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Oberliga Hamburg

3:4 – Rugenbergen gewinnt Spektakel bei Vicky

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Nach acht Minuten lag der SV Rugenbergen beim SC Victoria Hamburg mit 0:2 hinten, am Ende konnten die Gäste trotzdem jubeln. In einem spektakulären Spiel setzte sich der SVR mit 4:3 durch. „Wer Tore sehen will, kann auch zu den Amateuren gehen“, meinte Palapies im Anschluss.

Denn SV-Trainer Ralf Palapies war von der Zuschauerzahl, die bei 236 lag, etwas enttäuscht. „Das ist sehr schade. Es ist eine gute Zahl, aber für so ein Spiel viel zu wenig.“ Tatsächlich wurde den Zuschauern im Stadion Hoheluft einiges geboten. Da war zum einen die Heimmannschaft, die einen Blitzstart hinlegte. Bergmann spielte einen langen Ball in den Lauf von Scharkowski, der vollkommen frei aufs Tor zulaufen konnte. Seinen flachen Abschluss konnte Torwart Waldmann nicht mehr abwehren – 1:0 (5.). Nur drei Minuten später legte Vicky per Konter nach. Scharkowski bediente von Appen, der den Ball an Wohlers weitergab. Dieser hämmerte den Ball aus 18 Metern an den rechten Innenpfosten, von wo der Ball über die Linie sprang. Doch diese Führung gab der Victoria keine Sicherheit. Denn es gab auch eine Gästemannschaft, die durch den Doppelschlag sogar eher motiviert wurde und kapitalen Fehlern der Vicky-Hintermannschaft förmlich eingeladen wurde. Erst profitierte Bouveron von einem Schnitzer in der Vicky-Abwehr und zog aus 17 Metern ab. Lohmann konnte den Ball mit einem starken Reflex über die Querlatte lenken (10.). Drei Minuten später vertändelte Lange den Ball am eigenen Strafraum gegen von Bastian Brzezinski, der direkt auf Bouveron weiterleitete. Dieser ließ Lohmann keine Chance und erzielte den Anschlusstreffer. Victoria Hamburg war nun völlig von der Rolle. Die Pässe waren zu ungenau und im Mittelfeld wurde nahezu jeder Zweikampf verloren. Das konnten die Gäste ausnutzen und drehten das Spiel. Den Ausgleich besorgte Max Scholz, der nach einer Kopfballverlängerung von Beese goldrichtig am langen Pfosten stand und den Ball volley über die Linie donnerte (28.). Das 2:3 fiel etwas glücklich.

Schulz zog aus spitzem Winkel ab und hatte Glück, dass sein scharfer Schuss in der Mitte leicht abgefälscht wurde. Dadurch landete der Ball unhaltbar für Waldmann im langen Eck (33.). Rugenbergen hatte das Spiel tatsächlich innerhalb von 25 Minuten gedreht und nahm die Führung auch mit in die Pause. In der zweiten Hälfte wirkte Vicky zwar sattelfester, doch in der Offensive gelang den Blau-Gelben zu wenig. Die Chancen hatten weiterhin nur die Gäste. Rühmann spielte einen Traumpass in den Lauf von Bouveron, der an Lohmann scheiterte. Den Nachschuss von Voorbraak konnte Siemsen mit einem starken Einsatz abwehren (58.). Auch bei der nächste Szene in Vickys Strafraum herrschte eine große Unordnung. Bourveron bediente von rechts außen Scholz, der mit seinem Schuss an Lohmann scheiterte. Es folgten wilde Szenen bei denen die Rugenbergener aus allen Lagen feuerten. Im vierten Versuch landete der Ball dann im Netz, Sven Worthmann drückte das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie (66.). Die Gastgeber stemmten sich in der Folge gegen die drohende Niederlage. Torwart Waldmann konnte einen hohen Ball nicht festhalten, das Spielgerät landete bei Schuhmann. Dieser zog direkt ab, doch Rühmann klärte auf der Linie (75.). In der 90. Minute kam nochmal Spannung auf, denn Vicky kam per Freist0ß zum 3:4. Monteiro Branco zirkelte das Leder perfekt über die Mauer unhaltbar für Waldmann ins Tor. Der Treffer fiel aber zu spät, Rugenbergen konnte den knappen Erfolg über die Zeit retten.

„Hier zu gewinnen ist etwas ganz besonderes. Es war ein super intensives Spiel, die erste Halbzeit war gefühlt nur 15 Minuten lang“, meinte ein zufriedener Ralf Palapies nach dem Abpfiff. Für sein Team war es das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen – insgesamt holte Rugenbergen dabei sieben Punkte und ist jetzt seit sieben Spielen ungeschlagen. „Ich glaube, dass diese vielen Nachholspiele etwas auslösen. Wir haben diese Woche gar nicht trainiert, sondern nur gespielt. Durch den Lauf, den wir dabei irgendwie entwickelt haben, konnten wir immer mit sehr breiter Brust auftreten“, fand der SV-Trainer dem dichten Spielplan etwas positives ab. Davon war auch sein Gegenüber, Jean-Pierre Richter beeindruckt. „Rugenbergen hat heute absolut verdient gewonnen“, zollte Vickys Trainer dem Gegner Respekt. Sein Team hatte sich allerdings auch phasenweise selbst geschlagen. „Wir hatten heute in den Beinen und im Kopf nicht die Frische und haben sehr viele individuelle Fehler gemacht. Im Verhalten gegen den Ball waren wir sehr statisch und auch ein bisschen faul“, bilanzierte Richter. Für Victoria Hamburg war es erst die dritte Niederlage im eigenen Stadion, zuletzt hatten die Blau-Gelben sechs Spiele in Folge gewonnen und dabei 24 Tore erzielt. Nun also noch ein 3:4 gegen Rugenbergen – Spektakel und guter Fußball wird an der Hoheluft schon seit Monaten geboten. Von daher war der Appell von Palapies mehr als verständlich und auch total logisch: Einfach mal wieder öfter zu Spielen der Amateure kommen!

Foto (Archivbild): KBS-Picture

Leitender Redakteur: Jonas studiert Politikwissenschaften an der Universität Hamburg. Der 22-Jährige kommt von der Nordseeinsel Föhr und interessiert sich für alle Themen rund um den Fußball in Hamburg und in der Welt.