch den Siegtreffer liegen.

Tarec Blohm machte ein gutes Spiel und bereitete das 1:0 von Len-Aike Strömer vor. Foto: Heiden

„Das wir heute sogar noch hätten gewinnen können, ist das Schönste an diesem Tag. Es ist ein Punkt für das Herz“, strahlte USC-Trainer Steffen Harms nach Ende der 90 Minuten am Sonntag-vormittag an der Brucknerstraße über das gesamte Gesicht. Immerhin hatten seine Tauben nur kurz zuvor einen Punkt gegen die TuS Dassendorf dort geholt. Aber der Reihe nach. Denn nach einer langen Abtastphase, in der Paloma bereits andeutete, dass sie ein gutes Spiel absolvieren würden, hatten zuerst die Gäste die erste Chance des Spiels. Nach einem Gewühl im Strafraum tauchte plötzlich Kerim Carolus aus recht spitzen Winkel vor dem USC-Kasten auf und zwang Jannis Waldmann zu einer starken Parade. Auch den Abpraller von Mattoa Maggio hielt der Torhüter (20.). Paloma ließ hinten wenig zu, agierte nach vorne aber ohne Durchschlagskraft. Dominic Ulaga gewann das Kopfballduell gegen Marcel Lenz im Mittelfeld, Aust passte nicht auf und plötzlich war Pascal Haase auf und davon. Doch dieser geriet am Sechzehner ins Stolpern und verlor die Kugel wieder (26.). Und da auch Sven Möller nach einer Hereingabe von Maxi Dittrich den Ball knapp rechts neben den Pfosten setzte, hieß es zur Pause 0:0. Mit der ersten Chance nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste dann aber in Front. Tarec Blohm spielte einen starken Pass in die Tiefe auf Len-Aike Strömer, der aus spitzem linken Winkel vor Waldmann auftauchte. Strömer zimmerte die Kugel auf das kurze Eck und versenkte das Leder im Netz (53.). Doch die Tauben ließen sich von der Führung nicht beeindrucken und holten zum Gegenschlag aus. Pascal Haase versuchte es aus der zweiten Reihe und Amando Aust fälschte den Ball rechts raus zu Michel Blunck ab. Dieser hob das Leder in die lange Ecke, doch Gruhne kam noch mit den Fingerspitzen an die Pille und lenkte die Murmel so noch an die Latte (58.). Sechs Minuten später zappelte der Ball dann im Netz. Der erst eingewechselte Denny Schiemann war auf dem rechten Flügel frei durch, flankte dann in die Mitte und dort nicket Michel Blunck aus wenigen Metern mit dem Kopf zum Ausgleich ein (64.). Der nicht unverdiente Ausgleich zu diesem Zeitpunkt, auch wenn dieser beinahe keine 60 Sekunden gehalten hätte. Dassendorf führte den anschließenden Anstoß kurz aus und schnell aus und von der Mittellinie zog Sven Möller urplötzlich ab.

Konnte es nicht glauben, dass sein Schuss nicht im Tor gewesen sein soll: Sven Möller. Foto: Heiden

Waldmann stand zu weit vor seinem Kasten und der Ball landete einen knappen Meter hinter der Linie. Doch Referee Florian Schwarze gab das Tor nicht – sehr zum Ärger der Gäste (66.). Das Tor fiel hingegen auf der anderen Seite und versetzte die Tauben in absolute Ektase. Dassendorf hatte einen Freistoß, den blockte Paloma und dann wurde Tom Bein auf die Reise geschickt. Dieser wartete ganz lange mit dem Abschluss und stocherte die Pille am Ende an Gruhne vorbei in die lange Ecke (78.). Doch die Führung hatte nur fünf Minuten Bestand. Dann war es Marcel Lenz, der für den ebenfalls eingewechselten Marcel von Walsleben-Schied auflegte und dieser nickte zum 2:2 ein (83.). Doch die dicke Chance auf den Sieg hatten dann erneut die Hausherren. Denny Schiemann war frei durch, kam ins eins gegen eins gegen Gruhne und schoss den Keeper nur an. Auch im Nachfassen hatte Gruhne den zweiten Schuss sicher (89.). „Wir haben uns heute sehr schwer getan. Der Gegner hat uns heute vor das eine oder andere Problem gestellt. Es ist im Endeffekt eine große Enttäuschung, dass die Mühen der letzten Wochen nicht bestätigt werden konnten. Uns hat eine deutlich bessere Passquote gefehlt, die uns ordentlich ins Rotieren gebracht hat. Dieser Punkt kann uns nicht zufriedenstellen“, stellte TuS-Trainer Jean-Pierre Richter nach dem Abpfiff klar und fügte an: „Der Ball war definitiv hinter der Linie, selbst die Auswechselspieler haben es uns bestätigt. Für den Assistenten war es sehr schwer zu sehen. Für uns ist es im Endeffekt bitter.“ USC-Übungsleiter Steffen Harms bilanzierte: „Das war ein schöner und intensiver Paloma-Vormittag, so wie wir es uns gewünscht haben. Wir haben viel vom Tor weggehalten in der ersten Halbzeit, das hat mir gut gefallen. Die Jungs haben für das Comeback das größte Kompliment verdient. Sie haben die Leute probiert zu unterstützen, haben die Dreierkette immer wieder genervt. Wir waren zickig auf dem Feld“, so Harms, der zum Möller-Tor abschließend ergänzte: „Wenn er drin war, dann war es für Dassendorf bitter. Für uns war es ein Moment, den man vielleicht auch mal braucht, wenn man etwas gegen die TuS Dassendorf holen will.“

Foto: Heiden

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.