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Kolumne

Klookschieter: Der Buchholz-Zoff – T05-Statement zu Sponsor

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Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der Zoff rund um den TSV Buchholz 08 und das T05-Statement zu Sponsor „Lukoil“.

Auweia, auweia habe ich da was ausgelöst in der vergangenen Woche. Die Berichte rund um den Streit zwischen dem TSV Buchholz 08 und dem Hamburger Fußball-Verband, bei dem es um die Ansetzungen der letzten verbleibenden Oberliga-Nachholspiele ging, hat ordentlich Wellen geschlagen. So große Wellen, dass am Ende sogar mehrere Proteste beim Sportgericht des Verbandes eingegangen sind. Erst einer von Buchholz gegen die Ansetzung des Vicky-Spiels am Holzweg, dann einer von Vicky gegen die Ansetzung am Sonntag an der Otto-Koch-Kampfbahn und sogar die Forderung nach drei Punkten am grünen Tisch. Am Ende haben alle sich am Freitag in einer Videokonferenz zusammengeschaltet und darüber gesprochen. Nun gut, dass dies Minimum fünf Tage zu spät passiert ist, darüber kann man an dieser Stelle mal hinwegsehen. Das Vicky am Ende mit seinem Protest einen Rückzieher gemacht hat und die Begegnung sportlichen auf dem Platz austragen wollte, ehrt Trainer Sören Titze. Immerhin hatte mit dem ganzen Chaos die Buchholzer Mannschaft auch überhaupt gar nichts zu tun, ebenso wenig wie Trainer Nabil Toumi. Auch die dürften unter dem ganzen hin und her eher gelitten haben. Dass die Buchholzer Verantwortlichen am Ende dennoch nicht mit der Entscheidung einverstanden gewesen sein sollen, passt dann wieder ins Bild. Apropos Bild. Das war tatsächlich mein Highlight am vergangenen Sonntag. Im Stadionheft vom TSV Buchholz 08, auf Seite 13, war tatsächlich ein Foto abgebildet, auf dem Buchholzer Fans auf dem Kunstrasenplatz in Niendorf am Sachsenweg standen. Hinter einer mobilen Absperrung, aber weit genug weg vom Spielfeldrand. Genau das, was am Holzweg nicht möglich sein soll. Und das Ganze auch noch vor Steinplatten. Ein Schelm wer bei dem schönen Foto böses denkt. Jedenfalls soll das Spiel zwischen B08 und Osdorf am Donnerstag gespielt werden – auf dem Kunstrasen.

Böses passiert aktuell auch in der Ukraine. Der völkerrechtswidrige Einmarsch durch Russland stellt einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte, aber auch der Weltgeschichte wieder da. Lange Zeit war uns allen Krieg nicht mehr so nah, wie aktuell. Uns erreichen schlimme Bilder, ausgelöst durch einen Präsidenten, der seinen Krieg mit Geld aus den Öl- und Gasverkäufen aus seinem Land finanziert. Dementsprechend schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, und diese Frage muss man stellen, wie es sich mit russischen Unternehmen verhält, die im deutschen Profi- und Amateursport werden. Dazu gehört auch „Lukoil“ bei Regionalligist Teutonia 05, die einer Hauptsponsoren des Vereins sind. Das Pendant dürfte an dieser Stelle der FC Schalke 04 mit „Gazprom“ sein. Wie Schalke hat sich inzwischen auch Teutonia 05 von seinem Sponsor distanziert und den Krieg in einem öffentlichen Statement verurteilt. Das ist ein erster Schritt, bei weitem aber noch nicht genug. „Der FC Teutonia 05 distanziert sich klar von Hass, Gewalt und Krieg. Wir stehen für Frieden und eine freiheitliche demokratische Grundordnung. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei allen betroffenen und leidenden Menschen in der Ukraine“, so T05. Der Verein hängte als erstes alle Banner und Fahnen an der Kreuzkirche ab und auch auf der Webseite des Vereins sind die Banner inzwischen verschwunden. Der erste Schritt ist richtig, allerdings sollte nun, gerade aufgrund der angespannten politischen Lage, eine völlige Abkopplung seitens des Sponsors folgen. Da darf es auch keine Rolle spielen, dass „Lukoil Deutschland“ lediglich im „maritimen Sektor tätig“ ist und „unabhängig vom Mutterkonzern“ arbeitet. Auch wenn es dem Verein finanziell sicher weh tun wird, muss eine deutlichere Abgrenzung erfolgen.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.