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Kolumne

Klookschieter: Fußball-Könige – Starke Kiezkicker

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Der Pokal-Auftritt der TuS Dassendorf und die überzeugende Leistung der FCSP U23.

Um 17.18 Uhr war der ganze Spuk vorbei, die Partie abgepfiffen. Zwei Tage für dieses eine Spiel und am Ende knapper verloren, als es das Ergebnis aussagt. Die TuS Dassendorf lieferte im DFB-Pokal gegen Zweitligist Dynamo Dresden eine sehr solide Leistung ab, auch wenn man am Ende mit 0:3 unterlag. Besonders positiv waren aus meiner Sicht vor allem die Bilder nach dem Abpfiff, als sich Spieler und die rund 250 mitgereisten Fans noch einmal in den Armen lagen. Viele haben den Oberligisten, für die Entscheidung nach Zwickau zu ziehen, stark kritisiert. Sicherlich auch, weil die Wendelwegler ohnehin nicht allzu beliebt bei den Hamburger Amateurfußball-Fans sind. Aber man muss konstatieren, dass es die bestmöglichen Bedingungen in diesem Stadion gab. Jeder, der etwas anderes behauptet, kann nicht vor Ort gewesen sein. Und auch wenn die Vorbereitung mit verspäteten Spielern alles andere als optimal verlief, darf „Dasse“ stolz auf die erbrachte Leistung sein. Es hatte echt den Hauch von professionellem Fußball, auch wenn die TuS dort eigentlich gar nicht hin will. Vor allem der Vereinssong „Fußball-Könige“ rundete den Auftritt ab, als alle Spieler diesen nach Spielende noch einmal anstimmten. Wer nun sich wieder darüber beschweren möchte, dass Dassendorf nicht zu Hamburg gehört und eigentlich kein Pokalsieger hätte sein dürfen, der soll das tun. Und kann sich erfreuen, dass im nächsten Jahr ein anderes Team in der ersten DFB-Pokalrunde antreten wird. Hoffentlich mit einer ähnlichen Leistung wie „Dasse“.

Drei Tore in fünf Minuten. Das Spiel mal eben kurz gedreht und dann den ersten Saisonsieg eingefahren. Was die U23 des FC Sankt Pauli am Sonntagnachmittag gegen Eintracht Norderstedt mal eben so aus der Kiste zauberte, dass hatte schon Hand und Fuß. Und tatsächlich hatte das wenig mit einer schlechten Leistung der Martens-Elf zu tun, sondern die Kiezkicker haben es einfach unglaublich gut gemacht. Und auch bei diesem Thema muss ich den Finger leider wieder in die Wunde legen. Die Nachwuchs-Teams der Bundesliga-Klubs bereichern die Regionalliga Nord. Nicht nur durch erfrischenden Fußball, sondern auch durch die jungen Talente, die so immer wieder eine Chance bekommen, im Herren-Fußball Fuß zu fassen. Das ist alles andere als selbstverständlich, wie Beispiele aus Leverkusen oder Frankfurt zeigen. Das Argument, diese Teams wurden Traditionsvereinen die möglichen Plätze in so einer Liga wegnehmen, ist für mich an den Haaren herbei gezogen. Es gibt, jedenfalls auf die Regionalliga Nord bezogen, in den letzten Jahren kein besseres Beispiel als den VfB Lübeck dafür, dass es sportlich einfach nicht reicht. Auch in den direkten Duellen nicht. Von daher heben die U23-Teams das Niveau der Liga eher an, was auch anderen Vereinen hilft. Denn diese spielen dann auf einem höheren Niveau, müssen sich mit besseren Gegnern messen. Aber zurück zu den Kiezkickern. Der Auftritt war überzeugend, die Spieler scheinen hungrig auf Siege. Und das führt am Ende zu tollen Fußballspielen. Wie am Sonntag in Norderstedt.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.