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Kolumne

Klookschieter: Super-Rothosen – Traurig, T05

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Klookschieter

Klookschieter, auf hochdeutsch Klugscheißer: In unserer Kolumne fasst unser Chefredakteur Niklas Heiden sein wichtigstes Thema der vergangenen letzten Woche zusammen. Heute im Blickpunkt: Die überzeugende Leistung der Hamburger SV U21 und die Stimmung bei Teutonia 05. 

Zwei Pässe, kurz und schnell in die Offensive. Am Ende kommt der Ball von rechts herein, in der Mitte hält Tobias Fagerström den Fuß hin und der Ball zappelt im Netz. Es war nur einer der vielen schönen Angriffe der U21 des HSV am Sonntag gegen Holstein Kiel II. Son gut hat man die Mannschaft lange nicht mehr gesehen. Erfrischenden Fußball bietet Trainer Hannes Drews, der zuletzt Erzgebirge Aue vor dem Abstieg rettete. Und das trotz einer Fünferkette, die der 37-Jährige auch bei den Rothosen spielen lässt. So guten Fußball hat man an der Hagenbeckstraße lange nicht mehr gesehen. Wohl zuletzt unter Joe Zinnbauer, der mit seinem Team auch Herbstmeister wurde und dann später zu den Profis befördert wurde. Zinnbauer durfte seine Aufgabe im Nachwuchs nicht beenden, Drews hoffentlich schon. Denn dann wäre für die Regionalliga-Truppe in diesem Jahr sicherlich auch mehr drin, als beispielsweise in der letzten Spielzeit. Ein Garant für den Erfolg bisher: Die offene Art des Cheftrainers, der seine Spieler mitbestimmen lässt, wie gespielt werden soll. Das scheint bei den angehenden Profis gut anzukommen, die Spielfreude ist jedem einzelnen Spieler anzusehen. Wo so eine positive Dynamik hinführen kann, ist aus der Vergangen-heit bekannt. Wichtig ist nun nur, dass auch die Profis ihre Aufgabe erfüllen. Denn nur dann kann eine U21 auch in Ruhe arbeiten. Sollte dieser Fall eintreten, dann ist viel möglich in dieser Saison. Da lege ich mich jetzt schon einmal fest. Zu wünschen wäre es nicht nur dem Team, sondern auch Hannes Drews.

Weniger rund läuft es dafür bisher bei Teutonia 05. Nach zwei Niederlagen in Folge stehen die Ottenser bereits am zweiten Spieltag mit dem Rücken zur Wand. Null Zähler nach zwei Spieltagen, da hatte man sich beim ambitionierten Oberligisten sicherlich mehr vorgestellt. Und im Hintergrund scheint es schon zu brodeln, wie man immer wieder hört. Titze soll weg, wird dabei immer wieder gemunkelt. Für den Trainer selbst keine einfache Situation, wenn einige Verantwortliche im Hintergrund immer wieder versuchen, am Trainer-Stuhl zu sägen. Der Trainer kann nur weiter machen und gute Miene zum bösen Spiel spielen. Mehr bleibt ihm nicht übrig. Wie viel möglich wäre beim Verein an der Kreuzkirche, wenn nicht immer wieder so ein künstlicher Druck aufgebaut werden würde, mag man sich gar nicht ausmalen. Würde Ruhe in diese Mannschaft einkehren, könnte man sich sicherlich auf das Kerngeschäft Fußball konzentrieren. Dann würde man nämlich auch seine Ziele erreichen. Aber unter den aktuellen Umständen sind auch diese wieder in Gefahr. Und das Schlimmste: Man kann dem Trainer oder der Mannschaft nicht mal einen größeren Vorwurf machen, weil die Probleme hausgemacht sind. Und auch deshalb wird es am Ende der Saison auch wieder nichts werden mit dem Aufstieg. Weil an der Kreuze nicht alle an einem Strang ziehen, sondern immer eigene persönliche Interessen verfolgt werden. Aber leere Versprechungen gewinnen keine Titel. Titel gewinnt man als Team. Und ein Team muss wachsen. In Ruhe. Ohne Trainer-Diskussion.

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.