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Regionalliga Nord

Lucky-Punch ärgert HSV II: Oldenburg bleibt an der Spitze

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HSV
Foto: KBS-Picture

Keine Punkte vor 450 Fans! Die U21 des HSV kassierte am Sonnabend eine späte 1:2-Pleite gegen den VfB Oldenburg. Erst in der Nachspielzeit sicherte sich der Tabellenführer den Dreier. Dabei waren zuvor eigentlich die Rothosen am Drücker. Coach Pit Reimers lobte sein Team trotzdem.

Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den VfB Oldenburg verlief für die U21 des Hamburger SV alles andere als rund. Neben einer Hand voll Corona-Fälle im eigenen Team mussten die Rothosen gegen den Liga-Primus aus dem Marschwegstadion auch auf vier Nationalspieler verzichten. Mit nur vier Ersatzspielern auf dem Platz, drei davon aus der eigenen U19, startete die Mannschaft von Pit Reimers in die Partie. Die erste Chance im Spiel verzeichneten somit auch die Gäste. Nico Knystock schickte mit einem tollen Pass in die Tiefe Marten-Heiko Schmidt auf die Reise, der links auf spitzem Winkel vor Leo Oppermann auftauchte. Der HSV-Keeper riss beide Arme nach oben und lenkte den Schuss über die Latte (5.). Aber auch die Hausherren versteckten sich von Beginn an keineswegs. Über Elijah Krahn rechts landete der Ball per Flanke links in der Box bei Jonah Fabisch, der quasi alleine vor dem VfB-Kasten stand. Doch im letzten Moment konnte Patrick Möschl den Schuss noch zur Seite klären (6.). Es war ein intensives und hochklassiges Spiel zwischen beiden Teams, allerdings fehlte beiden Teams die Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten. Beispiel: Nach einem Ballgewinn von Krahn ging es bei den Rothosen ganz schnell. Die Murmel landete in der Box bei Moses Outali, der noch einmal querlegte. Gentrit Limani hatte aus sieben Metern halblinker Position die Chance zum Tor, der Ball geht vorbei (17.). Auf der Gegenseite luden die Rothosen die Gäste zudem zum Toreschießen ein. Knystock schlug einen langen Ball in die HSV-Box, Maxwell Gyamfi und Leo Oppermann waren sich nicht einig und plötzlich kullerte der Ball völlig alleine Richtung Torlinie. Maximilian Großer musste am Ende in höchster Not retten (20.). Und auch fünf Minuten später wirkte Oppermann alles andere als sicher. Wieder irrte der HSV-Keeper völlig ohne Sinn und Verstand aus seinem Strafraum, obwohl die Verteidiger noch ausreichend abgesichert hatten. Adetula konnte deshalb aus der Distanz abschließen, verfehlte aber das leere Tor um einen Meter (25.). Größere Chancen hatten weiterhin aber auch die Rothosen in dieser Begegnung.

Gentrit Limani

Gentrit Limani (r.) hatte während des Spiels gleich zwei Mal die Chance, für den HSV zu treffen. Foto: KBS-Picture

Sommer meldet HSV II zurück – Später Lucky-Punch schockt

Gentrit Limani flankte die Murmel von links auf den zweiten Pfosten, dort schraubte sich Moses Otuali in die Luft und kam auch zum Abschluss. VfB-Keeper Pelle Boevnik konnte die Murmel noch an den Pfosten lenken (32.). Und quasi mit dem Pausenpfiff ließen die Hausherren den nächsten Hochkaräter liegen. Moses Otuali leitete einen Konter ein, drang bis in die Box ein und legte sich die Pille dann einen Tick zu weit vor. Deshalb landete der Querpass statt bei Daouda Beleme nur bei einem VfB-Kicker, der die Pille dann klären konnte (45.). Nach dem Seitenwechsel waren dann zunächst die Hamburger am Drücker. Bryan Hein schlug den Ball vom linken Strafraumeck einfach mal hoch in die Box, Leon Sommer legte die Murmel dann per Kopf in den Rückraum ab und dort stand Limani plötzlich blank. Seinen Abschluss kratzte Boevnik von der Linie weg (56.). Und Oldenburg? Ging auf der Gegenseite eiskalt in Führung. Rafael Brand leitet einen Konter ein, legte dann rechts raus zu Ayodele Adetula und dieser schweißte das Leder mit dem linken Fuß rechts unten ein (59.). Und der VfB hatte weitere Chancen, den Sack zuzumachen. Nachdem der HSV einen Standard leichtfertig vergab, landete der Ball plötzlich bei Brand und dieser marschierte über das halbe Feld Richtung Kasten. Doch im letzten Moment störte Sommer, so geht der Schuss klar drüber (67.). Besser wurde dafür die Leistung von Oppermann, der nur 120 Sekunden später einen Adetoula-Schuss glänzend parierte (69.). Kurz darauf fand der HSV die passende Antwort. Hein schlug den Ball von links an den Strafraum heran, dort verlängerte Moses Otuali das Leder und am zweiten Pfosten steht Leon Sommer blank. Aus kurzer Distanz ging der Ball über die Linie (73.). Der nicht unverdiente Ausgleich kurz vor Schluss. Nun hatten die Rothosen Blut geleckt.

Leon Sommer

Der Ausgleich, eine Viertelstunde vor Schluss: Leon Sommer (m.) erzielte das zwischenzeitliche 1:1. Foto: KBS-Picture

Pit Reimers ist „enttäuscht, dass wir uns nicht belohnt haben“

Nach einem Konter über Otuali standen die Rothosen plötzlich im Oldenburg-Strafraum. Der erste Ball von Beleme wurde noch geblockt, dann kommt Limani an die Pille heran. Am Ende rettete Leon Deichmann auf der Linie per Kopfball vor dem Einschlag (78.). Den entscheidenden Lucky-Punch im Spiel setzten kurz vor Schluss dann wieder die Gäste. Es lief bereits die erste Minute der Nachspielzeit, als Adetoula nach einem Querpass in der Box am zweiten Pfosten völlig blank stand und aus ganz kurzer Distanz zum 2:1 abstaubte (90.+1). Der anschließende VfB-Jubel kannte keine Grenzen. Tristesse herrschte hingegen bei den Rothosen. „Unter den Rahmenbedingungen heute möchte ich meiner Mannschaft einfach ein Kompliment machen“, wollte HSV II-Trainer Pit Reimers nach Spielende nicht alles schwarz sehen und fügte an: „Es war lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe, wir haben einen großen Fight hingelegt. In der ersten Halbzeit haben wir über unsere Konter gute Chancen liegen gelassen, unter dem Strich hätte sich die Mannschaft den Punkt mehr als verdient. Das wäre leistungsgerecht gewesen.“ Und weiter: „Oldenburg ist Aufstiegsfavorit Nummer eins und für mich die stärke Mannschaft der Liga. Man hat auch heute gesehen, welche Wucht sie entwickeln können. Umso schöner ist aber für uns, dass wir merken, dass wir mithalten und auf Augenhöhe agieren können.“ Die Marschroute für die kommenden Wochen bleibt trotz der Niederlage aber unverändert. „Nach diesem Spiel wissen wir mal, wo wir stehen. Auf der einen Seite ist es Schade, dass wir nicht in voller Mannschaftsstärke spielen konnten, auf der anderen Seite haben die Jungs das sehr gut gemacht. Mit Blick auf die Tabelle sind acht Punkte bei sieben Spielen ein absolutes Brett. Aber wir spielen auch noch in Oldenburg. Ich finde schade, dass wir uns nicht belohnt haben.“ Denn die Chancen dazu hatten die Rothosen – mehrfach.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.