Connect with us

Kolumne

Klookschieter: Schmerzmittel-Problem – Körperkontakt

Published

on

Klookschieter
Foto: KBS-Picture

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Das Problem mit Schmerzmitteln im Fußball und das Training mit Körperkontakt.

In der vergangenen Woche hat ein Thema den Amateurfußball, nicht nur in Hamburg, beschäftigt, dass ich zugegebenermaßen gar nicht so auf dem Schirm hatte. Es ging dabei um Medikamenten-Missbrauch im Fußball. Umso mehr hat mich schockiert, was die Kollegen der ARD an das Tageslicht befördert haben. Immerhin gibt es Beispiele genug, siehe Ivan Klasnic, was für Probleme der falsche Konsum von Medikamenten und insbesondere Schmerzmittel auslösen kann. Erschreckt hat mich auch, wie offen darüber in manchen Bereichen des Fußballs gesprochen wird, beispielsweise bei dem gezeigten Amateurklub. Da waren Vereine, bei denen ich mich in der letzten Woche mal vorsichtig umgehört habe, deutlich zurückhaltender. Gerade im Amateurfußball gehe ich davon aus, dass es schon die Möglichkeit geben muss, sich zu regenerieren. Immerhin gibt es (fast) keinen Druck von außen, es geht meistens nicht um den nächsten Vertrag oder eine hohe Siegprämie. Und dennoch werden Schmerzmittel auch in der Oberliga Hamburg wie Smarties genommen, wie mir einige unter der Hand bestätigten. Das zeigt, dass wir ein Problem haben. Ein Problem, was uns alle angeht. Schließlich wollen auch wir, dass der Sport und die Spieler sauber und gesund bleiben. Schmerzmittel können da nicht die Lösung sein. Ich würde mir wünschen, dass auch die Vereine diese neuen Enthüllungen zum Anlass nehmen, auf dieses Thema Aufmerksam zu machen. Denn sowas noch zu unterstützen grenzt nahezu an Irrsinn, wenn man bedenkt, wie viele Menschen bis an ihr Lebensende beeinträchtigt sind. Reaktion, statt Legitimation.

Ein zweites heiß diskutiertes Thema in den letzten Wochen ist Körperkontakt während des Trainings. Während es in Schleswig-Holstein aktuell schon wieder erlaubt ist, mit einer Gruppe bis zehn Personen mit Körperkontakt zu trainieren, müssen sich die Fußballer in Hamburg noch etwas gedulden. Das sorgt nicht nur für nicht ganz unberechtigtes Unverständnis, sondern auch für dann „illegale Fußballspiele“ auf irgendwelchen Plätzen. Es ist schwer zu erklären, weshalb in der Stadt wöchentlich Demonstrationen mit mehreren hundert Teilnehmern stattfinden dürfen, 25 Leute auf dem Platz aber nicht Fußball spielen können. Ich nehme an dieser Stelle bewusst die Demonstration zu #blacklivesmatter aus, denn das war eine durchaus besondere Situation und überaus wichtig, auf diesen Sachverhalt, den es bis heute leider immer noch gibt, hinzuweisen. Ich verstehe inzwischen auch leider das „Problem“ nicht mehr. Die Anzahl der Neuinfektionen befindet sich seit mehreren Wochen gefühlt quasi gen null, wenn dann im einstelligen Bereich. Zumal müssten Vereine eh alle Namen der Spieler protokollieren, die beim Training anwesend waren. Auch eine mögliche Infektionskette könnte so nachvollzogen werden. Schließlich wären vor allem die Teams dafür dankbar, die noch im Lotto-Pokal spielen. Denn solange Fußballspiele verboten sind, sind ja auch dem Verband die Hände gebunden. Es kann nicht sein, dass der Profi-Fußball sogar wieder an Fans im Stadion denkt, die Amateure aber keinen Pokal spielen dürfen. Lasst die Jungs und Mädels doch endlich wieder zum richtigen Fußball auf die Plätze. Darüber wären alle dankbar.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.