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Oberliga Hamburg

Paloma siegt gegen NTSV! Erst Party am Platz, dann am Balkon

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Paloma
Foto: KBS-Picture

Besonderer Sieg vor 182 Fans für den USC Paloma! Ohne den an Corona erkrankten Trainer Marius Nitsch setzten sich die „Tauben“ gegen den Niendorfer TSV mit 3:1 durch. Danach ging es zum Balkon-Jubel zu Coach Nitsch. Beim NTSV hingegen machte Ali Farhadi seinem Ärger Luft.

Das Spiel war gerade erst wenige Minuten abgepfiffen, als sich die gesamte Paloma-Mannschaft geschlossen auf den Weg runter vom Platz machte. Keine 50 Meter Luftlinie entfernt wartete bereits Trainer Marius Nitsch, den eine Corona-Infektion aktuell an die eigenen vier Wände fesselt. Von der Bordsteinkante zum Balkon jubelten die „Tauben“ zusammen mit ihrem Coach den 3:1-Sieg gegen den Niendorfer TSV. Dabei waren es die Gäste, die den besseren Start erwischten. Denn: Mit dem ersten Abschluss im Spiel gingen die Gäste direkt in Führung. Leon Meyer wurde auf rechts bedient, ging bis zur Grundlinie und schlug den Ball dann scharf auf den ersten Pfosten. Lennart Merkle stand völlig blank und musste nur noch den Fuß hinhalten (11.). Die frühe Führung der Farhadi-Elf, die bis dato als einzige Mannschaft noch die Chance hatte, aus eigener Kraft die Meisterschaft in der Oberliga Hamburg zu erreichen. Doch nur sieben Minuten später erhielt dieses Szenario einen herben Dämpfer. Lasse Bloecker schickte über rechts Soleiman Kazizada auf die Reise, der Tempo aufnahm und bis zur Grundlinie lief. Sein Querpass erreichte Tom Bein, der per Drehschuss den flotten Ausgleich erzielte (18.). Es war eine Willensleistung von Bein, der sich den Treffer regelrecht erarbeitete. In der Folge waren es dann aber wieder die Niendorfer, die gefährlich wurden. Erst parierte USC-Schlussmann Thor Höfs einen Abschluss von Michael Gries (22.), danach setzte Gries einen Abschluss nur auf den Querbalken (28.). Und während die Niendorfer Pech hatten, legten die Hausherren auf der Gegenseite nach. Aus 22 Metern zog Tom Bein mit einem Volleyseitfallzieher einfach mal ab, NTSV-Keeper Gianluca Graefe stand etwas zu weit vor dem Kasten und der Ball schlug in den Maschen ein. Ein tolles Tor, welches durchaus Potenzial für die Auswahl zum Tor des Monates hätte (43.). Mit der USC-Führung ging es vorerst wieder in die Kabine.

Tom Bein, Paloma

Rein in das Glück: Hier trifft Tom Bein den Ball perfekt zu seinem Traumtor. Foto: KBS-Picture

Blunck entscheidet Spiel – Farhadi spricht Klartext nach Abpfiff

Trotz der drei Treffer hatte die Begegnung doch einen starken Testspiel-Charakter. So wirklich enthusiastisch gingen beide Teams nicht in die Partie. Immerhin: Nach dem Seitenwechsel war erneut Niendorf dicht dran am Tor. Nach einem Eckball von rechts landete die Murmel aus dem Gewühl heraus auf dem Schlappen von Malik Yago, der aus fünf Metern abschloss. Höfs war bereits am Boden, konnte die Murmel aber mit dem Fuß zur Seite klären (56.). Doch inmitten dieser kleinen Drangphase der Gäste folgte der nächste Rückschlag für die Farhadi-Elf. Nachdem Jesse Osei unglücklich Tom Wohlers im eigenen Strafraum umhaute, bekommen die „Tauben“ von Referee Max Beyer einen Strafstoß zugesprochen. Soleiman Kazizada trat an, Greafe parierte – doch der Ball klatschte nach vorne. Michel Blunck staubte aus kurzer Distanz zum 3:1 ab (73.). Bei diesem Endstand blieb es am Ende auch. NTSV-Trainer Ali Farhadi war nach Spielende überhaupt nicht einverstanden mit dem Auftritt seines Teams und machte das erst im Kreis, danach aber auch in seinem Statement klar. „Wir haben 28 Tennisspieler auf dem Platz, die denken, dass sie ihr Ego ausleben können. Sie nehmen sich nach der Hinrunde zu wichtig. Das was wir da gemacht haben war cool, aber aktuell können wir mit Mannschaften auf Augenhöhe nicht mithalten. Vielleicht war unsere Staffel wirklich eine Eierstaffel, keine Ahnung. Wir haben es bei Cordi nicht auf die Kette bekommen und heute auch nicht. Das nervt mich einfach. Zu viele Egos glauben hier, dass sie mit einem gewissen Momentum etwas erreicht haben und nun Regionalliga-Spieler sind.“ Harte Worte des Niendorf-Übungsleiters an die eigene Mannschaft, der weiter ergänzte:

Ali Farhadi, Niendorf

Niendorf-Übungsleiter Ali Farhadi teilte nach Spielende ordentlich gegen seine eigenen Spieler aus. Foto: KBS-Picture

Paloma froh über Dreier – Nitsch auf dem Weg der Besserung

„Wir sind eine Mannschaft und das haben wir in den letzten Monaten geil gemacht. Ich weiß nicht, was die Winterpause mit den Jungs gemacht hat. Alle glauben, dass wir keine Fehler machen, aber am Ende machen wir Kinder-Fehler. In der Halbzeit haben wir umgestellt, danach war es etwas besser. Aber mit so wenigen Chancen kann man gegen Paloma kein Tor schießen. Da müssen die Jungs auch einfach checken, dass die Qualität fehlt.“ Bessere Laune herrschte hingegen auf der Gegenseite. Zoran Nestorovic, der den corona-erkrankten Marius Nitsch vertrat, bilanzierte: „Es war brutal, wie wir es gemacht haben. Ich bin echt stolz auf die Truppe, dass wir es in der Art und Weise gemacht haben. Zwar kann man besser Fußball spielen, aber durch das Wechseln kommen wir nicht dahin, dass wir immer mit derselben Mannschaft spielen. Wir sind einfach froh, dass wir die Punkte geholt haben. Das stärkt den Ehrgeiz und den Zusammenhalt für die kommende Woche“, so Nestorovic, der anfügte: „Die Woche war nicht leicht, nachdem Marius Mittwoch ausgefallen ist. Da haben wir viel telefoniert. Er war eigentlich aufgeregter als wir. Der war so aufgeregt, so aufgeregt war ich noch nicht mal. Ich wusste, dass die Jungs das auf die Platte bringen, auch wenn wir mit Niendorf einen brutal guten Gegner hatten.“ Und weiter: „Wir hatten nach der Pause kurz echt Probleme, danach fand ich Niendorf vor dem Tor etwas harmlos.“ Möglichst harmlos verläuft hoffentlich auch weiter die Corona-Infektion von Marius Nitsch. Dann dürfte der Coach in der kommenden Woche wieder beim Team dabei sein. AFH drückt dafür jetzt alle Daumen!

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.