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Oberliga Hamburg

„David gegen Goliath“: HEBC „zerschleudert“ T05

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Große Überraschung am Reinmüller! Vor rund 300 Zuschauern bezwang HEBC am Sonntag Teutonia 05 verdient mit 4:3. Die Lila-Weißen holten sogar einen zwischenzeitlichen Rückstand wieder auf. HEBC-Trainer Jörn Großkopf verriet im Anschluss an die Begegnung auch sein neues Erfolgsrezept.

Davidson Eden (m.) legt hier das 2:1 für T05-Knipser Noor Al Tamemy auf. Foto: KBS-Picture

Die Gastgeber starteten wie die Feuerwehr in die Begegnung. Mats Kosik zog nach 180 Sekunden von der Sechzehnerkante ab, doch sein Schuss wurde zuerst geblockt. Der Abpraller landete auf dem Schlappen von Köhler, der aus sieben Metern eiskalt zur HEBC-Führung vollstreckte. Die überraschende Führung für die Großkopf-Elf, die aber nur sechs weitere Minuten Bestand hatte. Aytac Erman tunnelte Ilyas Ide mit der Hacke und schickte damit gleichzeitig Davidson Eden auf die Reise. Sein Querpass landete im Fünfmeterraum bei Nick Gutmann, der zum 1:1-Ausgleich einschob (9.). Die rund 300 Zuschauer, von dem tollen Start beider Teams angesteckt, machten ordentlich Stimmung und sahen eine nächste Chance für die Gastgeber. Ilyas Ide spielte einen schönen Diagonalball in den Strafraum zu Fabian Lemcke, der mit seinem Abschluss aber zu lange zögerte (21.). Besser machte es die Elf von Matthias Reincke, der Sören Titze als Trainer vertrat. Davidson Eden scheiterte im ersten Versuch noch an HEBC-Schlussmann Tino Nennhaus, doch dann drückte Noor Al Tamemy den Ball doch noch über die Linie (26.). Lange Zeit zum Jubeln sollten die Kreuzkirchler aber nicht haben – innerhalb von nicht einmal 60 Sekunden erzielten die Lila-Weißen den erneuten Ausgleich. Im direkten Gegenzug servierte Janek Bundt den Ball flach und scharf in die T05-Box, wo Shawn Kuhnert goldrichtig stand und zum 2:2-Ausgleich einnetzte (27.). Wer sich nun auf etwas mehr Ruhe im Spiel einstellt hatte, sah sich getäuscht. Denn: Noch vor dem Pausentee drehten die Gastgeber die Partie auf 3:2. Kevin Trapp zimmerte einen Freistoß aus 25 Metern auf das Teutonia-Tor und Torwart Semir Svraka ließ den Ball nach vorne klatschen. Janek Bundt bedankte sich und staubte aus kurzer Distanz ab (37.). Mit der 3:2-Führung für HEBC ging es erstmal zurück in die Kabinen.

Janek Bundt, hier beim 3:2, erzielte den späten und wichtigen Treffer für den HEBC. Foto: KBS-Picture

Doch Teutonia 05 startete extrem gut in den zweiten Durchgang. Vier Minuten nach Wiederanpfiff senkte sich eine Flanke von Noor Al Tamemy ins lange Eck – 3:3. Plötzlich war alles wieder offen und die Reincke-Elf drückte auf den Siegtreffer. Nach einer guten Stunde zirkelte Gerrit Pressel einen Freistoß ins rechte Eck, doch Nennhaus war zur Stelle und parierte (62.). Glück hatte die Großkopf-Elf auch vier Minuten später, als Al Tamemy etwas zu genau zielte und mit seinem Schuss nur den Pfosten traf (66.). Und auch HEBC-Keeper Nennhaus durfte sich noch ein weiteres Mal auszeichnen, rettete eine knappe Viertelstunde vor dem Ende gegen Al Tamemy den Punkt (72.). Selbst schlug HEBC in den Schlussminuten zu – und wie! Kevin Trapp hämmerte einen Freistoß aus 30 Metern direkt unter die Latte, Svraka konnte den Ball gerade noch klären. Der Abpraller landete vor den Füßen von Janek Bundt, der das Leder zum 4:3 über die Linie drückte. Pure Ektase am Reinmüller und bei den Gastgebern, die zuletzt zwei Spiele in Folge nicht gepunktet hatten. „Das war so stark wie noch nie“, freute sich HEBC-Trainer Jörn Großkopf nach dem Abpfiff und fügte an: „Auch wenn Teutonia mehr Ballbesitz hatte, ist der Sieg für mich verdient.“ Pikant: Großkopf erzählte seinen Kickern vor dem Spiel eine Geschichte. Der HEBC-Trainer: „Ich habe den Jungs die Geschichte von David gegen Goliath erzählt. Und David hat mit einem klaren Plan, die Steinschleuder zu nehmen bevor der Riese da ist, ihn dann erlegt“, so Großkopf weiter, der dennoch ergänzte: „Keiner hat einen Pfefferling auf uns gesetzt. Ich freue mich jetzt auf den Kasten Bier von Danny Zankl (TSV Sasel) und Jan Schönteich (TuS Dassendorf). Diesen hatten sie uns versprochen, wenn wir Teutonia schlagen.“ T05-Trainer Matthias Reincke ärgerte sich nach Abpfiff: „Wir waren überhaupt nicht wach und präsent. Der späte Freistoß war der Knockout für uns. Das war teilweise hanebüchen bei uns in der Defensive.“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.