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Regionalliga Nord

Norderstedt verschenkt Dreier – HSV II beweist Moral

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Vor 1025 Zuschauern trennten sich der FC Eintracht Norderstedt und die U21 des Hamburger SV am Sonntagnachmittag mit einem 2:2-Remis. Die Gastgeber verspielten dabei gleich zwei Mal eine Führung – die Rothosen können sich weiterhin auf ihren Top-Torschützen Törles Knöll verlassen.

Die Hamburger jubeln nach dem Elfer-Ausgleich: Torschütze Knöll ist mitten drin. Foto: KBS-Picture

Es läuft die 80 Minute im Edmund-Plambeck-Stadion: Der kurz zuvor eingewechselte Bibie Njie steckt die Kugel für Törles Knöll durch, der die Pille aus kurzer Distanz über die Linie mogeln kann. Großer Jubel im HSV-Fanblock und auf der Trainerbank, Eintracht-Keeper Johannes Höcker ist bedient. „Klar hätte ich den halten können. Aber der Ball ist nun mal durchgerutscht“, stellte der Eintracht-Schlussmann im Anschluss selbstkritisch fest. Dabei erwischten die Gastgeber den deutlich besseren Start: Yayar Kunath legte die Kugel direkt vor die Füße von Felix Drinkuth, der sich aus 20 Metern ein Herz fasste und aus halbrechter Position ins kurze Eck traf (28.). Doch die Freude der Gastgeber wehrte nicht lange, bereits vor der Pause mussten die Garstedter schon den Ausgleich schlucken. Der eingewechselte Tatsuya Ito wurde von Jordan Brown im Sechzehner gefällt, Referee Tim Skorczyk entschied auf Strafstoß. „Für mich war das kein Elfmeter. Sowas muss man nicht pfeifen“, ärgerte sich Norderstedt-Trainer Dirk Heyne im Nachgang. HSV-Knipser Törles Knöll war es egal – der 19-Jährige vollstreckte eiskalt im linken unteren Eck. Nur wenige Minuten nach der Halbzeit folgte dann allerdings erneut die kalte Dusche für die Gäste aus dem Volkspark. Wieder war es Felix Drinkuth, der vor HSV-Schlussmann Morten Behrens die Nerven behielt und überlegt einschob (51.). Und die Hausherren hatten in der Folge sogar weitere Chancen, den Sieg vorzeitig einzutüten. Erst vergab Marin Mandic eine schöne Kopfballgelegenheit (65.), ehe Dane Kummerfeld in Behrens im HSV-Kasten seinen Meister fand (73.). So kam es kurz vor Schluss aus Norderstedter Sicht, wie es kommen musste.

Zu früh gefreut: Hier jubelt Felix Drinkuth kurz nach der Pause beim 2:1. Foto: KBS-Picture

Doppeltorschütze Drinkuth: „Wir waren nicht unkonzentriert, aber wenn der Schiri den Elfer pfeift, dann muss man das so hinnehmen. Auch wenn der zweite Gegentreffer ein Torwart-Fehler war, mit ein bisschen mehr Glück hält er den“, so der 22-Jährige, der anfügte: „Der Ausgleich am Ende schmerzt schon sehr, weil man sich immer vornimmt mit einem Dreier in die Saison zu starten.“ Über seine neue Rolle freut sich der „Zehner“, dort soll Drinkuth den verletzten Linus Meyer ersetzen: „Ich habe schon öfter auf der zehn gespielt und bin deshalb auch öfter an Toren beteiligt. Das es zum Saisonauftakt dann gleich doppelt klappt, dann ist das umso schöner. Aber wirklich gerechnet habe ich damit nicht.“ HSV-Knipser Törles Knöll vermisste etwas bei seinem Team: „Man hat bei vielen gemerkt, dass sie noch neu in der Regional-liga sind. Da hatten einige dann Angst, die Bälle anzunehmen und in die Zweikämpfe zu gehen. Die letzte Bissigkeit in den Zweikämpfen hat gefehlt.“, erklärte der 19-Jährige. Und weiter: „Für mich persönlich ist das natürlich ein Auftakt nach Maß. In der nächsten Woche wollen wir dann wieder gewinnen.“ HSV-Coach Christian Titz war ebenfalls unzufrieden: „Nachdem wir das erste Gegentor bekommen haben, haben wir den Faden verloren. Ich bin mit dem gesamten Spielverlauf nicht zufrieden, weil wir nicht das umgesetzt haben, was wir wollten“, so Titz. Norderstedt-Coach Dirk Heyne abschließend: „Wir haben eine gute zweite Halbzeit gespielt, gerade wenn ich an die beiden  großen Chancen denke. Aber ich habe die ganze Zeit gebetet, dass es hinten nicht mehr scheppert. Wir haben dort zu viel rumgespielt und gedaddelt.“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.